Der Lainzer Tunnel ist ein 12,8 km langer Bahntunnel in Wien, der ab 2013 die Westbahnstrecke mit der Südbahnstrecke und der Donauländebahn, das ist die Strecke zum Zentralverschiebebahnhof Wien-Kledering (Kledering), verbinden soll. Zweck des Vorhabens ist Erhöhung der Kapazität im Ost-West-Transit. Die bestehende, teilweise eingleisige Verbindungsbahn zwischen Hütteldorf und Meidling wird entlastet. Dort frei werdende Kapazitäten können auch für eine Ausweitung des Nahverkehrsangebotes genutzt werden. Im Volksmund wird dieser Tunnel auch als „Wildschweintunnel“ bezeichnet, da der unterfahrene Lainzer Tiergarten häufig mit den dort vorkommenden Wildschweinen assoziiert wird.
Strecke: Die Tunnelstrecke beginnt bei der Station
Wien
Hadersdorf-Weidlingau der Westbahn. Dort entsteht auch
ein unterirdisches Verknüpfungsbauwerk zur neuen
Hochleistungsstrecke nach St. Pölten (Wienerwaldtunnel). Die
Tunnelstrecke läuft im Westen von Wien (13. Gemeindebezirk
Hietzing) unterhalb des
Lainzer
Tiergartens, des
Trazerberg-Girzenberg-Roterberg-Höhenzuges, ab
Speising nahe
an der bestehenden Verbindungsbahn und mündet vor dem
Bahnhof Wien Meidling in die Südbahnstrecke bzw. in
Altmannsdorf in die
Donauländebahn.
Er ist Teil der Westbahn und der Europäischen
Hochgeschwindigkeitsstrecke Paris–Bratislava/Budapest.
Baufortschritt: Die HL-AG wurde 1990 mit der
Planung und 1996 mit der Bauausführung betraut. Seit 1999
wird an der Verknüpfung mit Westbahn und Wienerwaldtunnel
gebaut. Im Zuge der ÖBB-Reform 2005 wurden die Agenden der
HL-AG von der ÖBB Infrastruktur Bau AG übernommen. Nach der
Abweisung von Anrainereinsprüchen gegen das Projekt durch
den Verwaltungsgerichtshof im Juli 2006 wurde im Oktober
2006 mit dem eigentlichen Tunnelvortrieb begonnen. Wie der
ORF am 31. Mai 2007 berichtete, wurde der Bau des Tunnels
vom Verwaltungsgerichtshof aufgrund einer Beschwerde von
Anrainern jedoch wieder gestoppt. Nachdem von der
ÖBB-Infrastruktur Bau AG zugesichert wurde, den Bedenken der
Anrainer entsprechend einen besseren Beton (höherer
Brandwiderstand) zu verwenden, wurde vom
Infrastrukturministerium am 4. Juni 2007 ein neuer
Baubescheid erlassen.
Am 22. Mai 2009 wurde der Durchschlag gefeiert, im April 2011 der erste Gleisstrang fertiggestellt.
Inbetriebnahme: Die Fahrleitung im Tunnel wurde am 20. Juni 2012 dauerhaft unter Spannung gesetzt.
Der reguläre Bahnbetrieb wurde mit dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2012 aufgenommen,
gleichzeitig mit der Fertigstellung des Wienerwaldtunnels und den ersten fertiggestellten Bahnsteigen des neuen Wiener Hauptbahnhofs.
Seit 14. Dezember 2014 werden neben Güterzügen auch ICE-Züge von Deutschland kommend durch den Tunnel zum Flughafen Wien-Schwechat geführt.
Seit der mit Dezember 2015 erfolgten Vollinbetriebnahme des Wiener Hauptbahnhofs werden alle Fernverkehrszüge der ÖBB von und nach Wien
durch den Tunnel zum Hauptbahnhof und nicht mehr wie zuvor teils auch zum Westbahnhof geführt.
Täglich verkehren stündlich pro Richtung drei Railjets und alle zwei Stunden ein ICE.
Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 bedient auch die WESTbahn stündlich den Wiener Hauptbahnhof
und fährt diesen auf direkter Strecke durch den Tunnel an.
Daten und Fakten:
Streckenlänge: 9,434 km; mit Anschlüssen: 11,073 km
Tunnellänge: 12,3 km; mit Anschlüssen (und Rettungsstollen)<: 15,4 km
Gesamtlänge der Gleisum- und -neubauten: 25,3 km
Oberleitung: Stromschiene
Kunstbauten: 7 Anfahrschächte und -bereiche, 4 Portale, 28 Sicherheitsausstiege, 4 Betriebsgebäude, 4 Neu- bzw. Umbauten von S-Bahn-Haltestellen, 6 Straßenquerungen, 10 Bahnquerungen, 5 Fuß- und Radwegquerungen, 2 Bachquerungen, 3 Einbautenkollektoren
Das Bauwerk ist mit Punktförmiger Zugbeeinflussung und ETCS Level 2 ausgerüstet.
Am Notausstieg 19 bei der Hofjagdstraße befindet sich eine Staue der Hl. Barbara.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Mö1997 unter der Lizenz CC BY-SA 3.0.
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Günter Nikles
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