Die Siebenbrunner Hofwasserleitung ist eine historische Wasserleitung der Wiener Wasserversorgung. Von Quellen im heutigen 5. Wiener Gemeindebezirk Margareten aus versorgte sie vor allem die Hofburg und Gebäude des Adels und der Kirche mit Trinkwasser. Obwohl die Siebenbrunner Hofwasserleitung nach der Hernalser Wasserleitung in Auftrag gegeben worden war, erfolgte ihre Fertigstellung vor dieser.
Geschichte: Die Siebenbrunner Hofwasserleitung
wurde um 1552/1553 auf Anordnung des römisch-deutsche Königs
und späteren Kaisers Ferdinand I. angelegt. Ihr Ausgangsort
waren insgesamt sieben Quellen in
Matzleinsdorf,
Laurenzergrund,
Hungelbrunn,
Margareten, Hundsturm,
Reinprechtsdorf
und Nikolsdorf. In
zwei Hauptquellstuben („Große Brunnstube“ und „Einsiedler
Brunnstube“, erbaut um 1552 und 1716 neu errichtet) wurde
dieses Wasser gesammelt. Versorgt wurden von dieser
Wasserleitung neben der
Hofburg verschiedene Klöster, Palais,
Verwaltungsgebäude, Kasernen und später auch die so genannte
Favorita, das heutige
Theresianum.
Das von diesen Quellen abfließende Wasser bildete
ursprünglich einen dem Wienfluss zufließenden Bach, welcher
die sogenannte Hundsmühle antrieb. Nach der Fassung der
Quellen und der Ableitung des Wassers versiegte der Bach
zunächst.
In den 20er Jahren des 18. Jahrhunderts allerdings stieg die
Ergiebigkeit der Quellen allerdings wieder an, so dass sich
neuerlich ein Bach bildete, der immer wieder auf Wiesen und
Äckern sowie in der
Reinprechtsdorfer Straße und der Siebenbrunnengasse
Schäden verursachte.
Anstelle der ursprünglich verwendeten und damals üblichen
Holzrohre wurden ab 1808 gusseiserne Rohre eingesetzt. Die
Austauscharbeiten, die geringere Wasserverluste zur Folge
hatten, dauerten bis 1826. In Verwendung stand diese
Wasserleitung bis zur Inbetriebnahme der I. Wiener
Hochquellenwasserleitung in Wien.
Die Hausbrunnen von Margareten lieferten nur qualitativ
mangelhaftes Wasser mit schwefeligem Geschmack und so
wandten sich die Bewohner 1825 an die Hofkanzlei mit der
Bitte, von der Siebenbrunnenwiese her eine eigene
Wasserleitung legen zu dürfen. Dies wurde jedoch abgelehnt.
Vier Jahre später wandten sie sich in einer Audienz an
Kaiser Franz I., der am 28. Februar 1829 der Gemeinde
Margareten die kostenlose Wasserentnahme mittels einer
halbzölligen Rohrleitung in ein Wasserbassin auf dem
damaligen Schlossplatz von Margareten gestattete.
Die Verwirklichung verzögerte sich jedoch. Durch den Bau des
Cholerakanals 1832 entlang des rechten Wienflussufers
trockneten unterdessen zahlreiche Brunnen aus. Erst eine Verordnung vom 3. September 1835 gestattete endlich die
Errichtung der Leitung, die den Margaretenbrunnen mit
Trinkwasser versorgte.
An die Siebenbrunner Hofwasserleitung erinnern heute der
Siebenbrunnen am
Siebenbrunnenplatz sowie die Siebenbrunnengasse, die
Siebenbrunnenfeldgasse und auch der Margaretenbrunnen.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net und gemeinfrei.
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