Der Breitenleer Verschiebebahnhof wurde zwischen dem
nördlichen Ast und dem Marchegger Ast der Ostbahn mit
Verbindung zur Nordbahn errichtet und war der größte im Raum
Wien; ohne Ausfahrgleise war er rund 4 km lang und bis zu
500 m breit. Seine nordwestliche Ausfahrt bildeten eine
Schleife zur Nordbahn Richtung
Floridsdorf und eine zweite zur Ostbahn (dort
Verkehrsstelle Breitenlee Nordabzweigung) Richtung Laa an
der Thaya sowie zur Nordbahn Richtung Gänserndorf. Seine
südöstliche Ausfahrt bildeten eine Schleife zum Marchegger
Ast Richtung Stadlau und eine zweigleisige Schleife zum
Marchegger Ast Richtung Marchegg (im Gleisdreieck die
Verkehrsstelle Breitenlee Südabzweigung). Das ehemalige
Bahnhofsareal stellt das wichtigste Naturbiotop, einen
zusammenhängenden Komplex aus Trockenrasen, Gehölzen und
naturnahen Teichen, in Wien zwischen
Bisamberg und Lobau
dar. Im Bereich wachsen in Österreich seltene Arten, wie der
Feld-Bergfenchel (Seseli campestre) oder der Hanf-Eibisch (Althaea cannabina).
Der Breitenlee Verschiebebahnhof wurde zwischen 1912 und 1914
von den k.k. österreichischen Staatsbahnen (k.k.StB.)
geplant. Der Bau konnte allerdings erst einige Zeit nach
Ausbruch des Ersten Weltkriegs beginnen, nachdem spürbare
Kapazitätsengpässe der Bahnanlagen im Wiener Raum im Zuge
der Transportbewegungen bei Kriegsbeginn das k.u.k. Militär
von der Notwendigkeit einer Unterstützung des Projekts
überzeugt hatten. Als Ersatz für die fehlenden zivilen
Arbeitskräfte erhielten die von den k.k.StB. beauftragten
Bauunternehmen bis 1918 serbische, russische und
italienische Kriegsgefangene als Zwangsarbeiter zugeteilt.
Ab 1916 erfolgte die Inbetriebnahme einzelner Bauabschnitte.
Im Ersten Weltkrieg hatte der Bahnhof große Bedeutung für
Truppen- und Materialtransporte. Nach 1918 liefen die
Bauarbeiten mit zivilen Kräften fast nahtlos weiter, um
schließlich 1922 beim Stand eines etwa zu zwei Dritteln
vollendeten Bauprojekts (erste Ausbaustufe) aus Geldmangel
eingestellt zu werden. Einige Jahre später wurde der Bahnhof
auch als Verschiebebahnhof wieder stillgelegt, da er wegen
der unvollendeten Gleis-, Heizhaus-, Werkstätten- und
Stellwerksanlagen und der reduzierten Verkehrsströme
Richtung Norden und Osten nach damaligem - kurzsichtigen -
Ermessen nicht wirtschaftlich betrieben werden konnte. Um
1930 begann die schrittweise Demontage der vorhandenen
Gleisanlagen (zwecks Verwertung des Schienenmaterials) und
Bauten; nach 1945 dienten die immer mehr reduzierten
Gleisanlagen praktisch nur mehr zum Abstellen überzähliger
Schienenfahrzeuge und als Anschlussgleise für einige
inzwischen auf dem Areal angesiedelten Betriebe. Heute
bestehen nur mehr Gleisreste, die auf Schienen nur von der
Laaer Ostbahn aus erreichbar sind.
Der Stadtwanderweg 10 führt an den Gleisanlagen des Verschubbahnhofes vorbei.
In der Nähe, aber bereits im Bezirksteil Hirschstetten,
östlich der Deponie Rautenweg,
befindet sich das Rautenwegbiotop,
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net
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