Der Leopoldsberg ist ein 425 Meter hoher Berg im 19. Wiener Gemeindebezirk Döbling. Er liegt am nördlichsten Punkt des gebirgigen Westrands Wiens steil über der Donau und bildet mit dem 5 km nördlicheren Bisamberg die sogenannte Wiener Pforte des Stromes, wo er den Wienerwald durchstößt und ins Wiener Becken eintritt.
Geografie: Der Leopoldsberg ist ein nordöstlicher
Ausläufer der Alpen, geologisch zur Flyschzone gehörig und
ein beliebter Aussichtsberg im
Wienerwald. Er fällt mit
einer Hangneigung von 50 bis 70 % steil zur
Donau ab („Nase ->
Nasenweg“). Vom Gipfel
ist das Flussufer bei rund 260 Meter Höhenunterschied nur
400 Meter entfernt.
Geschichte: Auf dem Berg entstand schon während der
jüngeren Urnenfelderkultur (9. Jahrhundert v. Chr.) eine
Höhensiedlung (Oppidum), die mit Ausnahme von nur geringen
Unterbrechungen bis zur frühen La-Tène-Zeit (5. Jahrhundert
v. Chr.) bestand.
Anschließend kam es vermutlich zu einer
Siedlungsunterbrechung bis ins 2. Jahrhundert v. Chr., als
eine spätkeltische Besiedelung bis ins 1. Jahrhundert v.
Chr. begann.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde er als de Chalwenberge
zwischen 1130 und 1136. Er erhielt seinen Namen, Kahlenberg,
vermutlich durch den kahlen Felsabhang zur Donau hin oder
durch den aus Verteidigungsgründen oben kahl gehaltenen
Burgberg. Andere alte Schreibweisen sind Kalenberg,
Kallenberg, und Chalenberg. Im 12. Jahrhundert ließ Leopold
III. eine Burg am Kahlenberg gegen die Einfälle der Magyaren
erbauen. Leopold selbst starb 1136 in der
Burg.
Früh entstanden auf dem nördlichen Abhang des Kahlenbergs
Weingärten, die erstmals 1304 belegt sind. Die
Burg auf dem
Kahlenberg wechselte in der Folge oft den Besitzer. 1253 bis
1258 war sie in Besitz von Ottokar II. Přemysl, 1287/88
verschanzte sich hier Albrecht I. vor den aufständischen
Wienern und erweiterte sie mehrmals. 1484 wurde sie von
Matthias Corvinus erobert, 1498 fiel sie wieder an die
Habsburger. 1529 wurde die
Burg vor dem Eintreffen der
Türken in Brand gesteckt, die Reste wurden später gesprengt.
Kaiser Leopold I. stiftete gemäß einem Gelübde zur Abwendung
der Pest 1679 die Leopoldskapelle auf dem Berg. 1683 wurde
der fertig gestellte Teil aber von den Türken vernichtet.
Nach dem Sieg gegen die Türken ließ Leopold die Kapelle
wieder errichten und 1693 dem Heiligen Leopold weihen,
woraufhin der Berg den Namen Leopoldsberg erhielt.
Der benachbarte Sauberg wurde darauf in Kahlenberg
umbenannt. Unter Joseph II. wurde die Kirche des
Leopoldsberges entweiht und 1798 vom Stift Klosterneuburg
wieder konsekriert. Ein 1718 errichtetes Schloss brannte
1891 ab.
Im August 1872 wurde mit dem Bau einer ab 1873, dem Jahr
der Wiener Weltausstellung, über die Nordflanke des
Leopoldsbergs Richtung
Kahlenberg führenden Standseilbahn
begonnen, wobei es vorab nötig war, zur Herbeischaffung des
Baumaterials eine provisorische Drahtseilbahn zu errichten.
Die Talstation der Standseilbahn befand sich etwa an der
heutigen Grenze zwischen Wien und Niederösterreich und hatte
ab 31. August 1873 über einen heute nicht mehr existenten
Bahnhof Anschluss an die Kaiser-Franz-Josephs-Bahn und eine
eigene Schiffsanlegestelle der
Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft (DDSG). 1876 wurde sie
von der Kahlenbergbahn Gesellschaft aufgekauft und, aus
Konkurrenzgründen, stillgelegt.
Mehrmals geplant aber nie ausgeführt war eine Ruhmes- oder
Kriegshalle, ähnlich von der Idee wie Walhalla.
Seit 1935 führt die
Wiener Höhenstraße vom
Kahlenberg auf den Leopoldsberg, öffentlich ist er aus
Heiligenstadt mit
der Autobuslinie 38A zu erreichen.
1948 wurde das Heimkehrer-Gedächtnismal errichtet, das an
das Leid der Kriegsheimkehrer aus dem Zweiten Weltkrieg
erinnert. Es ist mit einer großen Feuerschale ausgestattet,
die früher zum Gedenken an die in Kriegsgefangenschaft
Verstorbenen entzündet wurde und weit ins Land leuchtete.
Im Zuge einer planmäßigen Zwischenlandung in Wien
kollidierte am 10. Oktober 1955 im dichten Nebel eine
Convair CV-340-58 (YU-ADC) der Jugoslovenski Aerotransport -
JAT, auf ihrem Weg von Belgrad nach London am Leopoldsberg
mit dem Gelände. Die Maschine stürzte in der Nähe der
Josefinenhütte (heute Hütte am Weg) ab. Von den 29 Insassen
überlebten 7 Personen den Unfall nicht. An der Absturzstelle
wurde vom Österreichischen Touristenklub ein Gedenkstein errichtet.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net
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