Das Karmeliterviertel ist ein Stadtteil des 2. Wiener Gemeindebezirkes Leopoldstadt.
Namensherkunft und Lage: Seinen Namen hat das
besonders unter jüngeren Stadtbewohnern immer beliebter
werdende Viertel vom ehemaligen Karmeliterkloster, das sich
auf der Südseite des Karmeliterviertels befand und die
Grenze zum Judenghetto bildete. Die nördliche Grenze des
Klosters befand sich genau zwischen den Häusern der
Karmelitergasse und der Tandelmarktgasse. Reste der
Klostermauer in der Länge von ca. 40 Metern und bis zu fünf
Meter Höhe sind dort heute noch als Hofmauern zwischen den
Häusern vorhanden. Ein ehemaliger kleiner Durchgang ist
heute zugemauert.
Das Karmeliterviertel wird im Osten von der
Taborstraße, im
Süden vom Straßenverlauf Kleine Sperlgasse, Hollandstraße,
Krummbaumgasse, Große Schiffgasse (in Richtung des
Donaukanals) und im Westen vom Verlauf des Oberen
Donaustraße, der Schiffamtsgasse, Leopoldsgasse und
Malzgasse begrenzt. Nach Norden wird das Karmeliterviertel
von der Oberen Augartenstraße bzw. dem
Augarten, einer großen,
historischen Parkanlage aus dem 17. Jahrhundert, begrenzt.
Die ruhige, geschlossene, aber sehr zentrale Lage sowie die
hervorragende Verkehrsanbindung machen diesen Stadtteil sehr
attraktiv. Dazu kommt, dass der 1. Bezirk bzw. die
Innenstadt innerhalb weniger Gehminuten erreicht werden
kann. Früher waren diese Grenzziehungen wichtiger Teil eines
sozialen Bewusstseins und einer Zugehörigkeit, die von allen
Bewohnern auch heute mit Stolz vertreten und sehr genau
erkannt wird.
Das ursprüngliche Karmeliterviertel wurde durch die
Straßenzüge Taborstraße, Obere Augartenstraße, Im Werd und
Karmelitergasse begrenzt. Südlich davon war ehemals ein
weitläufiges Klosterareal der Karmeliter, das bis fast an
den ehemaligen Donaukanal reichte.
Geschichte: Das Gebiet nördlich der historischen Stadt wurde durch den Bau einer Brücke im Jahre 1368 leicht zugänglich und daher schon früh besiedelt. Die 1620–1624 errichtete Pfarrkirche und das Kloster bildeten das religiöse Zentrum, in unmittelbarer Nähe ließen sich aus anderen Stadtteilen vertriebene Juden nieder. 1670 ordnete Leopold I. die Vertreibung der Juden an und errichtete an der Stelle des jüdischen Tempels die Leopoldskirche. Wenig später wurde den Juden aber wieder erlaubt, sich dort anzusiedeln.
Bevölkerung: Die Bevölkerungsstruktur ist sehr gemischt. Das Viertel zeichnet sich auch dadurch aus, dass es auch heute noch einen hohen Anteil an orthodoxen Juden und deren notwendige Infrastruktur (Synagoge, Thoraschule, koschere Geschäfte) gibt. Das Zusammenleben der unterschiedlichen Bewohner verläuft durchaus sehr harmonisch. Die Gesamtanzahl der Bewohner beläuft sich auf rund 3000 (Schätzung).
Karmelitermarkt: Der Karmelitermarkt ist das Zentrum des Viertels, zusätzlich zu den täglichen ständigen Marktaktivitäten findet am Freitag und am Samstag ein Bauernmarkt statt, welcher einen hohen Zuspruch durch die Bevölkerung verzeichnen kann. In der Fernsehserie Trautmann spielen der Karmelitermarkt und die umliegenden Lokale eine tragende Rolle für die Handlung.
Wichtige Einrichtungen und Infrastruktur: Am
südlichen Rand des Karmeliterviertels befindet sich die
OPEC, am nördlichen Rand das
Palais Augarten,
das von den Wiener Sängerknaben genutzt wird. Daneben
befindet sich die Porzellanmanufaktur Augarten, den Nordrand
bildet der Augarten.
An beiden Rändern wurden im Jahr 2008 die U-Bahnstationen
Taborstraße sowie die umgebaute Station Schottenring der
Linie U2 eröffnet.
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Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Peter Gugerell, gemeinfrei.
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