Person - Sterjo Dumba
Sterjo (Sterio, Stergios) Dumba, Eigentümer der k & k Privat Baumwoll-Spinnereien in Tattendorf in
Niederösterreich,
legte den Grundstein für das Vermögen der Familie Dumba durch Baumwollimporte aus den eigenen Plantagen
und der Verarbeitung in eigenen Fabriken in Tattendorf bei Wien.
Dadurch wurde die Famile Dumba im 19. Jahrhundert in Wien eine treibende Wirtschaftskraft.
Zuletzt wohnahft 1., Parkring Nr. 4.
Sterjo (Sterio, Stergios) Dumba (Chef der Firma Gebrüder M. Dumba, kaiserlich türkischer Generalkonsul, geb. zu Blaci, Mazedonien 1794, gest. zu Wien 1870, Bestattungsdatum: 06.07.1888).
Sohn Misko (Michael) Dumba (Chef der Firma Gebrüder M. Dumba, königlich griechischer Generalkonsul, geb. zu Wien 1828, gest. zu Wien 1894, Bestattungsdatum: 17.12.1894).
Die Reliefdarstellungen wurden von
Carl Kundmann angefertigt.
Neue Freie Presse vom 28.1.1870, Seite 17:
Heute um 7 Uhr Früh starb Herr Sterio M. Dumba,
türkischer General-Consul und Chef des Großhandlungshauses
„Gebrüder M. Dumba", im Alter von 77 Iahren. Der in weitesten
Kreisen bekannte Kunstmäcenas Herr Nikolaus Dumba
und der erst jüngst zum Bankdirector gewählte Herr Michael
Dumba sind Söhne dieses allgemein geachteten Mannes.
Morgen-Post vom 29.1.1870, Seite 3:
(N. Sterio Dumba.) Wien hat einen seiner angesehensten
Bürger - ein Bürger trotz seiner Millionen -
verloren: Herrn N. Sterio Dumba, den Vater des bekannten
Kunstmäcens Nikolaus Dumba. Der Verstorbene war
vor mehr als 60 Jahren aus Macedonien hier eingewandert,
und zwar als blutarmer Junge; seiner rastlosen Thätigkeit
verdankte er es, daß er sich zu einer bedeutenden kaufmännischen
Stellung emporschwingen, und das noch bestehende,
nun von seinen Söhnen verwaltete, Geschäftshaus
gründen konnte. Er war aber noch etwas mehr als reich:
ein wahrer Wohlthäter, und für die ganze hiesige ottomanische
Gemeinde galt er seit Jahrzehnten als Helfer und
Rathgeber. Seit einigen Jahren bekleidete er den Posten
eines türkischen Generalkonsuls für Oesterreich, die einzige
Würde, die er angenommen, allerdings nur, um seinen Kompatrioten
desto wirksamer nützen zu können. Er war nie zur
Annahme eines Ordens zu bewegen; unter all' den
Millionären Wiens wahrte er sich seine Stellung als Kind
des Volkes. Er erreichte ein Aller von 76 Jahren; vor etwa
drei Monaten befiel ihn ein hartnäckiges Magenleiden, das -
vereint mit Altersschwäche - gestern Morgens seinem Leben
ein Ende machte. Der Leichnam wird Montag vom Trauerhause
(Parkring 4) nach der griechischen Kirche und von
dort auf den griechischen
Friedhof in St. Marx überführt
werden. Der Männergesangsverein, der dem Sohne des Verblichenen
viel zu danken, hat die Absicht, sich au dem Leichenbegängnisse
durch Exekutiruug eines Trauerchors zu betheiligen.
Neue Freie Presse vom 30.1.1870, Seite 6:
DaS Leichenbegängniß des türkischen General-Consuls
und Großhändlers Herrn Sterio Dumba findet am Montag
um 9 Uhr Morgens statt. Die Leiche wird vom Trauerhause,
Parkring Nr. 4, in die griechische Kirche auf dem Alten
Fleischmarkt übertragen, dort eingesegnet und dann im
Friedhof zu St. Marx beerdigt.
Die Grabstelle befindet sich am
Zentralfriedhof (Tor 2, Gruppe 30A, Reihe GO - griechisch-orthodoxe Abteilung, Nr. DG3).
Quelle: Text: www.nikles.net, Bilder: www.nikles.net, Neue Freie Presse vom 28.1.1870, Seite 17, Morgen-Post vom 29.1.1870, Seite 3, Neue Freie Presse vom 30.1.1870, Seite 6.