Rotwasser, Rotwassergraben
Der Rotwassergraben entspringt an den nördlichen Hängen des Kaltbründlberges und mündet bei
Auhof in den
Wienfluss.
Er verläuft vorwiegend auf dem Gebiet des
Lainzer Tiergartens,
seine Länge (6,46 km) und sein mittleres Gefälle (26,6 ‰) entsprechen im Wesentlichen noch dem ursprünglichen Zustand.
Sein Einzugsgebiet umfasst 9,3 km² und liegt in der Flyschzone des
Wienerwalds.
Seine Abflussmenge schwankt in Abhängigkeit von der Niederschlagsmenge.
Während sein Mittelwasserabfluss (MQ) bei ca. 0,06 m³/s liegt, kann er im Fall eines hundertjährlichen Hochwassers (HQ100) auf 23,8 m³/s anschwellen.
Sein Flusssystem ist stark verzweigt, die wichtigsten Zubringer sind der Wallnergraben und
Glasgraben sowie ehemals der
Mooswiesengrabenbach.
Am nördlichen Abhang des
Hornauskogels liegen Teile des Quellgebietes.
Der Oberlauf des Rotwassergrabens wurde auch als Hüttgraben bezeichnet, während der Unterlauf auch Pulverstampfbach hieß.
Dieser Name stammt von einer Pulverstampfmühle, die sich bis ins späte 18. Jahrhundert am Unterlauf des Bachs
kurz vor der Mündung in den Wienfluss befand.
Zwischen 1780 und 1825 wurde der
Mooswiesengrabenbach 170 Meter vor dem Zusammenfluss mit dem Rotwassergraben
durch ein Wehr abgetrennt und verlandete in Folge.
Dadurch verringerte sich der Mittelwasserabfluss des Rotwassergrabens um 0,02 m³/s auf den heutigen Wert.
Im Zuge der Wienflussregulierung wurde die Mündungsstrecke des Rotwassergrabens auf einer Länge von ca. 300 Metern begradigt und verbaut.
Seither mündet der Rotwassergraben direkt in eines der Hochwasserretentionsbecken bei
Auhof.
Brücken über den Rotwassergraben sind u.a.:
Braumeisterbrücke bei der Braumeisterwiese
Hüttgrabenbrücke bei der Hüttgrabenwiese
Johannserbrücke bei der Pulverstampfstraße
Kaiserzipfbrücke bei der Pulverstampfstraße
Klangbrücke bei der Pulverstampfstraße
Pulverstampfbrücke bei der Pulverstampfstraße
Rotwasserbrücke
Rotwasserbachbrücke
Stadlbodenbrücke beim Stadlboden
Literatur:
Julia Tanzer: Historische Morphologische Veränderung der südlichen Wiener Donauzubringer 1755 – 2010. Masterarbeit. Universität für Bodenkultur Wien. Wien 2016, S. 84-88
MA 45 (Wiener Gewässer): Wienerwaldbäche Abflusskennwerte. 2014. Unveröffentlicht.
Quelle: Text:
Geschichtewiki, Bilder: www.nikles.net, Haeferl unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 und GuentherZ unter der Lizenz CC BY-SA 3.0.