Der Schreiberbach, auch Nussbach genannt, ist ein 4,2 km langer Bach im 19. Wiener Gemeindebezirk Döbling. Der Schreiberbach entspringt dabei im Bezirksteil Grinzing zwischen Vogelsangberg und Kahlenberg. Im Oberlauf fließt der Bach durch die Wildgrube und verläuft danach entlang der Grenze zwischen Grinzing und Heiligenstadt (Muckental). Nach dem Heiligenstädter Friedhof durchfließt der Schreiberbach schließlich den Bezirksteil Heiligenstadt und erreicht wenig später Nussdorf, wo der Bach in einen rund 400 Meter langen Bachkanal mündet. Dieser leitet das Wasser des Schreiberbaches in den rechten Sammelkanal des Donaukanals ein.
Geographie: Der Schreiberbach entspring etwas südlich der Landesgrenze zu Niederösterreich zwischen dem Kahlenberg und dem Vogelsangberg. Hier treten in einem Waldstück mehrere kleine Quellen zu Tage, die das Quellgebiet des Schreiberbaches bilden. Oberhalb bzw. nördlich dieses Quellbereichs befindet sich die Sulzwiese mit dem Katholischen Bildungshaus der Schönstatt-Bewegung. Etwa 150 Meter unterhalb der Quelle wird der Schreiberbach unterhalb der Wiener Höhenstraße durchgeführt und verläuft in der Folge in ostsüdöstlicher Richtung durch die so genannte Wildgrube. Hier beginnt auch eine Forststraße, die den Schreiberbach in der Folge auf der linken Seite begleitet. Im Oberlauf verläuft der Bach zunächst in einem tief eingeschnittenen, bewaldeten Tal. Nach insgesamt etwa 600 Metern nimmt der Schreiberbach einen weiteren Quellbach auf, der nördlich der Schwabenwiese und südlich des Schreiberbach-Ursprungs entspringt. Hier verflacht der Bachlauf erstmals und nimmt in der Folge je einen weiteren, kleineren Quellbach von der linken und rechten Uferseite auf. Daran schließt sich eine weitere Verflachung der Bachsohle an, in deren Folge sich das Tal immer mehr aufweitet und die zuvor steilen Bachflanken wesentlich flacher verlaufen. Der Bach erreicht schließlich die Wildgrubgasse, die den Bach nun in südsüdöstlicher Richtung durch das mit Weinrieden bepflanzte Muckental begleitet. Danach kommt der Bach in dicht besiedeltes Gebiet und passiert den Heiligenstädter Friedhof. Ab der Kreuzung Wildgrubgasse/Kahlenberger Straße wird der Schreiberbach kurzfristig unterirdisch geführt und fließt im Anschluss entlang des Beethovengangs und der Zahnradbahnstraße. An der Ecke Zahnradbahnstraße/Eduard-Reyer-Gasse mündet der Schreiberbach schließlich in einen 443 Meter langen Bachkanal, der das Wasser des Schreiberbaches in den 1894-1904 angelegten rechten Sammelkanal des Donaukanals leitet.
Geschichte: Der Schreiberbach bildete für den Ort Nussdorf eine ständige Bedrohung durch das oftmals rapid anschwellende Hochwasser. Im Mai 1851 waren die Überflutungen so groß, dass der Verkehr in Nussdorf nur noch mit Schiffen möglich war. Deshalb wurde im Jahr 1877 die Einwölbung des Baches vom Donaukanal aufwärts bis zum Zahnradbahnhof geplant, die 1884 beschlossen und 1885 ausgeführt wurde. Trotz dieser Maßnahme kam es 1886 erneut zu einer Überschwemmung Nussdorfs durch den Schreiberbach. Am Nussdorfer Platz (ehemals Hirschenplatz) stand in früherer Zeit, als der Schreiberbach noch offen verlief eine Statue des hl. Nepomuk, die sich heute an der Brücke an der Eroicagasse befindet.
Umwelt: Bereits kurz unterhalb des Quellgebietes
ist der Schreiberbach erstmals verbaut. Unterhalb der
Höhenstraße wird der Bach durch ein hohes, betoniertes
U-Profil geleitet, neben dem parallel dazu der den Bach
begleitende Forstweg geführt wird. Danach verläuft der Bach
in einem tief eingeschnittenen Tal, wobei das Ufer durch den
höher gelegenen Forstweg nicht berührt wird. Während der
Uferverlauf nach der Einmündung weiterer Quellbäche immer
mehr verflacht, verläuft der Bach zunächst in seinem
ursprünglichen Bachbett und bildet in den
Verebnungsbereichen kleine Mäanderstrecken. Erste
Verbauungsmaßnahmen finden sich erstmals wieder kurz vor der
Abzweigung des Weges zum Kahlenberg am Ende der Wildgrubgasse. Hier wird die Geschwindigkeit des Baches
durch künstliche Wehrmauern und Abtreppungen reduziert. Im
weiteren Verlauf wechseln sich immer wieder freie
Fließstrecken mit Wehrmauern und befestigten Abtreppungen
ab. Zudem ist das linke Bachufer auf Grund der nahen Straße
oftmals hart verbaut. Erst die Verebnung des Muckentals
bietet dem Schreiberbach wieder zunehmenden Platz, wodurch
sich die Verbauungsmaßnahmen reduzieren. Ab dem
Heiligenstädter Friedhof sind Sohle und der untere
Uferabschnitt des Schreiberbaches hart verbaut, wodurch eine
hohe Fließgeschwindigkeit in diesem Bereich entsteht. Danach
verläuft der Schreiberbach kurz unterirdisch, um in der
Folge durch ein hart verbautes Profil zu fließen. Die linke
Uferseite ist durch die Straßennähe dabei wesentlich höher
verbaut. Ab der Eroicagasse verläuft der Schreiberbach
schließlich bis zur Mündung in den Bachkanal in einem
betonierten U-Profil.
Der Stadtwanderweg 1 verläuft lange Zeit entlang des Schreiberbaches.
Siehe auch folgende Brücken über den Schreiberbach:
Beethovensteg
Eduard-Reyer-Steg
Grinzinger Steg
Gewölbte Brücke über den Schreiberbach
Einlaufbauwerk Schreiberbach
Eroica Gewölbe
Mukentalerbrücke
Schreiberbachsteg
Wildgrubenbrücke
Steg neben B1943 (Wildgrubenbrücke)
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net
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