Der Klose-Hof ist ein Gemeindebau im 19. Wiener Gemeindebezirk Döbling. Er wurde zwischen 1924 und 1925 errichtet und umfasst 143 Wohnungen. Die von Josef Hoffmann geplante Wohnanlage wurde 1949 nach dem Schutzbündler Viktor Klose benannt.
Lage: Der Klose-Hof liegt nahe dem Wiener Gürtel im Süden von Döbling (Katastralgemeinde Oberdöbling). Die Wohnhausanlage mit rechteckigem Grundriss wird im Süden von der Fickertgasse, im Westen von der Peezgasse, im Norden von der Philippovichgasse und im Osten von der Werkmanngasse begrenzt. Die offizielle Adresse der Wohnanlage lautet Philippovichgasse 1. Direkt neben dem Klose-Hof befindet sich im Norden der Pestalozzi-Hof, im Westen der Währingerpark und im Süden der Jüdische Friedhof Währing.
Geschichte: Noch in den 1920er Jahren befanden
sich an der heutigen Stelle des Klose-Hofes Gärten. Im Zuge
der Errichtung des Klose-Hofes in den Jahren 1924 und 1925
wurden die hier befindlichen Straßen angelegt, auch der im
Norden gelegene Pestalozzi-Hof wurde zwischen 1925 und 1926
erbaut. Ursprünglich beherbergte der Klose-Hof auch einen
Kindergarten. Die Wohnanlage wurde 1949 nach Schutzbündler
Viktor Klose (1904–1934) benannt. Klose hatte zu einer
Gruppe gehört, die sich am 12. Februar 1934 im Zuge des
Österreichischen Bürgerkrieges in einer Schule in der
Grinzinger Straße 95 gesammelt hatte, um mit Gewehren
ausgerüstet zu werden. Beim Verlassen des Gebäudes wurde
Klose von der Polizei erschossen.
Der Klose-Hof wurde in den Jahren 2003 bis 2005 um rund 8,1
Millionen Euro renoviert. Im Zuge der Arbeiten wurde der
Sockel saniert, Dach, Fassade, Fenstern und Türen erneuert
und der Gemeindebau an die Fernwärme Wien angeschlossen.
Zudem entstanden bei der Sanierung 18 neue Wohnungen.
Zu den bekanntesten Bewohnern des Klose-Hofes gehörten in
den 1930er-Jahren die Malerin Berta Grünberg, der Graphiker
und Schriftsteller Leopold Wolfgang Rochowanski und die
Architekten Karl Schrittwieser und Ferry Wöber. Rochowanski
gab später auch eine Festschrift zum 80. Geburtstag des
Architekten Josef Hoffmann heraus.
Bauwerk: Der Klose-Hof war der erste Gemeindebau, den der Architekt Josef Hoffmann verwirklichte. Er ließ auf dem fast quadratischen Grundriss eine fünfgeschossige Blockrandverbauung errichten, wobei sich in der Mitte der geschlossenen Blockrandverbauung ein zentraler, ursprünglich höher geplanter Wohnturm befindet. Die Fassade wurde schlicht gestaltet und nur mit plastisch hervortretenden Streublumen verziert. Für zusätzliche Struktur in der Fassade sorgen die roten, dreiflügeligen Fenster mit quadratischer Fläche, wobei die Stiegenhausfenster leicht vertieft angelegt wurden. An der Straßenseite zur Peezgasse befinden sich zudem Loggien. Der Klose-Hof verfügt über zwei Eingänge. Während der klassizistische Haupteingang an der Werkmanngasse einen direkten Zutritt in den Hof des Gemeindebaus ermöglicht, befindet sich in der Philippovichgasse ein Zugang zur Stiege 2 mit einem herrschaftlichen Portal und den Plastiken „Früchteträgerinnen“, das Anton Hanak nach Plänen von Hofmann ausführte. Die übrigen der insgesamt elf Stiegen sind hingegen über den Hof des Gemeindebaus erschlossen.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Michael Kranewitter unter der Lizenz CC BY 3.0 und Thomas Ledl unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 at.
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Günter Nikles
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