Cookie Consent by Privacy Policies Generator website

Die Bundeshauptstadt

Person - Fanny Meissner

Fanny Meissner (* 10. Oktober 1841 als Franziska Diemer in Graz; † 16. Juni 1919 in Wien) war eine österreichische Schriftstellerin und Sozialarbeiterin.

Leben: Fanny Meissner zog als Zweijährige mit der Familie nach Wien, wo der Vater, der Germanist und spätere k. k. Regierungsrat Josef Diemer, der durch die Auffindung und Herausgabe der Deutschen Gedichte des 11. und 12. Jahrhunderts bekannt geworden war, Leiter der k. k. Universitätsbibliothek Wien wurde.

Meissner begann früh, Rezensionen in periodischen Schriften zu veröffentlichen. Am 19. September 1863 heiratete sie Leopold Florian Meissner († 29. April 1895), Polizeikommissär, späterer Hof- und Gerichtsadvokat, langjähriger Bürgermeister von Währing und Schriftsteller. Die Ehe blieb kinderlos.

Soziales Engagement: Meissner gründete 1882 den Zweigverein Währing-Hernals-Ottakring des Roten Kreuzes, dessen Präsidentin sie auch wurde, und die Frauenortsgruppe des Deutschen Schulvereines in Währing, dessen Vorsteherin sie ebenso war wie die der Frauen- und Mädchenortsgruppe in Währing. Sie war Präsidentin des Frauenhilfsvereins des Roten Kreuzes und Schriftführerin der Frauenortsgruppe „Innere Stadt Wien“ des Schulvereins. 1896 trat Meissner in den Ausschuss des Wiener Frauenerwerbvereins ein.

1897 war Meissner Delegierte des patriotischen Hilfsvereins bei der Internationalen Konferenz des Roten Kreuzes in Wien. Außerdem organisierte sie die Mittel für ein Reservespital durch Elite-Bälle, Picknicks und Veranstaltungen. 1903 war Meissner Ersatzmitglied in der Bundesleitung des Roten Kreuzes und – als einzige Bürgerliche – von 1911 bis 18 zweite Vizepräsidentin.

Werk: Als Leopold Florian Meissner schwer erkrankte, diktierte er seiner Gattin seine Erinnerungen (erschienen 1892 bei Reclam unter dem Titel Aus den Papieren eines Polizeikommissärs). Nach seinem Tod gab die Witwe die von ihrem Mann verfassten, in Wien damals sehr bekannten Weihnachtsspiele heraus.

Franziska Meissners eigene publizistische Arbeit begann mit Veröffentlichungen, zum Teil nach Vorträgen, die sie für das Rote Kreuz und den Deutschen Schulverein gehalten hatte. Krankenpflege im Kriege und die Hilfeleistung der Frauen von den ältesten Zeiten bis zum Vertrag von Genf und Die deutsche Volksschule in ihren Anfängen bis zu Maria Theresia und Friedrich dem Grossen wurden vom „Deutschen Verein zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse“ in Prag veröffentlicht. Außerdem schrieb Meissner politische, teils historische Aufsätze für Wiener Tags- und Wochenblätter und veröffentlichte in Kalendern, Jahrbüchern etc. patriotischer und pädagogischer Vereine.

Meissner befasste sich auch mit der rechtlichen Situation der Frauen in Österreich und hielt am 25. September 1896 beim 1. Internationalen Frauenkongress in Berlin den Vortrag „Frauenrecht in Österreich“.

Ihre letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 27A, Reihe 1, Nummer G2).

Veröffentlichungen:
Die deutsche Volks-Schule in ihren Anfängen bis zu Maria Theresia und Friedrich dem Großen. Prag 1886 (Signatur der ÖNB: 393.143-B.117)
Die Krankenpflege im Kriege und die Hilfeleistung der Frauen von den ältesten Zeiten bis zum Vertrag von Genf. Prag 1887 (Signatur der ÖNB: 393143-B.120)
Fünfundzwanzig Jahre im Dienste des Roten Kreuzes. Jasper, Wien 1907 (Signatur der ÖNB: 450876-B)

Wiener Zeitung vom 19.6.1919, Seite 2: Am 16. d. M. ist hier nach kurzem Leiden die Regierungsratswitwe Fau Fanny Meißner-Diemer im 78. Lebensjahre gestorben. Die Dahingeschiedene hat sich durch Jahrzehnte auf verschiedenen humanitären Gebieten verdienstvollst betätigt. Das Leichenbegängnis findet am 20 d. M, um 3 1/2 Uhr nachmittags von der evangellschen Kirche H.K. Dorotheergasse 16 aus statt. Die Leiche wird in der Familiengruft auf dem Zentralfriedhofe beigesetzt.

Neue Freie Presse vom 20.6.1919, Seite 7: Am 16. d. ist nach kurzem Leiden die Regierungsratswitwe Frau Fanny Meißner-Diemer im 78. Lebensjahre gestorben. Sie hat sich Jahrzehnte hindurch auf humanitärem Gebiete verdienstvollst betätigt und war besonders in der Kriegszeit als zweite Bundesvizepräsidentin der Oesterreichischen Gesellschaft vom Roten Kreuz und zugleich als Präsidentin des Zweigzvereines Währing, ferner als administrative Leiterin des Vereinsreservespitals Nr. 4, dann unter anderm als Vorsteherin der Währinger Frauen- und Mädchenortsgruppe des Deutschen Schulvereines tätig. Auch der öffentlichen Erziehung und Versorgung armer Kinder wandte sie ihre Aufmerksamkeit zu. Fanny Meissner-Diemer war die Witwe nach dem ehemaligen Hof- und Gerichtsadvokaten Regierungsrat Dr. Florian Meißner, der sich auch auf literarischem Gebiete erfolreich betätigt hat. Das Leichenbegängnis findet am 20. d. um halb 4 Uhr nachmittags von der evangellschen Kirche H.K., Dorotheergasse 16, statt.

Weiters im Grab bestattet:
Leopold Florian Meissner, Polizeibeamter, Jurist, Lokalpolitiker, Journalist und Schriftsteller, * 10.06.1835 in Wien; † 29.04.1895 ebenda, Bestattungsdatum: 05.07.1896
Fanny Meissner (Franziska Meixner), geb. Diemer, Schriftstellerin und Sozialarbeiterin, * 10.10.1841 in Graz; † 16.06.1919 in Wien, Bestattungsdatum: 20.06.1919
Franz Leithe, Dr., Bestattungsdatum: 19.08.1905
Franz Leithe, Dr., Bestattungsdatum: 22.11.1945
Maria Leithe, Bestattungsdatum: 30.11.1955

Quelle: Dieser Text basiert auf dem Artikel Fanny_Meissner aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 4.0 (Text erweitert). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Bilder: www.nikles.net, Wiener Zeitung vom 19.6.1919, Wiener Zeitung vom 19.6.1919, Seite 2, Seite 2, Neue Freie Presse vom 20.6.1919, Seite 7.



Willkommen

Danke, dass Sie unsere Webseite ausgewählt haben. Wir freuen uns, Sie hier zu haben und möchten unser Wissen mit Ihnen teilen. Sie können uns gerne zu verschiedenen Themen unter der Email office@nikles.net schreiben. Wir ant­worten in der Regel innerhalb eines Tages.
Die meisten Bilddateien sind aus eigener Quelle und können auf Anfrage kostenlos für eigene Webseiten verwendet werden. Auf Wunsch auch in höherer Auflösung.

Kontakt

Günter Nikles
Josef Reichl-Str. 17a/7
7540 Güssing
Austria

Email: office@nikles.net
Website: www.nikles.net