Person - Ludowika Zang
Ludowika (Ludovica) Zang, geb. Edle von Hreglianovic, Präsidentin der Lankowitzer Kohlenkompagnie,
2. Ehefrau von
August Zang,
* ca. 1822, † 13.09.1910 in Semmering, bestattet am Zentralfriedhof (lt. Grazer Tagblatt vom 15.9.1910, Seite 2). Sie stammte aus dem uralten Adelsgeschlecht der Burggrafen von Zengg und Herzögen von Livno.
Ludowika (Ludovica) Zang war die Tochter von Anna von Hreglianovic, einer Offizierswitwe.
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Neue Freie Presse vom 15.9.1910, Seite 33:
Ludowika Zang. Die gestern verstorbene Witwe
des Publizisten August Zang war eine Frau von ungewöhnlichen
Eigenschaften. Als August Zang, damals schon ein
hoher Fünfziger, die schöne und interessante junge Dalmatinerin
heiratete, war sie nur mit der herkömmlichen oberflächlichen
Klosterbildung ausgestattet. Aber im Verkehr mit
ihm und dem Kreise von Schriftstellern, der ihn umgab, erwarb
sie sich genügend historische und sogar politische Kenntnisse,
um den Zeitereignissen mit einem Interesse folgen zu
können, das oft zu leidenschaftlicher Teilnahme anwuchs. Nach
dem Tode ihres Mannes übernahm sie die Leitung des Bergwerkes,
das er ihr hinterlassen hatte. Sie war geschäftlich
unerfahren. Aber in das technische Getriebe fand sie sich
bald hinein, wußte sich energisch geltend zu machen und entfaltete
zugleich eine rührende Fürsorge für ihre Arbeiter. Sie
hatte ein starkes Verlangen, tätig zu sein und nützlich zu
wirken, dabei eine lebhafte Neigung zu effektvoller Eleganz
und delikatestem Luxus. In ihrem Palais in der Johannesgasse,
jetzt
Schoeller,
lebte sie als große Dame. In pietätvoller
Erinnerung an ihren verstorbenen Gatten blieb sie
immer voll Hochachtung für den journalistischen Beruf und
fühlte sich selbst halb und halb als zur Journalistik gehörig.
In den allerletzten Jahren wollte der Körper dem festen
Willen nicht mehr recht gehorchen, und ihr Hinscheiden ist nach
langem schmerzlichen Leiden erfolgt.— Die Leiche der Verstorbenen
ist heute früh in Maria-Schutz eingesegnet worden
und wird, von dort direkt nach Gotha zur Verbrennung geführt.
Weiters im Grab bestattet:
August Zang Unternehmer, Erfinder, Zeitungsherausgeber und Politiker, * 2. August 1807 in Wien; † 4. März 1888 ebenda, Bestattungsdatum: 06. März 1888.
Christoph Bonifacius Zang, Dr., Lehrer der Chirurgie am
Josephinum, * 1772 in Frickenhausen am Main; † 10. September 1835 in Wien, Bestattungsdatum: 24.04.1888, wohnhaft Schottengasse 136, Seine mehrfach aufgelegte
Darstellung blutiger heilkünstlerischer Operationen galt als wertvolles Handbuch.
Christoph Bonifacius Zang wurde am
Währinger Friedhof bestattet.
Nach dem Tod seines Sohnes August Zang wurden seine sterblichen Überreste am 24.4.1888
in die Familiengruft (Gruppe AAL, Nummer 23) am
Zentralfriedhof überführt.
Quelle: Dieser Text: -, Bilder: www.nikles.net,
Neue Freie Presse vom 15.9.1910, Seite 33,
Grazer Tagblatt vom 16.9.1910, Seite 10.