Brücken in Wien - Schwedenbrücke
Die Schwedenbrücke ist eine
Brücke über den Wiener
Donaukanal ("Kleine Donau") und verbindet die Bezirke
Innere Stadt und
Leopoldstadt.
Bereits im Mittelalter befand sich an dieser Stelle die
Schlagbrücke,
eine 1368 urkundlich erwähnte Holzbrücke über den Wiener Arm der damals noch nicht regulierten
Donau.
Sie verband die Stadt – bis 1782 als einzige feste Verbindung – mit dem Unteren Werd, einer großen Insel auf dem Gebiet der heutigen
Leopoldstadt, und befand sich etwas flussabwärts der Rotenturmstraße.
Aufgrund von Eisstößen und Hochwasser musste sie immer wieder neu errichtet werden,
weswegen sie 1819 durch die neue, mit einem steinernen Mittelpfeiler versehene
Ferdinandsbrücke ersetzt wurde.
Sie wurde nach dem damaligen Kronprinzen benannt, der das Kaisertum Österreich 1835–1848 als Ferdinand I. regierte.
1850 wurde die
Leopoldstadt eingemeindet.
1860 wurde nach der Demolierung der
Stadtmauer der Franz-Josefs-Kai fertiggestellt,
Zufahrt zur
Brücke entlang des
Donaukanals.
1865 wurde die
Ferdinandsbrücke verbreitert.
Von 1882 an verkehrte die
Straßenbahn über die
Brücke in die
Taborstraße, vorerst als Pferdetramway, seit 1900 mit elektrischem Betrieb.
Am 6. August 1901 wurde als letzter Teil der Wiener Stadtbahn ihre Donaukanallinie mit der
Station
Ferdinandsbrücke (heute U-Bahn-Station Schwedenplatz) eröffnet.
Ab 21. Mai 1909 wurde die
Brücke zugunsten einer neuen (und damals am
Donaukanal größten),
am 27. April 1911 eröffneten Bogenbrücke abgetragen.
Für die künstlerische Durchführung des Neubaus der
Brücke war Otto Wagner verantwortlich.
Kurz vor der für Ende April 1911 angesetzten Freigabe der Brücke verlangte nach einer Fahrt über den
Franz-Josefs-Kai Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand Aufklärung über die vier die
Brücke einfassenden Pylonen,
die starke Ähnlichkeit mit Rauchfängen hätten.
Die tatsächliche Aufgabe der Pylonen war unter anderem die günstigere Ableitung von Horizontalkräften.
Die Allegorien tragenden vier Pfeilertürme sollten nicht bloß die vier Elemente versinnbildlichen,
sondern eine Verbindung ausdrücken von Feuer und Stadtbahnbau, Wasser und Donaukanalregulierung,
Luft und hygienischer Bedeutung der Sammelkanäle sowie von Erde und den architektonischen Veränderungen im Städtebild.
1919 erfolgte wie beim Schwedenplatz (vorher Ferdinandsplatz) die Neubenennung nach Schweden,
zur Erinnerung an die humanitäre Hilfe für Wiener Kinder, die das Land nach dem Ersten Weltkrieg leistete.
Bei einem der Luftangriffe auf Wien wurden 1945 der Großteil des Franz-Josefs-Kais und die
Brücke durch Fliegerbomben zerstört,
1946 erfolgte nach provisorischer Reparatur die Verkehrsfreigabe.
1945–1955 befand sich an der
Brücke die Sektorengrenze zwischen dem sowjetischen Sektor Wiens, zu dem der 2. Bezirk gehörte,
und dem interalliierten Sektor (1. Bezirk), in dem die Besatzungsmacht monatlich wechselte.
Als erste Spannbetonbrücke Wiens wurde 1954/55 nach Plänen von Fritz Leonhardt und Adolf Hoch die Schwedenbrücke neu errichtet.
Der an der
Ferdinands- bzw. Schwedenbrücke befindliche,
langjährig beobachtete Pegel wurde um die Wende vom 19. zum 20. Jh. zur Definition eines eigenen Wiener Höhen-Bezugssystems herangezogen.
Dieses sogenannte Wiener Null entspricht einem Pegelwert von 4,00 m über dem Pegelnullpunkt und einer Höhe von 156.68 Meter über Adria.
Es wird bis heute für städtische Projekte und die Grundwassermessstellen verwendet.
Das letzte Hochwasser im August 2002 erreichte + 0,60 m über Wiener Null.
Ein hundertjährliches Hochwasser könnte noch um 50 cm höher liegen,
würde aber dank der im 19. und 20. Jh. erfolgten
Donauregulierung in der Stadt kaum Schäden verursachen.
Der australische
Graffiti-Künstler Lush Sux porträtierte unter der Schwedenbrücke In einer seiner neuesten Arbeiten (August 2017)
den amerikanischen Präsidenten Donald Trump mit der Frisur des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-un und umgekehrt.
Zwischen Schwedenbrücke und
Aspernbrücke befindet sich die
Kunstmeile Donaukanal.
Name |
Objekt-ID |
Länge |
Breite |
Jahr |
Schwedenbrücke, Taborstraße |
B010501 |
79 |
27 |
1955 |
Schwedenbrücke, Treppenanlage rechtes Ufer |
B010502 |
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1955 |
Schwedenbrücke, Treppenanlage linkes Ufer |
B010503 |
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1955 |
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Quelle: Text:
Wikipedia, Bilder: www.nikles.net und gemeinfrei.