Die St. Leopoldskirche am Leopoldsberg ist eine römisch-katholische Rektoratskirche im Bezirksteil Kahlenbergerdorf des 19. Wiener Gemeindebezirks Döbling. Sie ist dem Heiligen Markgraf Leopold geweiht und wird von der Stiftspfarre Nussdorf betreut. Die Kirche ist über die Höhenstraße bzw. zu Fuß über den Nasenweg erreichbar.
Geschichte: Nachdem die Burg auf dem
Leopoldsberg, in der
sich eine Kapelle, die dem Hl. Georg geweiht war, im Zuge
der Ersten Türkenbelagerung großteils gesprengt wurde, ließ
der deutsche Kaiser Leopold I. anlässlich der Pest in Wien
1679 am Leopoldsberg
- damals noch Kahlenberg
bezeichnet - abermals einen Sakralbau errichten und widmete
ihn dem 1485 heilig gesprochenem Babenberger Markgrafen
Leopold III. 1683 bei der Zweiten Türkenbelagerung wurde die
neu errichtete Kapelle mit der Form eines zentralen
Kuppelraumes und vier Kreuzarmen in Brand gesetzt und
geplündert. Nachdem die Kapelle wieder instandgesetzt und
fertig gestellt wurde, erfolge 1693 die Weihung. Mit der
Fertigstellung der Kirche vollzog sich auch die
Namensänderung. Die Bezeichnung "Kahlenberg"
ging nun auf den benachbarten höheren "Sauberg" über. Der
Berg mit der Leopoldskapelle erhielt den Namen "Leopoldsberg".
Die Kirche wurde nun mit großen Kostbarkeiten ausgestattet.
Große Verehrung genoss etwa ein Marienbild, das als "Maria
Türkenhilfe" bezeichnet wurde.
Der Architekt des ursprünglichen Baues von 1693 ist nicht
bekannt. Um 1720 wurde die Kapelle nach Plänen von Antonio
Beduzzi zu einer Kirche ausgebaut; dies entspricht im
Wesentlichen dem heutigen Aussehen. Im Zuge des
Josephinismus wurde die Kirche um 1784 entweiht, jedoch
bereits 1798 unter Josephs Sohn Kaiser Franz II. wieder neu
geweiht.
Am 7. Februar 1945 zerstörte eine feindliche Fliegerbombe
etwa ein Drittel der Kirche; unter anderem wurde der Südturm
vollständig zerstört. Die bald darauf einsetzenden
Wiederaufbauarbeiten ließen das Gotteshaus in der
ursprünglichen Gestalt mit den barocken Turmabschlüssen
anstelle der klassizistischen von 1824 wiedererstehen.
Baubeschreibung: Der ursprüngliche Sakralbau war
ein Zentralbau mit einer kreisrunden Kuppelschale. An diesen
Kuppelbau schließen sich an allen vier Seiten kurze,
tonnengewölbte Kreuzarme gleicher Länge. Die Erweiterung der
Kirche durch Anbauten der Eckräume zwischen den Kreuzarmen,
einer Vorhalle und der beiden Fassadentürmchen erfolgten um
1720.
Die Wände beleben Pilaster mit ionischen Kapitellen. Im
Obergeschoss läuft eine Empore durch. Die zweigeschossige
Fassade gliedern toskanische Pilaster.
An den Außenwänden der Kirche sind mehrere Gedenktafel
angebracht; unter anderem wurde 1904 eine Gedenktafel an
Kaiserin Elisabeth angebracht, die im Mai 1896 diesen Ort
besuchte.
Ausstattung: Der Hochaltar zeigt in der Mitte den
hl. Leopold, gestaltet von Christian Sambach um 1790. Rechts
davon ist der selige Bischof Hartmann von Brixen und links
der hl. Augustinus.
Der linke Seitenaltar zeigt in der Mitte die hl. Mutter Anna
mit den seitlichen Statuen den hl. Joachim und den hl.
Joseph. Der rechte Seitenaltar zeigt in der Mitte Irene mit
dem hl. Sebastian. Die seitlichen Statuen rechts mit dem hl.
Rochus und links den hl. Karl Borromäus.
Tetragramm: Während der Schließung im Jahre 1782 verschwand neben dem vielen kostbaren Inventar auch der Hochaltar. Zur Wiedereinweihung der Kirche am 14. November 1798 hatte der akademische Bildhauer Adam Vogl 1797/98 den neuen Hochaltar im klassizistischen Stil geschaffen. In den Glorienschein schnitzte er den Namen Gottes ein. Um diese Zeit war es Brauch, den Namen Gottes in den Kirchen sichtbar anzubringen. In Wien ist er auch in der gleichen Zeit erbauten Karlskirche zu finden.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Gryffindor unter der Lizenz CC BY 3.0.
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Günter Nikles
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