Die Siedlung Auhofer Trennstück, auch SAT-Siedlung, befindet sich im 13. Wiener Gemeindebezirk Hietzing. Sie entstand in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg als Selbstversorger-Siedlung am Stadtrand von Wien.
Lage und Charakteristik: Die SAT-Siedlung befindet
sich auf einem 38 ha großen Gebiet der Katastralgemeinde
Auhof im Süden des 13. Bezirks. Sie wird im Norden von der
Eyslergasse (früher: Mozartgasse), im Osten von der
Speisinger Straße, im Süden von der Wittgensteinstraße
(Grenze zum 23. Bezirk) und im
Westen von benachbarten Siedlungen westlich der Aschergasse
(früher: Waldmüllergasse) begrenzt. Die Speisinger Straße
hieß damals in Mauer Wiener Straße. Auf ihr verkehrt(e) die
Straßenbahnlinie 60, die ihre nördliche Endstation auf der
Kennedybrücke
(U-Bahn-Station Hietzing) beim Hietzinger Bezirkszentrum
hat.
Beim Sillerplatz an der Speisinger Straße, der seinen
originalen Namen behalten hat, beginnen vier Straßenachsen,
an denen sich rechtwinkelig und diagonal der weitere
Straßenverlauf orientiert. Die Siedlung besteht aus
Einfamilienhäusern, die auf Parzellen mit einer Größe von
450 bis 500 m2 stehen.
Geschichte: Das Areal lag zunächst innerhalb des
Lainzer
Tiergartens, der als kaiserliches Jagdgebiet diente, und
gehörte zur Gemeinde Mauer bei Wien. Das Hofärar
(Staatsbesitz in der Verfügung des Kaisers) ließ die
Tiergartenmauer Richtung Westen, entlang der heutigen
Anatourgasse, versetzen und übertrug das dadurch frei
gewordene Gebiet, genannt Auhofer Trennstück, 1912 gegen
eine Ausgleichszahlung an das k.k. Ärar, das von der
Regierung verwaltete Staatseigentum. Es bestanden Pläne, die
Tierärztliche Hochschule und das
Theresianum aus Wien
hierher zu verlegen, die durch den Ersten Weltkrieg
vereitelt wurden.
1920 pachtete die Stadt Wien das Auhofer Trennstück, das nur
aus einem Ende des Kriegs abgeholzten Wald bestand, von der
Republik Österreich und verpachtete es weiter. Der
Siedlerverein von Franz Siller, die so genannte Kolonie
Siller, erhielt zunächst 19 ha, der Kleingartenverein Mauer
9 ha und der Rinderzuchtverein Mauer die Haidewiese an der
Grenze zu Wien. 1921 entstand aus der Kolonie Siller die
Siedlergenossenschaft Auhofer Trennstück, kurz SAT. 1922
wurde ein Siedlerheim eröffnet. Die Selbstversorger-Siedler
errichteten viele Häuser ohne Baubewilligung.
1925 verlängerte die Gemeinde Wien den Pachtvertrag nicht
mehr. In den folgenden Jahren kauften die Siedler daher
gezwungenermaßen ihre Grundstücke vom Staat. Durch die
Eröffnung einer Wasserleitung im Jahr 1928 wurden die
illegal errichteten Häuser de facto legalisiert.
1938 wurde die Siedlung Auhofer Trennstück mit Mauer zu
Groß-Wien eingemeindet, im Unterschied zu Mauer (und zum
Lainzer Tiergarten)
aber nicht dem neuen 25. Bezirk zugeordnet, sondern wie ihre
westlichen und nördlichen Nachbarsiedlungen dem 13. Bezirk.
Da die Siedlung vor 1938 nicht zu Wien zählte, war sie
1945–1955 besatzungsrechtlich Teil der sowjetischen Zone in
Österreich. 1955 wurden viele Gassennamen geändert, die
Dubletten zu in anderen Bezirken bestehenden gleichnamigen
Gassen (z. B. Mozartgasse, seit 1955 Eyslergasse,
Franz-Schubert-Gasse, neu Keplingergasse) waren.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Funke unter der Lizenz CC BY-SA 3.0.
Einige Texte sind von der freien Wikipedia kopiert und angepasst worden. Die allermeisten Bild- und Mediendateien sind aus eigener Quelle und können auf Anfrage für eigene Webseiten verwendet werden. Sollten sich dennoch Bild- oder Mediendateien auf dieser Seite finden, welche einen Copyright unterliegen, so bitte ich um Verständigung per Email office@nikles.net, damit ich einen Copyright-Vermerk bzw. Weblink anbringen kann, bzw. auf Wunsch die Bild- oder Mediendateien löschen kann.
Günter Nikles
Josef Reichl-Str. 17a/7
7540 Güssing
Austria
Email:
office@nikles.net
Website:
www.nikles.net
(c) 2024 www.nikles.net