Die Stadlauer Ostbahnbrücke, ugs. auch Stadlauer Brücke, ist eine Eisenbahnbrücke in Wien. Sie verbindet die Bezirke Leopoldstadt und Donaustadt und überquert dabei die Donau, Donauinsel und Neue Donau. Sie ist die am längsten bestehende Donaubrücke in Wien.
1868–1931:
Zusätzlich zu der seit 1837/1838 bestehenden
Kaiser-Ferdinands-Nordbahnbrücke wurde 1866 eine östlich
davon gelegene Eisenbahnbrücke über die
Donau genehmigt.
Da über die kommende Wiener Donauregulierung noch zahlreiche
Unklarheiten herrschten, zum Beispiel die Breite des
Flussbetts und des Inundationsgebiets, wurde beschlossen,
nur eine fünffeldrige Strombrücke mit einer Gesamtlänge von
398 Metern und eine Inundationsbrücke mit 10 Öffnungen (9
Steinpfeiler) und weiteren 360 Metern Länge zu errichten.
Bis zur endgültigen Klärung der noch fraglichen Punkte
sollten ergänzende Holzprovisorien den Verkehr über die
Brücke ermöglichen.
Durch diese Vorgehensweise kam es nach der Fertigstellung
der Stadlauer Ostbahnbrücke und der Donauregulierung zu dem
Umstand, dass das letzte Stromfeld bereits über dem Vorland
zu liegen kam. Die Flutbrücke über das Überschwemmungsgebiet
wurde schließlich als zehnfeldriges Tragwerk mit einer
Feldlänge von etwa 32 Meter Spannweite erbaut.
Den Auftrag zur Errichtung der insgesamt 758 Meter langen
Brückenkonstruktion erhielten die französischen Firmen
„Schneider & Comp.“ und „Castor % Comp.“ Als Prakitikant
arbeitete an dem Projekt der später in Ungarn bekannte
Brückenbauer János Feketeházy (* 16. Mai 1842 in Vágsellye, heute Šala in der Slowakei; † 31. Oktober 1927 ebenda),
der dort zahlreiche Brücken plante.
Zunächst wurden die Stahlteile der ersten drei Brückenfelder
am rechten Ufer zusammengebaut und anschließend mittels
Rollen und Flaschenzügen mit Menschenkraft vorgeschoben. Bei
einer 512-fachen Übersetzung betrug der Vorschub ungefähr
vier Meter pro Stunde. Das Durchhängen des Brückenendes
wurde durch einen nach oben gebogenen Schnabel mit 31,46
Metern Länge ausgeglichen, so dass die Brücke auf dem
jeweils nächsten Brückenpfeiler zu liegen kommen musste.
Mit den Arbeiten für den Einschub der Brücke wurde am 2. Mai
1870 begonnen. Am 4. Mai erreichte der Schnabel den ersten
Brückenpfeiler. Wegen einer Beschädigung dieses Schnabels
musste allerdings die Brücke ab dem 7. Mai wieder
zurückgezogen werden. Nach der zwischen 8. und 13. Mai
erfolgten Ausbesserung und Verstärkung dieser
Hilfskonstruktion konnte am 14. Mai wieder mit dem Vorschub
begonnen werden. Nach einem Rasttag am 19. Mai wurde die
Brücke am 20. Mai anlässlich eines Besuches durch Kaiser
Franz Joseph I. das letzte fehlende Stück vorwärtsbewegt, so
dass sie auf dem zweiten Strompfeiler auflag. Anschließend
wurden die Einschubarbeiten vorübergehend eingestellt, um
die noch fehlenden beiden Brückenfelder montieren zu können.
Zwischen 17. August und 6. September 1870 wurde die Brücke
schließlich zur Gänze eingeschoben. Nachdem alle
Montagearbeiten an der Strom- und der Inundationbrücke
fertig gestellt waren, begann am 7. November 1870 unter dem
Einsatz von 32 Lokomotiven die kommissionelle Erprobung der
neuen Brücke. 1870 war die erste Stadlauer Ostbahnbrücke,
damals noch unter dem Namen Stadlauer Staatsbahnbrücke,
fertig gestellt.
Seit 1931:
Das steigende Gewicht der Eisenbahnzüge und eine einsetzende
Strukturveränderung des verwendeten Schweißeisens, die eine
Neigung zur Kaltbrüchigkeit mit sich brachte, machten den
Brückenneubau notwendig.
Sowohl der Entwurf der neuen Brücke als auch die Ausführung
der Stahlbauarbeiten stammen von Waagner Biro (siehe auch Rudolph Philip Waagner). Die neue
Stadlauer Ostbahnbrücke wurde seitlich der bestehenden
Brücke errichtet und anschließend eingeschoben. Die Arbeiten
waren 1932 abgeschlossen.
Aus Anlass der Errichtung des
Kraftwerks Freudenau musste
die Stadlauer Ostbahnbrücke zwecks Einhaltung der für den
Schiffsverkehr notwendigen Durchfahrtshöhe um 4,5 Meter gehoben werden.
Steinkreis Donauinsel: Auf der Donauinsel Nähe der Stadlauer Ostbahnbrücke befindet sich ein Steinkreis.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net und gemeinfrei.
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