Der Tiefe Graben ist eine Straße im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt, die entlang eines ehemaligen Bachbettes verläuft und im Mittelalter den Stadtkern Wiens begrenzte.
Geschichte: Während der Römischen Kaiserzeit, als
sich im Norden der heutigen Inneren Stadt das römische
Legionslager Vindobona befand, verlief der
Ottakringer Bach im
Westen der Lagerbefestigung. Die Gegend verfügt im
ehemaligen Bereich der Bachmündung in den
Donaukanal (damals ein
Seitenarm der Donau) über
eine sehr steile Topografie, was unter anderem auf einen
Hangrutsch in Folge eines Hochwassers im 3. Jahrhundert
zurückzuführen ist. Bis zum 13. Jahrhundert bildeten der
Ottakringer Bach
und der Tiefe Graben, der 1186 erstmals urkundlich erwähnt
wurde, die westliche Grenze des damaligen Wiener Stadtkerns.
Als der Ottakringer
Bach um 1200 zugunsten der Errichtung des
Minoritenklosters abgeleitet wurde, zweigte man einen Arm
des Alserbachs zum
Donaukanal um. Aber auch
dieser Alsarm wurde 1456 abgeleitet und das stillgelegte
Rinnsal zugeschüttet. Das ehemalige Bachbett wurde jedoch
nie ganz aufgeschüttet und auf das Straßenniveau seiner
Umgebung gebracht, weshalb es sich auch heute noch als
Furche durch die umliegende Gegend gräbt.
Der Tiefe Graben verläuft von der Ecke Strauchgasse /
Heidenschuß bis zum Concordiaplatz und wird von der über die
Hohe Brücke führenden Wipplingerstraße überquert. Eine der
bekanntesten Adressen am Tiefen Graben ist wohl das Hotel Orient, welches bereits im 17. Jahrhundert als Schankhaus
Orient urkundlich erwähnt wurde. Der Name lässt sich durch
die das Schankhaus frequentierenden Schiffsleute erklären,
die Waren aus dem Orient auf dem Wasserweg nach Wien
brachten. Zwei Häuser weiter wurde 1979 die kleine
Clubdiscothek Why Not eröffnet, die erste und lange Zeit
einzige dauerhafte Schwulendisco Wiens (zu der auch Frauen
Zutritt haben).
In den Jahren 1799-1800 wohnte Ludwig van Beethoven im Haus im 1. Bezirk, Tiefer Graben 10.
Am Neubau des Hauses, Tiefer Graben 8-10, ist eine Gedenktafel für Ludwig van Beethoven angebracht,
das irrtümlich die Aufenthaltsjahre 1815-1817 angibt.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Thomas Ledl unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 at.
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Günter Nikles
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