Der Morzinplatz in Wien ist ein Platz im 1. Wiener Gemeindebezirk, der Inneren Stadt.
Lage: Der Platz grenzt im Nordosten zwischen
Salztorbrücke und
Marienbrücke an den
Franz-Josefs-Kai, Hauptverkehrsader zwischen Altstadt und
Donaukanal. Er stellt
sich als platzartige Erweiterung des Kais dar, da er von
diesem nicht durch Gebäude abgegrenzt ist. Zum südöstlich
angrenzenden Schwedenplatz, ebenfalls eine Erweiterung des
Kais, besteht keine sichtbare Abgrenzung. An der
südwestlichen, altstadtseitigen Begrenzung des Platzes fällt
die Geländestufe zur von Geologen Stadtterrasse genannten,
erhöht gelegenen Altstadt auf, wohin die Ruprechtsstiege
führt. Im Nordwesten grenzt der Platz an das nach 1860 neu
entstandene Textilviertel.
In den Platz münden aus der Altstadt der Rabensteig
(Bermudadreieck) und die Marc-Aurel-Straße. Der einmündende
Salzgries bildete Jahrhunderte lang die Begrenzung der
Altstadt. Die Gonzagagasse kommt aus dem Textilviertel. Die
parallel zum Kai verlaufende, vom Südosten in den
Morzinplatz mündende Kohlmessergasse besteht seit 1954 nicht
mehr.
Geschichte: Hier mündete bis ins 16. Jahrhundert
ein dem Verlauf des heutigen Salzgrieses entsprechender
Donauarm in den Donaukanal;
bis 1561 befand sich hier ein städtischer Schiffsanlegeplatz.
Der heutige Platz ist um 1860, nach der Entfernung der
Stadtmauer, im Zuge der Errichtung des Franz-Josefs-Kais
angelegt worden. Die Geschichte der Stadtmauer, ihrer
Demolierung und der Anlage des die Altstadt umrundenden
Straßenzuges ist hier im Detail dargestellt.
Die Benennung des Platzes erfolgte 1888 nach Oberst Vinzenz Reichsgraf von Morzin (1803–1882),
k.k. Kämmerer, der als letzter seines Geschlechts der Stadt Wien 1 Million Gulden für Arme,
Waisen und körperbehinderte Kinder vermacht hatte.
Im 20. Jh. erlangte der Platz als Adresse der Wiener
Gestapo-Zentrale, die 1938–1945 im ehemaligen Hotel
Métropole, Morzinplatz 4, untergebracht war, unliebsame
Bedeutung. Gegenüber dem ehemaligen Haupteingang befindet
sich ein Denkmal zur Erinnerung an die Opfer der Gestapo.
Der Platz war im Südosten bis 1945 von der Seitenfront des
großen Herminenhofs am Franz-Josefs-Kai begrenzt, mit über
100 m Fassadenlänge einer der größten Bauten Wiens. Das
Gebäude wurde im Zuge der Schlacht um Wien so stark
beschädigt, dass der Wiederaufbau nicht erwogen wurde. Der
Bauplatz wurde eingeebnet, die Fläche in Morzinplatz bzw.
Schwedenplatz einbezogen. Später wurde unter diesem
ehemaligen Bauplatz eine Tiefgarage errichtet, die
Oberfläche gärtnerisch gestaltet.
Adressen:
* Nr. 1 und 2: Rechts neben der zur Ruprechtskirche, einer der ältesten Wiens,
führenden Ruprechtsstiege befinden sich die Häuser Morzinplatz 1 und 2.
* Nr. 3 bezeichnet das Gebäude zwischen Salzgries und Gonzagagasse, das mit seiner Schmalseite zum Platz zeigt.
* Nr. 4: Leopold-Figl-Hof auf dem Grundstück des 1945 zerstörten Hotels Métropole, seit 1938 Wiener Sitz der Gestapo (Opfergedenkraum, Eingang Salztorgasse)
* Gegenüber Nr. 4: Denkmal zur Erinnerung an die Opfer der Gestapo
Weitere Hausnummern bestehen nicht; der Häuserblock links neben der Ruprechtsstiege weist die Adresse Franz-Josefs-Kai 29 auf.
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Bilder: Peter Gugerell, gemeinfrei und gemeinfrei.
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