Der Wasserbehälter Cobenzl (Kobenzl) ist ein unter Denkmalschutz
stehender Behälter im Netz der
Wiener Wasserversorgung.
Er gehört zu den wenigen Wasserbehältern der Stadt Wien, die
über ein Pumpwerk (Hebewerk Krapfenwaldl) mit
Hochquellwasser versorgt werden müssen.
Der Behälter Cobenzl wurde auf dem
Cobenzl zur Sicherung der
Wasserversorgung hochgelegener Teile von
Grinzing, aber auch
einzelner Objekte im
Wienerwald zwischen 1908 und 1909 nach Plänen des Wiener
Stadtbauamtes errichtet. Zu diesen Objekten gehören neben
verschiedenen Wohn- und Gasthäusern auch das
Krapfenwaldlbad.
Bei dem in der Nähe des städtischen Weinguts Cobenzl
gelegenen Behälterbauwerk handelt es sich um einen in
späthistoristischen-neobarocken Formen gehaltenen
Schieberkammerbau, der stilistisch an das ehemalige
Schloss Cobenzl angelehnt wurde.
Der Ziegelbau mit abgerundeten Ecken wird von geschwungenen
Rampen flankiert. Die Attika trägt die Bauinschrift. In das
Behälterinnere führt eine rundbogige Tür mit einer
neobarocken Stahltür. Unter Denkmalschutz steht der Behälter
wegen der hier bei einem Wiener Wasserbehältern erstmals
probeweise angewandten Putztechnik („Steinputz“), welche
genutzt wurde, um mit wenig Aufwand den Eindruck einer
Natursteinfassade zu erwecken.
Die Errichtung dieses Reservoirs wurde früher begonnen als
es der Zeitplan für die Errichtung der II. Wiener
Hochquellenwasserleitung eigentlich vorsah, da der damals
bestehenden Hotel- und Restaurationsbetrieb erweitert werden
sollte. Um den Behälter trotzdem mit Trinkwasser befüllen zu
können, musste eine provisorische Pumpstation errichtet
werden, die um rund 43 Meter tiefer lag als das endgültige
Hebewerk auf dem Areal des Wasserbehälters Krapfenwald.
Da das vorgesehene Versorgungsgebiet zur Errichtung des
Wasserreservoirs nur einen geringen Wasserverbrauch hatte,
wurden ab 1910 zusätzlich Teile der Cobenzlgasse durch eine
neu errichtete Leitung von hier aus versorgt. Grund dafür
war der rationellere Betrieb des Hebewerks.
Zwischen Juni 2006 und September 2007 wurde der Behälter
Cobenzl mit einem Kostenaufwand von rund 1,1 Millionen Euro
bei laufendem Betrieb renoviert beziehungsweise teilweise
neu errichtet. Das bisherige Behältervolumen wurde dabei von
offiziell rund 1.000 Kubikmeter (tatsächlich nutzbar
allerdings nur rund 760 Kubikmeter) durch den Neubau der
beiden Behälterkammern auf rund 1.500 Kubikmeter nutzbares
Behältervolumen erhöht, ohne die Grundfläche des Behälters
zu vergrößern. Im Zuge dieser Arbeiten wurden auch
Rohrleitungen, Armaturen sowie neue Strom- und Datenkabel verlegt.
Anhand von Laserscans und orthofotografischen Aufnahmen, die
in Zusammenarbeit mit der MA 41 – Stadtvermessung gemacht
wurden, konnten ein vollständiges dreidimensionales Modell
des Behälters sowie Fassadenansichten erstellt werden, die
genutzt wurden, um geometrisch genaue Pläne zur
Wiederherstellung abgebrochener Fassadenteile herzustellen.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: © Bwag/Commons
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