Der Wasserbehälter Lainz ist ein Trinkwasserbehälter im Netz der Wiener Wasserversorgung. Erbaut wurde der Wasserbehälter als 21. Wasserbehälter der Stadt Wien in den Jahren 1935 bis 1938. Möglicherweise war er zum Zeitpunkt seiner Errichtung der größte geschlossene Trinkwasserbehälter weltweit.
Lage: Der Wasserbehälter Lainz befindet sich im 13. Wiener Gemeindebezirk Hietzing am Rand des Lainzer Tiergartens rund 190 Meter von der Übergangskammer Mauer, dem Endpunkt der II. Wiener Hochquellenwasserleitung, entfernt. Der Betriebswasserspiegel des Behälters liegt in einer Höhe von rund 327 Meter über dem Meer.
Geschichte: Mit der Untersuchung des vorgesehenen
Baugrundes auf dem Gebiet der damaligen Marktgemeinde Mauer
wurde schon vor dem Jahr 1935 begonnen, als zunächst 23 nur
einige Meter tiefe Probegrabungen durchgeführt wurden, um
einen ersten Eindruck von der Bodenbeschaffenheit zu
erhalten. Zu Anfang 1935 drei von ursprünglich 14 geplanten
Probebohrungen durch die Firma Latzel und Kutscha bis zu 46
Meter unter die geplante Bausohle durchgeführt. Zusätzlich
wurde die schwedische Firma A. B. Elektrisk Malmletning mit
einer geophysikalischen Bodenuntersuchung beauftragt. Später
wurden nochmals 12 bis zu 5 Meter tiefe Schächte
niedergebracht.
Für die Errichtung des Wasserbehälters Lainz auf dem Areal
des Lainzer
Tiergartens unmittelbar an dessen Grenze fielen rund 5
Hektar Buchen- und Eichenwald durch Schlägerung durch den
Kriegsgeschädigtenfonds als Eigentümer des Tiergartens zum
Opfer. Die Rodung des Geländes und die Abtragung des Humus
erfolgte entsprechend dem Beginn der eigentlichen
Erdarbeiten durch die Allgemeine Baugesellschaft A. Porr und
J. Takacs & Co.
Die eigentlichen Bauarbeiten wurden von den Firmen
* Allgemeine Baugesellschaft A. Porr,
* Universale Redlich und Berger Bau-A. G., (siehe auch Carl Redlich)
* H. Rella und Co,
* F. S. Swittaleks Witwe und
* G. und W. Gröger durchgeführt.
Um eine möglichst große Zahl von Arbeitslosen beschäftigen
zu können, erfolgte der rund 200.000 Kubikmeter umfassende
Erdaushub fast ausschließlich händisch. Nur aushilfsweise
wurde ein Löffelbagger eingesetzt. Dem Transport des
Aushubmaterials diente eine Feldbahn mit vier
Benzinlokomotiven.
In den Jahren 1992 bis 1994 wurde das Ablaufsystem des
Behälters umgebaut, womit das Speichervolumen vergrößert
werden konnte.
Beschreibung: Bedingt durch die Anpassung an das
Gelände erhielt das Reservoir einen unregelmäßigen Grundriss
und zwei unterschiedlich große Behälterkammern. Die
südwestliche Kammer umfasst 14.604 Quadratmeter und die
nordöstliche Behälterkammer 9.834 Quadratmeter. Die 24.438
Quadratmeter große und rund 25 Zentimeter dicke
Behälterdecke samt der Überschüttung mit Erde wird von einer
insgesamt 648 Meter langen Außenmauer, einer 146 Meter
langen Mittelmauer – beide mit einer Wandstärke von
mindestens 35 Zentimetern - zwischen Behälterkammern und 790
Säulen in den Behälterkammern getragen. Gegen eindringendes
Sickerwasser wurden die Decke und die Außenwände mit
Bitumenanstrichen, verriebenem Putz und einer Torkrethaut
geschützt. Die Innenseite der Behälterkammern wurde mit
Reibputz versehen, der das Austreten von Hochquellwasser aus
dem Behälter verhindern soll.
In der Mitte der der Wittgensteinstraße zugewandten
Vorderseite befindet sich die Schieberkammer mit den Zu- und
Ableitungsrohren samt den zugehörigen Schiebern. Gestaltet
wurde dieser eingeschossige Bau mit geglätteten
Steinquadern, mit vertieften Wandfeldern und Ecklisenen im
Stil der Neuen Sachlichkeit. Der Vorhof wird von Mauern mit
bossierten Kunststeinquadern flankiert.
Dimension: Das Fassungsvermögen des neuen
Behälters mit nunmehr 143.620 Kubikmeter entsprach rund 43
Prozent des den Wiener Wasserwerken bisher zur Verfügung
stehenden gesamten Speichervolumens von rund 336.000
Kubikmetern. Gleichzeitig war der Wasserbehälter Lainz um 21
Prozent größer als der bisher größte
Behälter
auf dem Rosenhügel.
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