Niederösterreich - Hennersdorf
Hennersdorf ist eine
niederösterreichische Gemeinde mit 1542 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Mödling.
Geografie: Die Gemeinde Hennersdorf liegt im nordöstlichen Teil des Bezirkes und grenzt direkt an Wien. Durch das Gemeindegebiet fließt der
Petersbach.
Hennersdorf hat eine Fläche von fünf Quadratkilometer. Davon sind beinahe drei Viertel landwirtschaftliche Nutzfläche und acht Prozent sind Gärten.
Geschichte: Grabfunde aus Hennersdorf zeigen, dass Mitte des 6. Jahrhunderts die Awaren die Herrschaft über Pannonien hatten und hier die ihnen tributpflichtigen Slawen ansiedelten.
Die erste urkundliche Erwähnung von Hennersdorf stammt aus dem Jahr 1114, als „Weilandus de Honinesdorf“ in einem Klosterneuburger Traditionsbuch als Zeuge aufgeführt wird. Durch mehrere Jahrhunderte gehörte Hennersdorf zur Herrschaft Leopoldsdorf. In den Jahren 1529 und 1683 verwüsteten Türken den Ort, 1809 plünderten napoleonischen Soldaten Hennersdorf. Schon 1850 wurde Hennersdorf eine eigenständige Gemeinde, gehörte zum Gerichtsbezirk
Schwechat und zum Bezirk Bruck an der Leitha. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden Ziegelwerke und ließen die Bevölkerungszahl stark ansteigen.
Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Hennersdorf ein Arzt, ein Bäcker, eine Werkstätte, ein Branntweinhändler, zwei Fleischer, ein Friseur, ein Fuhrwerker, ein Futtermittelhändler, drei Gastwirte, sechs Gemischtwarenhändler, eine Hebamme, zwei Landesproduktehändler, eine Schneiderin, zwei Schuster, ein Trafikant, ein Wagner, ein Zimmermeister und einige Landwirte ansässig. Weiters gab es ein Ziegelwerk der Wienerberger Ziegelfabriks- u. Baugesellschaft.
Nach dem Anschluss Österreichs 1938 wurde der Ort in die Stadt Groß-Wien zum 24. Bezirk eingemeindet.
Erst 1954 wurde der Ort wieder eigenständig und fiel an
Niederösterreich zurück.
Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Figur der Heiligen Corona in Hennersdorf: Die Figur der Heiligen Corona befindet sich in der Bachgasse in Hennersdorf.
Kriegerdenkmal: Das Gefallenendenkmal mit den Namenstafeln der Vermissten und Gefallenen befindet sich in einer Nische an der südlichen Außenwand der Kirche.
Pfarrhof mit Ummauerung: Der Pfarrhof befindet sich in der Bachgasse 2 in Hennersdorf und ist unter der Objekt-ID: 77893 (HERIS-ID: 65078) denkmalgeschützt. Der Pfarrhof wurde im Jahr 1863 als Nachfolgebau des alten Pfarrhofes, der am 13. August 1861 abgebrannt ist, errichtet. In den Jahren 1991 bis 1993 wurde er komplett renoviert.
Pfarrkirche Hennersdorf: Die römisch-katholische Pfarrkirche Hennersdorf (Objekt-ID: 54193, HERIS-ID: 49885) in der Bachgasse 4 steht im Norden des Hauptplatzes in der Gemeinde Hennersdorf im Bezirk Mödling in
Niederösterreich. Die dem heiligen Andreas gewidmete Kirche gehört zum Dekanat Perchtoldsdorf im Vikariat Unter dem Wienerwald der Erzdiözese Wien. Die Kirche und der ehemalige Friedhof stehen unter Denkmalschutz.
Wirtschaft und Infrastruktur: War früher Hennersdorf eher eine landwirtschaftliche Gemeinde, so gibt es heute etliche Gewerbe- und Industriebetriebe.
Wirtschaftssektoren: Von den zwölf landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden sechs im Haupt- fünf im Nebenerwerb und eine von einer Personengemeinschaft geführt. Im Produktionssektor arbeiteten 114 Erwerbstätige im Bereich Herstellung von Waren, 62 im Baugewerbe und fünf in der Wasserver- und Abfallentsorgung. Die größten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Handel (70), Verkehr (42), soziale und öffentliche Dienste (32) und freiberufliche Dienstleistungen (31 Mitarbeiter).
Arbeitsmarkt, Pendeln: Im Jahr 2011 lebten 754 Erwerbstätige in Hennersdorf. Davon arbeiteten 105 in der Gemeinde, 86 Prozent pendelten aus.
Unternehmen: Wienerberger AG: Das bedeutendste Unternehmen ist die Wienerberger AG mit seiner Österreichzentrale im Ort und einem der modernsten Ziegelöfen Europas. Diese Ziegeleien an der damaligen „Straße nach Italien“ (Heute
Triester Straße) wurden 1775 von Alois Miesbach gepachtet und bildeten das Fundament für das heutige Unternehmen Wienerberger. Dieses Unternehmen hat hier durch die vielen Ziegeleien, die um die Jahrhundertwende zum 20. Jh. entstanden, seinen Ursprung genommen.
Verkehr:
Von Hennersdorf aus erreicht man auf dem Straßenweg die Gemeinden Leopoldsdorf, Vösendorf und Achau.
Im Zuge der Eröffnung der S1, der Wiener Südrandumfahrung, wurde ein LKW-Fahrverbot für den Ort realisiert.
Die Anbindung an den öffentlichen Verkehr erfolgt über die
Pottendorfer Linie, die den Ort mit
Wien Hauptbahnhof (ehem.
Südbahnhof) und Wiener Neustadt an Werktagen im Stundentakt verbindet. Der 2018 eröffnete neue Bahnhof befindet sich in Hochlage als Viadukt, er ist mit Sichtziegeln ausgeführt, dies erinnert an die Tradition der Ziegelherstellung.
Die Buslinie 266 des Verkehrsverbund Ost-Region bedient das Ortszentrum Hennersdorfs und gewährleistet eine umsteigefreie Fahrt nach
Schwechat,
Kledering,
Oberlaa, Leopoldsdorf, Vösendorf und
Siebenhirten. In
Oberlaa und
Siebenhirten besteht Anschluss an die Wiener U-Bahn und in
Schwechat an die „Flughafenschnellbahn“.
Öffentliche Einrichtungen: In Hennersdorf befindet sich ein Kindergarten.
Partnergemeinden: Hennersdorf pflegt seit 1976 partnerschaftliche Beziehungen zum Ortsteil Neuweiler der Gemeinde Weil im Schönbuch in der Nähe von Böblingen in Baden-Württemberg, Deutschland.
Eine zweite Partnerschaft gibt es seit 2006 mit Hennersdorf in Schlesien (Tschechien), heute Jindrichov ve Slezsku.
Quelle: Dieser Text basiert auf dem Artikel
Hennersdorf_(Niederösterreich) aus der freien Enzyklopädie
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