Die Hernalser Wasserleitung gilt als die erste Wiener Wasserleitung, obwohl die Siebenbrunner Hofwasserleitung früher fertig gestellt wurde. Sie versorgte von Quellen in Hernals aus Wien mit Trinkwasser.
Geschichte: Anlass für die Errichtung der
Hernalser Wasserleitung war ein Großbrand, der in der Nacht
vom 18. zum 19. Juli 1525 im heutigen Amalientrakt der
Wiener Hofburg ausbrach.
Von etwas mehr als 1.000 Häusern in Wien wurden dabei 460
Gebäude, darunter der
Stephansdom und die
Michaelerkirche,
zerstört.
Am 7. März 1526 beauftragte der Erzherzog und spätere Kaiser
Ferdinand I. den Stadtrat von Wien, ein Projekt für die
Einleitung von fließendem Wasser nach Wien zu erstellen.
Geldmangel, die Erste Wiener Türkenbelagerung und die
Türkenkriege, die Pest im Jahr 1541 sowie Hungersnöte in den
Jahren 1556 und 1559 verzögerten allerdings die
Fertigstellung der Wasserleitung bis nach 1564. Erstmals
urkundlich erwähnt wurde die fertige Wasserleitung am 12.
August des Jahres 1565 in einem Konzessionsbrief, in dem der
Stadt Wien die Legung der Rohrleitung gestattet wurde.
Der Ursprung dieser Wasserleitung lag zwischen
Hernals und
Dornbach und lieferte zu
Spitzenzeiten bis zu 12.000 Kubikmeter pro Tag, allerdings
reduzierte sich im Laufe der Zeit die Liefermenge der
witterungsabhängigen Leitung auf rund 45 Kubikmeter täglich.
Am 23. August 1707 wurde der Unterkämmerer der Stadt Wien
angewiesen, zusätzliche Quellen in die Hernalser
Wasserleitung einzuspeisen. Am 1. Februar des Jahres 1708
gestatteten der Abt und der Konvent des Stiftes Sankt Peter
in Salzburg als Grundstückseigentümer dieses Vorhaben. 1732
schließlich wurde schließlich die Hauptquelle des
Alserbaches in die
Wasserleitung einbezogen. Der Bach trocknete daraufhin fast
völlig aus, so dass eine Mühle in
Hernals
stillgelegt werden musste. Am 10. Jänner 1736 sprach der
Stadtrat von Wien der betroffenen Müllerin dafür eine
Entschädigung zu.
Vom Quellgebiet bis zur Stadtmauer bestand die Hernalser
Wasserleitung aus Holzrohren, innerhalb der Stadtmauer aus
Bleirohren. Das Brunnenhaus der bis 1879 bestehenden
Wasserleitung befand sich am
Hohen Markt und
Am Hof.
Diese Ausbaumaßnahme ermöglichte zunächst die Errichtung:
* eines Auslaufes in der Alserstraße,
* zweier Bassins Am Hof,
* zweier Bassins am Hohen Markt,
* eines Auslaufs im Kriegsgebäude Am Hof,
* eines Auslaufs im Wiener Stadtbauamt Am Hof,
* eines Auslaufs im Bürgerlichen Zeughaus,
* eines Auslaufs im Alten Rathaus,
* eines Auslaufs im Staatsministerialgebäude,
* eines Auslaufs im ehemaligen Schrannengebäude
* sowie den Anschuss einiger weiterer Gebäude an die Wasserleitung.
Der Rückgang der Quellergiebigkeit machte später den Anschluss an die
Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung notwendig. 1879 wurde
schließlich die letzte bestehende steinerne Brunnenstube der
Hernalser Wasserleitung bei der Taubergasse abgetragen.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Peter Gugerell, gemeinfrei.
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