Der Universitätsring, bis 5. Juni 2012 Dr.-Karl-Lueger-Ring, ist ein Teil der Wiener Ringstraße im 1. Wiener Gemeindebezirk, Innere Stadt.
Geschichte: An der Stelle des heutigen
Universitätsrings verlief hier vor der Wiener Stadtmauer
seit dem Mittelalter das Glacis, in das
Mölker Bastei und Löwelbastei hineinragten, untereinander verbunden durch eine
Kurtine. 1810–1812 entstand neben der Löwelbastei das
Franzenstor.
Als die Stadtmauern ab 1858 abgerissen wurden, eingeleitet
von Kaiser Franz Joseph I. zu Weihnachten 1857 mit seinem
Handschreiben Es ist mein Wille, wurde an ihrer Stelle die
Ringstraße geschaffen, die der Kaiser am 1. Mai 1865
feierlich eröffnete. Der heute dreigeteilte Abschnitt
zwischen Babenbergerstraße und Franz-Josefs-Kai war zu
diesem Zeitpunkt noch unverbaut. Erst Anfang der 1870er
Jahre erhielt der Teil von der Volksgartenstraße bis zur
Schottengasse seinen Namen: Er hieß bis 1919 nach dem ersten
Kaiser von Österreich, Franz I., Franzensring. Der Name
scheint in Lehmann's Allgemeinem Wohnungs-Anzeiger zum
ersten Mal 1872 und erst 1873 mit konkreten Angaben über
Beginn und Ende der Straße auf. Zuvor war der südliche Teil
des Franzensrings noch zum Burgring gerechnet worden.
Nach dem Ende der Monarchie wurde der Franzensring, der
sowohl den heutigen Universitätsring als auch den heutigen
Dr.-Karl-Renner-Ring umfasste, 1919 von der
sozialdemokratischen Stadtverwaltung in Ring des 12.
November umbenannt, um an den Tag der Ausrufung der Republik
im Jahr 1918 zu erinnern. In der Ständestaatsdiktatur wurde
der Abschnitt 1934 geteilt und zwischen Stadiongasse und
Schottengasse in Dr. Karl Lueger-Ring umbenannt. Diese
Bezeichnung erinnerte an den christlichsozialen Politiker
Karl Lueger, der von 1897 bis 1910 Bürgermeister von Wien
war. 1999 wurde die Schreibweise auf Dr.-Karl-Lueger-Ring
(mit Durchkopplung) geändert. Auf zunehmende Kritik auch aus
Universitätskreisen stieß diese Benennung ab dem späten 20.
Jahrhundert, weil in Lueger ein stark antisemitischer
Politiker gewürdigt wurde, für den Hitler in seinem Buch
Mein Kampf schwärmte. Nach langjährigen Diskussionen wurde
dieser Abschnitt des Rings am 5. Juni 2012 vom
Gemeinderatsausschuss für Kultur und Wissenschaft nach der
Universität Wien in Universitätsring umbenannt; die neuen
Straßentafeln wurden im Juli 2012 angebracht. Die
Stadtverwaltung betonte aber, dass der an einem anderen
Abschnitt der Ringstraße liegende Dr.-Karl-Lueger-Platz
weiterhin nach dem Bürgermeister benannt bleibt.
Lage und Charakteristik:
Der Universitätsring verläuft als Teil der Wiener Ringstraße
von der Stadiongasse im Süden bis zur Schottengasse im
Norden. Er setzt den Dr.-Karl-Renner-Ring fort und findet
seine Fortsetzung im Schottenring. Die geradlinig
verlaufende Straße biegt kurz vor ihrem Ende nach Nordosten
ab.
Wie die gesamte Ringstraße besitzt auch der Universitätsring
drei Fahrspuren, die als Einbahnstraße nur im Uhrzeigersinn
zu befahren sind. Zu beiden Seiten der Fahrbahn verlaufen
Straßenbahngeleise, je eines in jeder Richtung. Daran
schließen sich beidseitig breite Gehsteige an, die von
jeweils zwei Reihen Alleebäumen gesäumt sind (ursprünglich
war dies die Reitallee). Hier befindet sich auch ein Radweg.
Der Universitätsring wird größtenteils durch
Seitenfahrbahnen ergänzt, an die die Gehsteige mit den
Eingängen zu Gebäuden und Parkanlagen anschließen.
Neben dem starken Autoverkehr ist der öffentliche Verkehr
durch die Straßenbahnlinien 1 und D vertreten. Beim
Schottentor befinden sich zahlreiche Anschlüsse zu anderen
Straßenbahn- und Autobuslinien sowie zur
U-Bahn-Linie U2.
Der Ring-Rund-Radweg auf der Ringstraße ist der meist
frequentierte Radweg Wiens. Er wurde erst im späten 20.
Jahrhundert errichtet bzw. zumeist auf bestehende Flächen
nur aufgemalt; dadurch sind Nutzungskonflikte mit Fußgängern
unvermeidlich, was immer wieder zu Kritik an seiner
Gestaltung führt.
Am Universitätsring liegen zwei wichtige Ringstraßenbauten:
das Burgtheater und die für den Abschnitt namensgebende
Universität Wien. Gegenüber dem
Burgtheater öffnet sich der
große Rathausplatz, auf dem fast ganzjährig Veranstaltungen
stattfinden, mit dem Wiener Rathaus am anderen Ende. Die
übrige Verbauung – es sind nur die zwei Häuserblöcke
zwischen Burgtheater und Schottengasse – ist einheitlich historistisch aus dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts
(mit Ausnahme von Nr. 10, einem Neubau nach 1945). Direkt an
der Straße steht gegenüber der Universität das
Liebenberg-Denkmal. Zu beiden Seiten des Rings grenzen große
Grünanlagen an die Straße,
Volksgarten stadtzentrumsseitig
und Rathauspark auf der anderen Seite gelegen.
Verkehrstechnisch, künstlerisch und touristisch handelt es
sich beim Universitätsring um einen der wichtigsten
Abschnitte der Ringstraße, die zum Weltkulturerbe zählt.
Quelle: Text: Wikipedia
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