Person - Wolfgang Amadeus Mozart
Die wohl bekannteste und meistbesuchte Grabstätte auf dem
St. Marxer Friedhof ist jene des Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart.
Mozart starb am 5. Dezember 1791 in seiner Wiener Wohnung und wurde am darauf folgenden Tag in seiner Wohnung aufgebahrt.
Zur damaligen Zeit war es üblich, dass die Angehörigen und andere Trauergäste bereits im Zuge der Aussegnung vom Verstorbenen Abschied
nahmen und den Leichenzug höchstens bis zur Stadtgrenze, nicht aber bis zum Friedhof begleiteten.
So endete in den Abendstunden des 6. Dezember der Trauerzug bei Mozarts Überführung bereits beim
Stubentor,
wenngleich es Berichte gibt, wonach der Komponist
Johann Georg Albrechtsberger und seine Familie es sich nicht nehmen ließen,
den Sarg bis zum Sankt Marxer Friedhof zu begleiten.
Dort angekommen, wurde der Sarg vorerst in der Leichenkammer untergebracht,
da seit 1753 eine Beerdigungsfrist von 48 Stunden vorgeschrieben war, die zur Rettung etwaiger Scheintoter dienen sollte.
Die Beisetzung dürfte somit am 8. Dezember erfolgt sein, in einem Schachtgrab ohne Kreuz oder andere Kennzeichnung.
Manchen irrigen Quellen zufolge wird davon ausgegangen, dass damals nur
Joseph Rothmeyer, auch Joseph Rothmayer, (sein Grab befindet sich auch auf dem Friedhof, Nr. 149),
der ab 1802 hauptamtlicher Totengräber und davor wahrscheinlich Gehilfe war, die exakte Position von Mozarts Grabstelle bekannt war.
Tatsache ist jedoch, dass der Totengräber, der Mozart begrub, der im Dienste des Wiener Bürgerspitalfonds stehende Simon Preuschl war,
während
Rothmeyer mit Mozarts Begräbnis nichts zu tun hatte.
Als Mozarts Witwe Constanze im Jahr 1808 oder 1809 erstmals das Grab besuchen wollte,
konnte der diensthabende Totengräber nur vage Angaben bezüglich der Position der Grabstelle machen.
Sein Vorgänger
Joseph Rothmeyer war erst wenige Monate davor verstorben, anderen Quellen zufolge sprach Constanze noch vor seinem Tod mit
Rothmeyer,
erfuhr aber auch nur, dass die Stelle nicht mehr genau bestimmbar sei.
Im Laufe der Jahrzehnte wurden immer wieder Stimmen laut, die das völlige Fehlen eines würdigen Grabmals Mozarts bemängelten.
Erst 1855, ein Jahr vor Mozarts hundertstem Geburtstag, gab schließlich der Wiener Bürgermeister
Johann Kaspar von Seiller den Auftrag,
die möglichst exakte Position von Mozarts Grab zu finden und zu kennzeichnen, nicht zuletzt,
um den fortwährenden diesbezüglichen Nachfragen ein Ende zu bereiten.
Eine amtliche Untersuchung wurde eingeleitet, und nach der Auswertung von Aussagen verschiedener Personen und einer Begehung
des Friedhofs entschied man sich für eine Stelle im Bereich der dritten und vierten Schachtgräberreihe,
an der sich Mozarts Gebeine laut Protokoll zumindest „mit größter Wahrscheinlichkeit" befanden,
und ließ dort ein Grabdenkmal errichten.
Dieses vom Bildhauer Hanns Gasser gestaltete Grabmal wurde am 6. Dezember 1859 enthüllt, aber bereits 1891,
anlässlich Mozarts hundertstem Todestag, auf den
Zentralfriedhof überführt,
wo es seither als Teil des Mozart-Monuments in der Komponisten-Ehrengräbergruppe steht.
Hermine Cloeter ist es zu verdanken, dass die Aufzeichnungen über die Lage des ursprünglichen Mozart-Grabes wieder aufgefunden wurden.
An der nunmehr erneut schmucklosen und ungekennzeichneten Stelle errichtete der Friedhofswärter Alexander Kugler ein schlichtes Grabmal,
das er aus nicht mehr benötigten Teilen anderer Gräber zusammenstellte (siehe dazu Spolien).
Im Kriegsjahr 1945 wurde das Grabdenkmal schwer beschädigt und 1950 vom Bildhauer Florian Josephu-Drouot instand gesetzt.
Die zerstörte Grabtafel, die von Josephu-Drouot durch eine neue ersetzt wurde, wird vom Bezirksmuseum Landstraße verwahrt.
Das 2005 erneut restaurierte Grabmal befindet sich auch heute an jener Stelle, an der Mozarts sterbliche Überreste vermutet werden.
Siehe auch Gedenktafel bei der
Gastgewerbefachschule der Wiener Gastwirte in der
Inneren Stadt und
Mozartbrunnen (Zauberflötenbrunnen).
Quelle: Text:
Wikipedia, Bilder: www.nikles.net