Die harmlosen und scherzfröhlichen Bewohner der
Kaiserstadt hatten vor alters ein Sprichwort, und haben
dasselbe vielleicht heute noch, das lautete, wie ein
Reisender um die Mitte des siebzehnten Jahrhunderts erzählt:
"Wien hat starke Mauern und feste Basteien und sechs
wohlbewachte Tore, und doch kann man in die Stadt herein
kommen, ohne ein Tor zu passieren." Dies sind die Namen der
Tore: Das Stubentor, (das Ungarische) das Kärntnertor, das
Burgtor, das Schottentor, das Neutor und der rote Turm, und
weil der rote Turm nicht den Namen eines Tores führte,
obwohl er eins war, da es noch stand, so zielte darauf hin
der Scherz. Gerade durch diesen Turm ging die stärkste
Passage in die innere Stadt, denn alles, was zu Schiffe
anlangte oder vom jenseitigen Donauufer herüberkam, das
musste hierdurch seinen Weg nehmen.
An diesem roten Turme stand auch gleich eine gute Lehre für
die fremden Einwanderer:
Welcher kommt durch diese Port,
Dem rath ich mit getreuem Wort,
Dass er halt Fried in dieser Stadt,
Oder er macht ihm selbst Unrath,
Dass ihn zwei Knecht' zum Richter weisen
Und schlagen ihn in Stock und Eisen.
Quelle: Volkssagen, Mährchen und Legenden des Kaiserstaates Österreich, Ludwig Bechstein, 1840, Bilder: gemeinfrei.
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