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Die Bundeshauptstadt

08. Bezirk - Riedhof

Das Restaurant "Riedhof" befand sich in der Wickenburggasse 15 bzw. Schlösselgasse 14 im 8. Wiener Gemeindebezirk Josefstadt. Der Riedhof war eine Bierwirtschaft mit schönem und großem Gastgarten und wurde vornehmlich von Ärzten, Offizieren und Beamten besucht. Heute befindet sich an dieser Stelle der in den Jahren 1929-1939 vom Architekten Cesar Poppovits erbaute Therese-Schlesinger-Hof mit 84 Wohnungen.

Geschichte: Namensgeber des Riedhofes war sein Erbauer, der Greißler und Gastwirt Joseph Ried (1817). 1845 übernahm der bürgerliche Gastgeber Johann Zeiler, wobei der Gastgarten neu gestaltet wurde. Zu dieser Zeit wurden bereits eisgekühlte Biere, wie das Klein-Schwechater und Halleiner Lager-Bier, sowie ein echt Böhmisches Bier angeboten. Bis 1850 war der Riedhof jedoch ein kleines beschauliches Gasthaus, in dem zu den Klängen einer Drehorgel getanzt wurde. 1850 wurde der Riedhof vom renommierten Restaurateur Johann Benedicter übernommen, dieser gestaltete ihn zu einem vornehmen Betrieb um. Hier fand beispielsweise 25 Jahre hindurch das Generalstabsdiner anlässlich des Kaiser-Geburtstags statt. Der Riedhof war auch Schauplatz festlicher Veranstaltungen, unter anderem beim Internationalen land- und forstwirtschaftlichen Kongress 1890 und beim Internationalen Straßen- und Kleinbahnkongress 1894. Unterem anderem verkehrten hier Mitglieder der Wiener medizinischen Schule, Ministerialbeamte, Schriftsteller, Diplomaten, genauso wie der spätere Bürgermeister Cajetan von Felder. Weitere Gäste waren Adolf Lorenz ("Ich durfte helfen", Czernin Verlag) und Anton von Eiselsberg ("Lebensweg eines Chirurgen"). Auch Anton Bruckner und Theodor Billroth durften als Gäste begrüßt werden. Der Restaurator Josef Pohl übernahm den Riedhof am 24.12.1905 (anderer Quellen berichten vom 1.12.1905) und führte es bis zum September 1910. Aus den Veranstaltungs-Ankündigungen und Zeitungs-Berichten zu Veranstaltungen ist bekannt, dass der Riedhof unter der Leitung von Josef Pohl, für Feiern, auch in größerem Kreis, sowie für Tagungen, ein gern aufgesuchtes Restaurant war. Pohl's Nachfolger wurde der Oberkellner Adolf Delasch. Der Riedhof wurde von den vereinigten Brauereien am 16.10.1910 an Adolf Delasch verpachtet, das Pachtverhältnis jedoch am 30.9.1922 wegen Nichtbezahlug der Pacht wieder gelöst. Am 31.12.1923 erfolgte die Neueröffnung des Riedhofes unter Otto und Wilhelmine Siegmund. Otto Siegmund war Restaurateur vom Schloß Miramar(e) in der Paniglgasse, ihm ist es gelungen, den Riedhof aus seinem Dornröschenschlaf wieder zu erwecken. Die Lokalität wurde vom Architekten Böhm nach Angaben von Otto Sieg­mund neu eingerichtet und der prachtvolle Prunkspeisesaal, der Blaue Saal, die kleineren und größeren Gesellschaftszimmer seiner Benützung übergeben. Das Ganze endet aber mit einem Konkurs von Otto und Wilhelmine Siegmund. Im Jahr 1927 verdichten sich die Gerüchte, dass die Stadt Wien den überschuldeten Riedhof ankauft, 1928 ist es dann so weit. Mit dem Bau des Therese-Schlesinger-Hofes in den Jahren 1929-1939 mit 83 Wohnungen endet die lange und interessante Geschichtes des Riedhofes.

Wiener Zeitung vom 7.5.1821, Seite 5: Anzeige. Unterzeichneter gibt sich die Ehre, einem verehrungswerthen Publikum hiermit ergebenst anzuzeigen, daß er ein ganz neues Gasthaus in seinem eigenen Hause eröffnet habe; dieses befindet sich nächst dem Franzens-Thor nächst dem Glacis in der Alservorstadt in der Wickenburggasse Nr. 20, zum Riedhof genannt, und ist mit mehreren soliden Ertrazimmern, auch mit einem englischen, mit verschiedenen Gattungen Baumspalieren und Blumen verzierten Garten versehen, wo auch Harmoniemusik gehalten wird; auch wird allda um billige Preise gespeist: der unermüdete Eifer und das rastlose Bestreben für gute und pünctliche Bedienung läßt den Unterzeichneten einen zahlreichen Zuspruch hoffen. Ergebenster Joseph Ried, bürgerl. Gastgeber.

Wiener Zeitung vom 3.6.1845, Seite 17: Gasthaus-Garten-Eröffnungs-Anzeige. Unterzeichneter hat die Ehre, einem verehrten Publicum bekannt zu machen, daß er seinen neu hergestellten Gasthaus-Garten, zum Riedhof genannt, in der Alservorstadt, Wikenburggasse Nr. 20 eröffnet habe. Er ver­pflichtet sich daher anzuzeigen, seine verehrten Herren Gäste nicht nur mit den bestens zubereiteten Speisen zu bedienen, sondern auch mit den besten Sorten Gebirgs- und Landweine, und verschiedenes Gattungen Biere, wo­runter er auch das so berühmte Klein-Schwechater und Halleiner Lager-Bier, dann ein echt Böhmisches in seinem neu erbauten Eiskeller eingelagert hat, wozu er höflichst seine Einladung macht. Johann Zeiler, bürgl. Gastgeber.

Kikeriki vom 22.4.1877, Seite 5: Vom Riedhof. Wenn man Herrn Benedikter, dem Wirthe im „Riedhof", einige freundliche Worte sagen will, braucht man nicht erst die Reklamelade zu öffnen, um einige der vielgtlesensten Lobesphrasen zusammenzuklauben - die Anerkennung für den eifrigen Restaurateur fließt leicht aus dem Munde der Wiener, denen er ja doch seit Jahren verschiedene Genüsse zugeführt. Ohne durch eine pompöse Außenseite zu überraschen, lockt die treff­liche Wirthschaft Benedikter's allabendlich Hunderte von Gambrinusanbetern an. Und nicht blos die benachbarten Gründe sind es, die ihre Feinschmecker und Verehrer eines guten Tropfens in den "Riedhof" entsenden, auch die entfernten Vorstädte stellen ein reiches Kontingent. Sind die Theater zu Ende, so rufen die Fremden, statt ihr Hotel aufzusuchen, den Kutschern zu: »Zum Riedhof!« Zarte Frauenstimmen, deren Besitzerinnen von dem trefflichen Pilsner Bier hörten, welches Benedikter kredenzt, lispeln ihren Wunsch, den Rest des Abends in seinem Lokale verbringen zu dürfen, dem galanten Ehe­mann in's Ohr, während das Rendezvous höherer Beamten und der Offizierswelt längst schon „Riedhof" heißt. Die besten Kreise der Gesellschasi versammeln sich dort. Mit Geschick weichen die Freunde eines edlen Bissens gewissen Fütterungsanstalten der inneren Stadt aus, in welchen die ältesten Beefsteaks neu bear­beitet ihre antiquarische Wiedergeburt feiern und wo man zwar sehr Viel Gasbeleuchtung, aber nur eine schwache Kopie des Pilsner Bieres zu sehen bekömmt; man scheut die größere Wegesstrccke nicht, um sich bei Benedikter, der im eigenen Hause wohnt, und daher einen sehr liebenswürdigen Hausherrn besitzt, von dem er nie gesteigert wird, gründ­lich von des Tages Mühen zu erholen. Seine Gäste sind eine dankbare Gemeinde. Wenn er einmal sein 25jähriges Jubiläum feiert, wird er jedenfalls eine Erweiterung seines Kellers vornehmen müssen, welch letzterem, nebenbeigesagt, das Pilsner Brauhaus zu großem Dank verpflichtet ist.

Wiener Allgemeine Zeitung vom 15.10.1905, Seite 3: (Jubiläum.) Morgen Sonntag begeht der Oberkellner im weißen Saale beim „Riedhof" Ludwig Reich das Jubiläum seiner fünfundzwanzigjährigen Tätigkeit. „Der Ludwig" vom Riedhof ist eine von vielen gekannte Persönlichkeit; er hat die ganzen fünfundzwanzig Jahre seines Dienstes ununterbrochen in dem altrenommierten Benedickterschen Gasthofe zugebracht und ist dort vom Kellnerjungen zum Oberkellner avanciert. In der letzteren Eigenschaft ist er der Nachfolger seines Bruders Max, der vor ihm Zahlkellner im weißen Saale war und sich 1896 gleichfalls nach 25jähriger Dienstzeit im Riedhof ins Privatleben zurückzog. Der Ludwig, ein gebürtiger Oberösterreicher, zählt zu seinen Stammgästen hervorragende Persönlichkeiten der Hauptstadt: berühmte Kliniker und Aerzte, hohe richterliche Funktionäre, Generale und Ministerialbeamte, Schriftsteller, Diplomaten, Industrielle ec. Alle haben ihm besonderes Ver­trauen entgegengebracht, denn der Ludwig hat es verstanden, sich durch seine Aufmerksamkeit und Verläßlichkeit, durch sein unermüdliches Entgegenkommen und angenehme Umgangsformen allgemein beliebt zu machen. Reich, der auch im Heere gedient hat und Unteroffizier beim 14. Korps-Artillerie-Regiment war, gedenkt sich nach seinem Jubeltage, gleich seinem Bruder, auf seine Besitzung in seiner Heimat zurückzuziehen.

Salzburger Volksblatt vom 20.11.1905, Seite 4: Geschäftsübernahme. Der langjährige Küchenchef des Hotels Europe, Herr Josef Pohl übernimmt mit 1. Dezember d. Js. das bekannte und altrenommierte Hotel-Restaurant »Riedhof« im VIII. Wiener Bezirke.

Jörgel Briefe vom 15.1.1906, Seite 13: J. Pohl, „Zum Riedhof". Das Renommee der bekannt vorzüglichen Restauration „zum Riedhof", ist durch den neuen Besitzer, Herrn J. Pohl, zweifellos auf seinen früheren Höhepunkt zurückgekehrt. Herrn Pohl geht ein glänzender Ruf voraus. Er war durch sieben Jahre Küchenchef in den weltberühmten Hotel de l'Europe in Salzburg, vorher in Paris und Cannes in gleicher Eigenschaft tätig und ist somit als Restaurateur für die vornehme und ver­wöhnte Welt bestens qualifiziert. Es ist sehr erfreulich, daß ein so angesehenes und tief einge­wurzeltes Unternehmen den geeignetesten Re­präsentanten wieder gefunden hat. Auch die Ex­position Herrn Pohl auf der Kochkunstausstellung verrät distinguierten, kultiviertesten Geschmack. Zwei vorzüglich modellierte Schimmel ziehen eine Vitrine, auf der sich Kapauner á la Miß Roosevelt befinden, in echt amerikanischer Zubereitung. Erzherzogin Maria Josefa zeichnete auch Herrn Pohl durch einige huldvolle Worte aus.

Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) vom 9.5.1906, Seite 10: (Ein halbes Jahrhundert im „Riedhof".) Ein seltenes Jubiläum hat gestern die Kassierin im Restaurant „Riedhof", Fräulein Fanni Plattner, ge­feiert. Sie ist an diesem Tage vor fünfzig Jahren, also am 8. Mai 1856, bei Michael Benedikter in den Dienst getreten, als dieser Begründer der Wirtsdynastie Benedikter noch den sogenannten „kleinen Riedhof" im Schönbornpark in der Josefstadt führte. Bis 1870 war sie Wirtschafterin und übersiedelte dann in den jetzigen „Riedhof", wo sie seither ununterbrochen als Schankkassierin ihres Amtes waltete. Die „Fräul'n Fanni vom Riedhof" war ein Inventarstück des Hauses und wegen ihrer immer guten Laune und Zuvorkommenheit bei den Gästen stets in hoher Gunst. Ihr Pult strotzte beständig von Blumen, die sie sehr liebte und die eigentlich den einzigen Schmuck in ihrem einförmigen, ausschließlich der Arbeit gewidmeten Leben bildeten. Zu ihrem gestrigen Jubeltage erhielt sie denn auch von Gönnern, die diese ihre Leidenschaft kannten, nicht weniger als fünfzig Blumenbouquets, daneben aber auch noch Hunderte von Telegrammen und Briefen sowie anderen Zeichen der Wertschätzung, wie zum Beispiel drei silberne Jardiniéren, vier Etuis mit Silberbestecken, ferner Lampen, Bilder, Teppiche u.s.w. Herr Josef Benedikter jun. hielt eine Ansprache an die nun 65jährige Jubilantin, die unter drei Generationen der Familie Benedikter gedient hat und nun dem Hause auch unter dem Nachfolger Herrn Pohl treu geblieben ist. Das Personal brachte gleichfalls seine Glückwünsche dem Fräulein Fanni dar, deren musterhafte fünfzigjährige Arbeitsleistung wahrscheinlich auch höheren­orts nicht ohne die verdiente Anerkennung bleiben wird.

Salzburger Volksblatt vom 3.7.1909, Seite 6: Eine Wiener hoteltechnische Leistung. Man schreibt uns: Das in der Vorwoche in Wien abgehaltene fünfte schlaraffische Konzil, an welchem 1500 Schlaraffen mit 700 Damen teilnahmen, bot dem Besitzer des renommierten Wiener Restaurants „Zum Ried­hof", Herrn Josef Pohl, Gelegenheit, eine glänzende Probe organisatorischen Talentes und verständnisvoller, umsichtiger Leitung abzulegen. Herrn Pohl, ehemals Küchenchef im Hotel l'Europe in Salzburg, wurde die Riesenaufgabe gestellt, für die Bewirtung der Schlaraffen in den Sophiensälen, sowohl am Be­grüßungsabende, wie auch am Tage des Bankettes zu sorgen, und die Art und Weise, wie Herr Pohl sich dieses Auftrages entledigte, fand rückhaltlose Anerken­nung. Wir lassen nachstehend die authentisch er­hobenen Ziffern sprechen, mit welchen Quantitäten und Mitteln an den beiden Festmahlen gearbeitet werden mußte, um diese Massenbewirtung zu bewältigen. Es wurden bei beiden Mahlzeiten im Ganzen verbraucht: 500 Poulards, 550 Kilo Rindfleisch, 460 Kilo Fische, 2000 Portionen Eis, 150 Aufsätze Obst, 150 Aufsätze Dessert, 100 Hektoliter Bier, 50 Hektoliter Wein, 1200 Flaschen Champagner. In der Küche waren 21 Köche tätig, darunter 3 aus der Hofküche und 2 vom Hotel l'Europe in Salzburg. Zur Bedienung waren 200 Kellner in Verwendung. Wenn nun angesichts dieser Statistik die Bewirtung in rascher und tadelloser Weise vor sich ging, wenn andererseits die gebotenen Speisen und Getränke an Güte und Zubereitung nichts zu wünschen übrig ließen, so glauben wir, auch öffentlich Herrn Pohl, der in Salzburg viele Freunde zählt, die wohlverdiente Anerkennung aussprechen zu sollen, da er mit dieser Glanzleistung nicht allein sich selbst, sondern auch dem im Auslande bestbekannten Wiener Wirtsgewerbe ein erstklassiges Zeugnis ausgestellt hat.

Neues Wiener Journal vom 26.8.1910, Seite 8: (Tödlicher Unfall auf dem Kahlenberg.) Der 17jährige Kellner Anton Kißling, im Restaurant Riedhof, VIII., Wickenburggasse 14, bedienstet, untemahm vorgestern nachmittag mit seinen Kameraden Karl Kristian und Friedrich Lackner einen Ausflug auf den Kahlenberg. Am Nachmittag stiegen die drei jungen Leute ab und wählten eine recht abschüssige Stelle an der sogenannten Leopoldsberger Aussicht am östlichen Abhang des Kahlenberges. Es war schon 6 Uhr und dämmerte bereits, als Kißling, der den steilen Abhang hinablief, ins Rutschen kam und über die Böschung stürzte. Er kollerte weiter, stieß mit dem Kopfe an einen Baum und blieb, bewußtlos liegen. Seine Kameraden eilten entsetzt zur Unfallstelle, hoben ihn auf und brachten ihn in die Wachtstube Josefsdorf. Dort untersuchte ihn ein zufällig anwesender Arzt, doch stellte dieser bloß den Eintritt des Todes fest. Kißling hat einen Bruch der Schädelbasis und einen Bruch des Unterkiefers erlitten. Die Leiche wurde auf den Friedhof Heiligenstädter Friedhof gebracht.

Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) vom 31.12.1923, Seite 5: (Größte Silvesterüberraschung Wiens.) In den neu hergestellten und geschmackvoll ausgestatteten Räumlichkeiten des altbekannten Hotels und Restaurants Riedhof, 8. Bezirk, Schlösselgasse Nr. 14 und Wickenburggasse Nr. 15, wird heute Montag abend eine fröhliche Auferstehung gefeiert. Durch die Tatkraft, Opferwilligkeit und besondere Fachkenntnis ist es Herrn Otto Siegmund, dem in Wien sehr geschätzten ehe­maligen Restaurateur vom Schloß Miramar in der Paniglgasse, gelungen, den Riedhof aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken und ihn den alten und jungen Wienern in lebendigstem Betriebe wiederzugeben. Die heutige Silvester­feier, an der zahlreiche Wiener Lieblinge mitwirken, wird denn auch zugleich eine Art Weihe des Hauses bedeuten, bei welcher die vom Architekten Böhm nach Angaben des Herrn Sieg­mund neu eingerichteten Lokalitäten, wie der prachtvolle Prunkspeisesaal, der Blaue Saal, die kleineren und grösseren Gesellschaftszimmer, der Benützung übergeben werden. Küche und Keller bei Herrn und Frau Siegmnnd, dem „Vorstadt-Sacher" von Wien, bei billigen Preisen sind von jeder wohlbekannt, hiezu kommt auch noch das auserlesene Schwechater Spezialgetränk. Der Riedhof wird auch einen der schönsten Gasthausgärten Wiens besitzen, der in seiner Vergrößerung nahezu mehr als 100 Personen wie bisher fassen wird. Um das Wiedererstehen dieses Altwiener Etablissements hat sich auch Herr Direktor Krause von der Dreher A. G. sehr verdient gemacht. Am Neujahrstag findet in dem eben eröffneten Prunkspeisesaal des Riedhof bei freiem Eintritt ein großes Neujahrsfestkonzert von 3 bis 6 Uhr nachmittags und 7 bis 11 Uhr abends statt.

Neues Wiener Journal vom 1.1.1924, Seite 32: Die Wiederkehr des alten Riedhof: Hotel und Restaurant Wien, VIII., Schlösselgasse 14 Wickenburggasse 15: Telephon 17-6-19 Zu den bereits eröffneten Schank-, Gast- und Extrazimmer nach vollständiger Renovierung und Neuausstattung: Eröffnung des Prunkspeisesaales des Blauen Saales. — Vereins-, Klub- nnd Gesellschaftsräume Chambres partikuliers. Die eleganten Lokalitäten „Riedhof“ eignen sich besonders für Hochzeiten, Bälle, Kränzchen, u. a. gesellschaftliche Veranstaltungen. Heute im Prunkspeisesaal bei freiem Entrée Großes Neujahrs-Fest-Konzert von 3—6 Uhr nachmittags, von 7—11 Uhr abends Hochachtungsvoll Otto Siegmund, Hotelier nnd Restaurateur.

Neues Wiener Journal vom 24.5.1924, Seite 13: (Die Mieter im Riedhof.) Die vereinigten Brauereien Schwechat und St. Marx sind Besitzer der Gast- und Hotelgewerberealität „Riedhof" in der Wickenburggasse. Das Gast- und Hotelgewerbe wurde mit Pachtvertrag vom 16. Oktober 1910 dem Herrn Adolf Delasch verpachtet. Da der Pächter den Pacht nicht aufrechthalten konnte, wurde das Pachtverhältnis von den vereinigten Brauereien mit 30. September 1922 gelöst, zn welchem Zeitpunkt Delasch räumen sollte. Nun befinden sich in dem weitläufigen Gebäude mehrere Wohnungen, welche in länger dauernden Mieten an Parteien abgegeben wurden, und die Brauerei kündigte nun per 29. September 1922 diesen Parteien als Hotelgäste. Die Gäste nahmen dieses Zikular nicht zur Kenntnis, worauf die Brauereigeiellschaft Delasch und alle Mieter auf Räumung belangte und ein exekutives Urteil auf Räumung erwirkte.. Die acht Parteien wendeten sich nun an das Wohnungsamt und protestierten gegen die angedrohte Delogierung und es wurde ihnen auch ein Aufschub dieser Delogierung bewilligt. Nun hat das Wohnungs­amt und über den Einspruch auch die Mietkommission entschieden. daß eine Exekution behufs Räumung dieser Wohnungen unzulässig sei, nach­ dem kein Gastaufnahmevertrag, sondern ein Mietvertrag vorliege. Im Wege seiner außerordentlichen Beschwerde hat das Oberlandesgericht diese Entscheidung der Mietkommission für ungesetzlich erklärt und nun­mehr suchte die Brauereigesellschaft um Fortsetzung der exekutiven Räumung und Delogierung der Wohnungen an. Dagegen wurden von den acht Parteien Oppositionsklagen auf Unzulässigkeit der Delogierung eingebracht, welchen vom Bezirksgericht Josefstadt stattgegeben wurde. Gestern beschäftigte sich ein Senat des Zivillandesgerichtes unter Vorsitz des Hofrates Dr. Helmer mit der Berufung der Brauereigesellschaft und des Herrn Delasch gegen die Urteile des Bezirksgerichtes. Der Senat wies die Berufung ab und bestätigte die erstrichterlichen Urteile.

Illustrirtes Wiener Extrablatt vom 26.5.1927, Seite 6: Wird der Riedhof demoliert? Gerüchtweise verlautet, daß die Gemeinde Wien den „Riedhof" in der Josefstadt gekauft habe und dort in Kürze einen großen Wohnhausbau aufführen will. Wir gingen dem Gerücht das in der Josefstadt sozusagen das „Tagesgespräch" bildet, nach und stellten folgendes fest: Tatsächlich interessiert sich die Gemeinde Wien für den Riedhof und es besteht die Absicht das alte Gebäude abzutragen und an seiner Stelle ein Wohnhaus zu errichten. Aber derzeit befindet sich das Haus noch im Besitz der Vereinigten Brauerei A. G. und im Hause Dreher auf der Landstraße trägt man sich mit dem Gedanken, den Riedhof in der Wickenburggasse als modernst eingerichtetes Restaurant wieder zu eröffnen. Der Riedhof ist ein großer Gebäudekomplex; sein Haupttrakt ist gegen die Schlösselgasse gerichtet, der zweite mit 22 Fenster-Front, zweistöckig, gegen die Wickenburggasse. Dazwischen dehnt sich ein weiter Gartenhof mit verschiedenen Nebengebäuden. Das Restaurant ist gegenwärtig nicht in Betrieb. Blind und unfreundlich sehen seine Fenster aus, verwahrlost ist die Veranda und der alte Gasthausgarten. In den Stockwerken wohnen mehrere Jahrespsarteien. Die Wohnungen sind hell und freundlich und die Parteien würden, wie sie erklären, nicht gerne von hier fortziehen. Aber sie hoffen auch, daß es gar nicht so weit kommt denn bisher haben sie keine Kündigung erhalten.

Der Riedhof wurde 1817 von der Familie Ried erbaut und als Gasthof bis 1850 geführt. In diesem Jahre übernahm Michael Benedickter das Geschäft das noch zehn Jahre lang bürgerlicher Gasthof blieb. Im Jahre 1860 trat Michael Benedickters Bruder, Josef, dem Geschäfte bei, das nun zu Wiens größtem und vornehmstem Restaurant ausgestaltet wurde. 1882 trat Johann Benedickter, der nunmehrige Besitzer vom «Goldenen Lamm« und der »Stadt Oedenburg« als Kompagnon in das Geschäft ein. Er führte es später allein und verkaufte es 1905 an Josef Pohl. Nach Pohl übernahm [Adolf] Delasch das Restaurant dann Otto Siegmund, unter dem es geschlossen wurde. Die Glanzperiode des Riedhofs fiel in die Zeit da er im Besitzes der Familie Benedicktser war. Familie Benedickter ist eine alte Wiener Wirtsfamilie. Ihr Begründer war Franz Benedickter, der »Hochzeitswirt« vom »Auge Gottes« auf der Landstraße. In der Glanzzeit des Riedhofes verkehrten dort viele Professoren und Studenten, namentlich aber viele Mitglieder der medizinischen Fakultät. Die Nähe des »Spitalsviertels« brachte es mit sich, daß fast alle medizinischen Kapazitäten den Riedhof besuchten und viele der an den Kliniken beschäftigten Studenten aßen dort zu Mittag. Da auch viele prominente Richter im Riedhof Stammgast waren, führte das Etablissement in Gerichtskreisen den Namen »Oberster Riedhof«. Die zahlreichen Studenten die dort verkehrten und unter denen viele Freunde waren, haben das Restaurant auch im Auslande bekannt gemacht, wo man heute noch davon spricht.

Neue Freie Presse vom 1.3.1928, Seite 7: Ankauf des Riedhofes durch die Gemeinde. Die Gemeinde Wien kauft die dem Vereinigteu Brauereien Schwechat, St. Marx, Simmering-Dreher, Mautner, Meichl A.-G. gehörenden Liegenschaften Wickenburggasse 15 and Schlösselgasse 14 im Gesamtausmaß von 2060 Quadratnietcr am den Haufchalpreis von 60.000 Schilling. Die Verkäuferin verpflichtet sich, die Liegenschaften satz- und lastenfrei zu übergeben, während die Gemeinde sämtliche Rückstände an Platzzins, Fürsorgeabgabe, Industriewasser, Kehrichtabfuhr, Stromkosten, Ankündigungs- und Wohnungsabgabe im Gesamtbetrage von 11.000 S. übernimmt. Gleichzeitig werden auch die der Firma gehörenden Personalkonzessionen zum Betriebe des Gastgewerbes und des Fremdenbeherbungssgewerbes sowie das zum Betriebe dieser Konzessionen gehörende Inventar um 20.000 S. gekauft. Die Gemeinde verpflichtet sich, an die Konkursmasse der bisherigen Pächter des Riedhofes Otto und Wilhelmiiie Siegmund keine weiteren Forderungen zu stellen und auf die schuldigen Abgaben und Beträge für Lieferiingen der städtischen Unternehmungen zu verzichten. Ueberdies zahlt die Gemeinde Wien dem Konkursmasseverwalter Dr. Ludwig Gelber für seine anderthalbjährigen Bemühungen in der nunmehr abgeschlossenen Vertragsangelegenheit als Honorar sämtlicher Vertragsteile 20.000 S. Dies ist im wesentlichen der Inhalt des Uebereinkommens, durch das der Riedhof in den Besitz der Gemeinde Wien übergeht. In welcher Weise dieser nunmehrige Gemeindebesitz verwendet werden wird, steht noch nicht fest. Die Disposition geht dahin, an Stelle des einstöckigien Gebäudes ein großes Haus zu bauen mit Kleinwohnungen und in diesem Hause auch eine Gastwirtschaft zu betreiben. Es wurde auch die Anregung gegeben, Einzelwohnungen für Studierende dort zu schaffen mit einer Gemeinchaftsküche. Wieder ein anderer Antrag zielt auf die Errichtung eines großen Arbeiterhotels hin. Offiziell wird über die Verwendung der Neuerwerbung nichts mitgeteilt, doch hört man aus Mehrheitskreisen des Rathauses, daß der Kauf vollzogen wurde, weil die Gemeinde auf diesem Wege nicht nur billig zu einer wertvollen Realität, sondern auch zu ihren Guthabungen an der Konkursmasse des Pächters kommt. Der Ankauf des Riedhofes durch die Gemeinde Wien wird am Freitag den Gemeinderat beschäftigen.

Neues Wiener Journal vom 9.5.1929, Seite 6 und 7: Der Riedhof. Die Geschichte eines Hauses in der Josefstadt. Jedes einzelne Haus hat seine Vergangenheit, in der Josefstadt wie anderswo. Jedes einzelne war die Geburts- oder Sterbestätte wertvoller und unbedeutender Menschen. Was ist es aber, das die Josefstadt auszeichnet vor vielen anderen Be­zirken, warum blutet das Herz, wenn eines ihrer alten Häuser fällt, das ein gutes Stück Josefstädter Geschichte birgt? Ein eigentümliches, vornehm trautes Gepräge liegt über diesem Bezirk. Einst als Vorstadt, war er der Sommersitz zahl­reicher Adelsgeschlechter, die ihre Palais inmitten grüner, prächtiger Gärten erbaut hatten. Als der Adel aus seiner dominierenden Stellung verdrängt worden war, wurde die Josefstadt zum Sitz der geistigen Aristokratie. Sie war das richtige, flotte Studentenviertel, das „Quartier Latin" Wiens. Heute, wo die Tendenz der Zeit, unterstützt von der Not des Mittelstandes, nach einer allgemeinen Nivellierung strebt, wird der geistige Vorrang der Josefstadt vor ihren Schwesterbezirken allerdings bedenklich gefährdet. Gleichviel, noch erhält das solide alte Bürgertum, im Verein mit sorgloser Boheme die vertraute Eigenart des Bezirkes. Im ehemaligen „Alsergrund" ließ der Greisler und Gast­wirt Ried im Jahre 1817 ein kleines, freundliches Haus erbauen, den nach seinem Gründer getauften „Riedhof", das spätere Durch­haus Schlösselgasse—Wickenburggasse. So unscheinbar das Haus von außen zu sein schien, enthielt es doch einen über 1500 Quadratmeter großen Hof, der bald zum sorgsam behüteten Aug­apfel der Mietparteien wurde. Um diesen Hof spann sich das Familienleben der Hausbewohner, das Gedeihen seiner Bäume, das Duften seiner Fliedersträuche waren Erlebnisse für jung und alt des Wiener Vorstadthauses. Es war in den guten, alten Tagen, wo man sich noch die Zeit nahm, dem Lied einer Amsel zu lauschen, wo der „grüne Wiesfleckh" und das gemeinsame „Salettl" ein Paar einfachen Menschen Glück und Zufriedenheit bedeuteten. Das war, als der Riedhof noch ein kleines, verstecktes Gast­haus, seinen Sonntagsgästen ein Stück des Gartens überließ, damit sie im Freien zu einer Drehorgel tanzen konnten. 1850 übernahm der Restaurateur Michael Benedickter den Riedhof, den er wenige Jahre darauf seinem Bruder Josef übergab, der das kleine Gasthaus in kurzer Zeit zu einem der hervor­ragendsten Restaurants von Wien umgestaltete, was ihm bald den Namen Vorstadtsacher eintrug. (Josef Benedickter ist heute noch Besitzer des Hotels „Zum goldenen Lamm" auf der Wieden.) Prächtige Spiegelsäle, unzählige Klubräume entstanden. Nur drei Mietparteien blieben bis zum heutigen Tage in dem Hause, das übrige wurde Hotel, das, den Anforderungen einer be­häbigeren Zeit entsprechend, in zehn Wohnungen zu je zwei Zimmer und Vorzimmer seine Gäste beherbergte. Später hat auch der beliebte Schauspieler Dr. Rudolf Tyrolt jahrelang dort gewohnt. Der grüne Hof, dessen mächtige Kastanien längst die bescheidene Höhe des Stockwerks überragten, hatte sich in einen vornehmen Gasthaüsgarten verwandelt. Auch unter den wenigen privaten Mietern in der Schlösselgasse 14 gab es Berühmtheiten. Der bedeutende Maler Anton Schaller, Kammermaler des Herzogs von Sachsen-Teschen, und der Tonkünstler Franz Lechner [† 12.01.1858] starben im Ried­hof. Von den siebziger bis zu den neunziger Jahren währte seine Glanzzeit. Im Schönbornschen Palais, das 1862 Gemeinde­besitz geworden war, in dem Teil gegen die Langegasse, den eine große Glasveranda schmückte, wurde eine Filiale der re­nommierten Benedickterschen Restauration errichtet. Die distin­guierteste Gesellschaft der benachbarten Sommerschlösser war häufig im Riedhof zu Gaste. So kamen, wenn es ihre Laune befahl — und sie befahl oft — hohe Herrschaften aus den zunächst gelegensten, dem Palais der Grafen Blümegen in der heutigen Kochgasse, damals Blümegengasse, und aus dem Paarschen Lustschloß, Ecke der Daun- und Laudongasse, der damaligen Herrengasse, aus dem Liechtensteinschen Besitz, der sich von der Skodagasse bis fast zur Alserstraße erstreckte und dem benachbarten, reizenden Maria-Theresien-Schlößchen. Der Riedhof bekam, wie so manche wertvolle Realität in dieser Zeit, die Maria-Theresien-Konzession, eine Konzession, die es bis heute jedem unbescholtenen Käufer gestattet, das Ge­werbe auszuüben, ohne den Befähigungsnachweis zu erbringen. Selbstverständlich wurde der Wert des Hauses dadurch wesent­lich erhöht. Seit sich Josef Benedickter von dem Unternehmen, das durch ihn berühmt geworden war, zurückgezogen und es an die Brauerei Dreher verkauft hatte, wurde der Riedhof von ver­schiedenen Pächtern geführt. Der bekannteste unter ihnen, heute noch allgemein in bester Erinnerung, war Adolf Delasch, der das Unternehmen zu neuer Blüte brachte und auch während des Krieges aufrechterhielt. Er erzählte mir selbst, nicht ohne Stolz, von dem glanzvollen Betrieb des immer gut besuchten Hauses, den zahllosen Tafeln und Festessen, für die ganze Berge von Silberplatten, Aufsätzen und Servicen bereit lagen. In der Monarchie belebten die Uniformen der Offiziere aus der nahen Reiterkaserne das Bild, und wenn den Herren einmal das Geld ausging, war Max, das Ideal eines Oberkellners, damals eine bekannte Josefstädter Figur, ein verschwiegener Helfer in der Not. Generalstabschef Graf Beck gab im Riedhof durch fünf­ undzwanzig Jahre zu Kaisers Geburtstag ein Diner für mehr als hundert Offiziere seines Stabes. Der Adjutant des Kaisers Franz Josef, Graf Wenzel Paar, der Herzog von Cumberland, Fürst Auersperg, Graf Starhemberg und andere Würdenträger der Monarchie waren oft gesehene Gäste. Zwei weitere Umstände begünstigten die Lage des Ried­hofs. Die Nähe des Allgemeinen Krankenhauses, dessen berühmte Aerzte, wie Professor Wagner-Jauregg, Hochenegg, Effelsberg, Peham und Finger, zu den ständigen Besuchern des Josefstädter Eliterestaurants zählten. Und auch die hohen Funktionäre aus dem nahen Landesgericht erholten sich dort von ihrem oft un­erfreulichen Beruf. Von den vielen bekannten Schauspielern unter den Gästen des Riedhofs nenne ich nur die josefstadtbekannten Figuren Jarno und Hansi Niese, Reimers und Devrient, Hans [Emil] Thimigs junge Frau Christl Mardayn [Anna Christina Mardayn], die schon als kleines Mädchen ihren Vater zum Frühschoppen in den Riedhof begleitete, den Opernsänger Richard Mayr und die her­vorragendsten Klaviervirtuosen Wiens: [Emil von] Sauer, [Alfred] Grünfeld, [Theodor] Leschetitzky und Moritz Rosenthal, die Anhänger dieses beliebten Lokals waren. Während des schon flaueren Geschäftsganges in der Nach­kriegszeit sorgten die zahlreichen Studentenverbindungen und Vereine des achten Bezirkes dafür, das Leben im Riedhof nicht ganz ersterben zu lassen. Der letzte Pächter ging in Konkurs, was nicht nur das Schicksal des beliebten Restaurants, sondern auch das des baufällig gewordenen Hauses in der Josesstadt be­siegelte. Nun wird der Riedhof niedergerissen, auch das kleine Nachbarhaus muß daran glauben, um für einen nüchternen Riesenbau der Gemeinde Wien Platz zu schaffen. Der schöne Hof, der „grüne Wiesfleckh" von Anno dazumal, hat sich in ein Trümmerfeld von Schutt und Ziegeln verwandelt. Die letzten Mieter, die Freud' und Leid des Hauses geteilt haben, gehen nur schweren Herzens auf den scheinbar vorteilhaften Tausch mit der neuen Gemeindewohnung ein. Nie wird ihnen die neue Wohnkaserne das ersetzen, was ihnen an sonniger Behaglichkeit und glanzvollen Tagen eines Wiens der Vorkriegszeit in dem alten Hause beschert war... Rose Poor Lima.

Eigentümer bzw. Pächter des Riedhofes in chronologischer Reihenfolge waren unter anderem:
1817 (1821 lt. Wiener Zeitung)-1845: Joseph Ried, bürgerlicher Gastgeber
Gasthaus lt. Wiener Zeitung vom 15.6.1844 zur Vermietung ausgeschrieben
1845-1850: Johann Zeiler, bürgerlicher Gastgeber, ehemals "Kaiserkrone in der Josephstadt", Johannesgasse Nr. 45
3 Generationen der Familie Benedicter (auch Benedikter oder Benedickter)
1850-1860 Michael Benedicter
1860-1882 Michael Benedicter, sowie dessen Bruder Josef
1882: Johann Benedicter, der Besitzer vom «Goldenen Lamm« tritt als Kompagnon ein
später Johann Benedicter, alleiniger Besitzer des Riedhofes
1905-1910: Josef Pohl führte das Restaurant vom 24.12.1905 bis September 1910
1910: Adolf Delasch, der Oberkellner von Josef Pohl, brachte das Unternehmen zu neuer Blüte und hielt es auch während des Krieges aufrecht
1923: Neueröffnung des Riedhofes unter Otto und Wilhelmine Siegmund am 31.12.1923.
Unter den Pächtern Otto und Wilhelmine Siegmund, Besitzer des "Miramare", 4. Paniglgasse 17, wurde der Riedhof geschlossen (Konkurs).
1927: Gerüchte über die Demolierung des Riedhofes.
1928: Ankauf des Riedhofes durch die Gemeinde.
1929-1939: Bau des Therese-Schlesinger-Hofes mit 83 Wohnungen.

Quelle: Text: www.nikles.net, Manfred Pohl, Bilder: Wiener Zeitung vom 3.6.1845, Seite 17, Sperlings Postkartenverlag (M. M. S.) (Producer), Wien Museum Inv.-Nr. 234254, CC0; Wiener Zeitung vom 7.5.1821, Seite 5, Wiener Zeitung vom 3.6.1845, Seite 17, Fremden-Blatt vom 25.1.1872, Seite 10, Kikeriki vom 22.4.1877, Seite 5, Dillinger's Reisezeitung vom 1.11.1905, Seite 12, Salzburger Volksblatt vom 20.11.1905, Seite 4, Neue Freie Presse vom 24.12.1905, Seite 50, Wiener Allgemeine Zeitung vom 15.10.1905, Seite 3, Jörgel Briefe vom 15.1.1906, Seite 13, Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) vom 9.5.1906, Seite 10, Salzburger Volksblatt vom 3.7.1909, Seite 6, Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) vom 31.12.1923, Seite 5, Illustrirtes Wiener Extrablatt vom 26.5.1927, Seite 6, Neues Wiener Journal vom 1.1.1924, Seite 32, Neue Freie Presse vom 1.3.1928, Seite 7, Neues Wiener Journal vom 9.5.1929, Seite 6 und 7, Wien Bibliothek, https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/pageview/1115515.



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