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Die Bundeshauptstadt

Person - Max Friedländer

Max Friedländer (* 18. Juni 1829 in Pleß, Oberschlesien; † 20. April 1872 in Wien) war ein deutsch-österreichischer Journalist jüdischer Herkunft.

Leben: Max Friedländer besuchte das Gymnasium in Schulpforta, widmete sich dann gleichzeitig mit seinem Vetter Ferdinand Lassalle juristischen Studien auf den Universitäten von Berlin, Breslau und Heidelberg und wurde nach deren Vollendung als Assessor am Stadtgericht in Breslau angestellt. Gemeinsam mit Lassalle war er Mitglied (1847 eingetreten) der Alten Breslauer Burschenschaft. Sein bald darauf veröffentlichtes Buch über das geistige Eigentum: Der ausländische und einheimische Rechtsschutz gegen Nachdruck und Nachbildung (Leipzig 1857) erregte Aufsehen in juristischen Kreisen. Als Publizist trat er zuerst 1856 mit Beiträgen für die Wiener Presse hervor, übersiedelte bald darauf nach Wien und trat als Mitarbeiter in die Redaktion der genannten Zeitung.

Seine volkswirtschaftlichen Aufsätze hatten einen bedeutenden Erfolg; insbesondere lenkten seine Aufsätze über den politischen Tendenzprozeß gegen Richter, den Direktor der Kreditanstalt, die er unter den drückendsten Presseverhältnissen schrieb, die allgemeine Aufmerksamkeit auf ihn. Nach dem italienischen Krieg führte er einen erfolgreichen publizistischen Feldzug für die Einführung einer Verfassung und gegen den Schmerlingschen Scheinliberalismus. Mit Michael Etienne und Adolf Werthner begründete er im September 1864 die Neue Freie Presse und blieb mit jenen vereint bis zu seinem Tod an der Spitze des großen Blattes tätig. Er war unter anderem für den Wirtschaftsteil der Neuen Freien Presse zuständig. Max Friedländer war außerdem einer der Mitbegründer des bekannten Etablissement Ronacher in Wien.

Max Friedländer starb am 20. April 1872 in Wien.

Weiters im Grab bestattet:
Regina (Regine) Friedländer, * 31.05.1839, † 14.02.1894 in Amstetten, Bestattungsdatum: 17.02.1894
Lilly du Pasquier-Friedländer, geb. Friedländer, * 07.06.1864, † 14.01.1912, Bestattungsdatum: 16.01.1912
Helene (Nelly) Friedländer, Schriftstellerin, Dichterin, * 20.08.1868, † 23.05.1891 Bestattungsdatum: 25.05.1891
? Anna Maria Niczky, Geboren: 15.08.1923, Verstorben: 07.11.2022, Bestattungsdatum: 22.11.2022

Neue Freie Presse vom 20.4.1872, Seite 17: † Dr. Max Friedländer. Tiefes Weh im Herzen, gebeugt und erschüttert, gehen wir daran, vorerst in kurzen Worten des theuren, unvergeß­lichen Mannes zu gedenken, den der Tod in der letzten Nacht uns entrissen hat. Dr. Max Friedländer ist nicht mehr! Der Schmerz, den wir empfinden, er ist unsagbar. Wir haben ihn geliebt und verehrt, den edlen, hochbegabten Mann, dessen geistige Bedeutung keine alltägliche war, dessen Sinnen und Denken neben der hingebendsten Fürsorge für Gattin, Kinder und Familie dem Journale gehörte, an dessen Spitze er stand. Die ihn nur dem Namen nach kannten, wissen, daß er in seinem Berufe wenig Ebenbürtige hatte; die ihn per­sönlich kannten, wissen, daß ein edles Herz, ein treues Ge­müth in seinem Busen wohnte. Dr. Max Friedländer wurde am 18. Juni 1829 als der Sohn eines wohlhabenden Fabrikanten zu Pleß in Preußisch-Schlesien geboren; er absolvirte das Gymnasium in Schulpforta und setzte seine Studien in Breslau, Heidelberg u.s.w. fort; er promovirte in Berlin und wurde dann Gerichts-Assessor in Breslau. Die Aufmerksamkeit des Lesepublicums lenkte er zuerst durch eine Broschüre über den Studententag in Eisenach im Jahre 1848 auf sich, an dem er hervorragend Antheil nahm; von dort ging er nach Frankfurt, wo er viel mit der Linken des Parlamentes verkehrte. Im Jahre 1856 gab er ein Buch über den „Rechtsschutz gegen Nachdruck und Nachbildung" heraus, das heute noch als eines der besten gilt. Im Jahre 1857 trat er als Redactions-Mitglied in das Bureau der „Presse", aus dem er bekanntlich im Laufe des Jahres 1864 schied, um mit seinen Collegen Etienue und Werthner die „Neue Freie Presse" herauszugeben, deren erste Nummer am 1. September des genannten Jahres erschien. Seine Thätigkeit als Journalist ist — weltbekannt; aber man muß mit ihm gelebt haben, man muß Gelegenheit gehabt haben, die Universalität seines Wissens, die stete Schlagfertigkeit, mit der er wie spielend die schwierigsten Aufgaben zu lösen wußte, die intimen Kennt­nisse, die er auf den heterogensten Gebieten besaß — täglich erprobt zn sehen — um die ganze Größe des Verlustes zu ermessen, den nicht wir allein, den die Journalistik und die deutsche Partei in Oesterreich erlitten! — Dr. Friedländer war bekanntlich Präsident des „deutschen Journalistentages" und mehrere Jahre hindurch Vorstandsmitglied der „Concordia". Gestern noch war dieser seltene Mann voll Regsam­keit und Thätigkeit. Zwar hatten die Aerzte Dr. Skoda, Schrötter und Scholz bei einem vor wenigen Wochen gehaltenen Concilium sein Leiden als ein schweres, als eine Erweiterung der Aorta bezeichnet, und später noch Dr. Bamberger diese Diagnose bestätigt, ja die Ansicht ausgesprochen, daß er „uns" nicht lange erhalten bleiben dürfte; aber Niemand, der ihn sah, kein Laie wenigstens, konnte denken, daß die Ent­scheidungsstunde so nahe gerückt sei! Der unermüdlich thätige Mann war gestern bis gegen neun Uhr im Bureau und begab sich dann in seine Wohnung, wo er in Gesellschaft seiner Frau und einiger Freunde soupirte. Um 11 Uhr ging Dr. Friedländer zu Bette; wenige Minuten nachdem er eingeschlafen war, überkam ihn plötzlich einer jener ErstickungSansälle, von denen er in der letzten Zeit wiederholt heimgesucht worden war; er sprang schnell auf und ging im Zimmer auf und nieder. Nach wenigen Minuten war der Anfall vorüber, und er konnte wieder das Lager aufsuchen, von dem er sich nicht mehr erheben sollte; denn einige Augenblicke später wieder­holte sich der Anfall, und nach einer halben Stunde, während der er vergeblich nach Athem rang, stand sein Herz stille. Dr. Friedländer starb in den Armen seiner Frau und des Leiters der Druckerei, Herrn Neißer, dem es, wie dem Re­dacteur Herrn Mitter, im Hause wohnend, möglich war, augenblicklich an das Sterbelager zu eilen. Als die Aerzte und die Collegen Dr. Friedläuder's, die Herausgeber Etienne und Werthner, erschienen, war Dr. Friedländer bereits eine Leiche.

Der Kamerad: österreichisch-ungarische Wehr-Zeitung vom 21.4.1872, Seite 6: † Die Gefertigten, geben Nachricht von dem sie tieferschütternden Ableben ihres innigstgeliebten und unvergeßlichen Gatten, respektive Vaters, Sohnes, Bruders und Schwagers, des Herrn Dr. Max Friedländer, Herausgebers der „Neuen Freien Presse“, welcher am 20. April um halb 1 Uhr Morgens nach kurzem Leiden zur ewigen Ruhe eingegangen ist. Die Leiche wird Montag den 22. April, um 2 Uhr Nachmittags, vom Trauerhause: Kolowratring Nr. 3, zur evangelischen Kirche in der Dorotheergasse und nach erfolgter Einsegnung auf den Nordbahnhof gebracht, um von dort nach Bielitz zur Bestattung in der Familiengruft überführt zu werden. Friederike Baum, geb. Friedländer, Emilie Paul, geb. Friedländer, als Schwestern, Stadtrichter Julius Friedländer, Dr. Viktor Friedländer, als Brüder. Sanitätsrath Dr. Paul, als Schwager. Regina Friedländer, als Gattin. Alice Friedländer, Philippine Friedländer, Helene Friedländer, Felix Friedländer, als Kinder. Philippine Friedländer, als Mutter.

Die Presse vom 15.2.1894, Seite 15: [Regine Friedländer] Frau Regine Friedländer, die Witwe des im Jahre 1872 verstorbenen Publicisten Dr. Max Friedländer, des Gründers der „Neuen Fr. Presse", ist gestern Abends plötzlich gestorben. Sie befand sich auf der Reise von München nach Persenbeug, wo sie ihre Tochter, Baronin Lapenna, besuchen wollte; auf dem Bahnhofe von Amstetten ist sie in Folge eines Herzschlages verschieden. Frau Friedländer war schon seit längerer Zeit herzleidend und das Uebel war namentlich durch den Schmerz über den Tod ihrer Tochter Helene gesteigert worden. Als junges Mädchen hatte sie sich unter dem Namen Delia der Bühne gewidmet; sie war eine zeitlang am Burgtheater und später am Carltheater engagirt. Auf der letztgenannten Bühne nahm sie eine hervorragende Stellung ein und wurde sie zu einem Lieblinge des Pnblicums. Ihr unerwartetes Hinscheiden wird in den Wiener Gesellschaftskreisen lebhaftes Bedauern er­regen, denn während der letzten zwanzig Jahre hat der Salon der Frau Friedländer den Vereinigungsort für eine erlesene Gesellschaft von Künstlern und Kunstfreunden gebildet. Im Beginn des vergangeueu Jahres ließ die nun verstorbene Dame ein Novellenbuch mit einigen Künstler-Novellen erscheinen, welche sowol der Phantasie wir der tiefen Empfindung der Verfasserin ein schönes Zeugniß gaben und in dem insbe­sondere auch die Erinnerungen der einstigen Künstlerin aus ihrer Theaterlaufbabn eine anmuthige Darstellung fanden.

Die Presse vom 17.2.1894, Seite 8: Statt jeder besonderen Anzeige. Von namenlosem Schmerze gebeugt, geben die Unterzeichneten im eigenen und im Namen aller verwandten hiemit Nachricht von dem Ableben ihrer innigstgeliebten Mutter, der Frau Regine Friedlaender, welche Mittwoch den 14. Februar 1894, Abends halb 7 Uhr, in Amstetten im 54. Lebensjahre selig in dem Herrn entschlafen ist. Die irdische Hülle der theueren verblichenen wird Samstag den 17. d. M., um halb 3 Uhr Nachmittags, vom Trauerhause: I. Bezirk, Kolowratring Nr. 3, in die Dom- und Metropolitankirche zu St. Stephan überführt, daselbst feierlich eingesegnet und sodann auf dem Zentralfriedhofe in der Familiengruft zur Ruhe bestattet. Die heiligen Seelenmessen werden Montag den 19 d. M., um 9 Uhr vormittags, in obgenannter Dom- und Metropolitankirche gelesen. Wien, am 15. Februar 1894. Alice du Pasquier, geb. Friedlaender, Philippine Freiin von Lapenna, geb. Friedlaender, als Töchter. Felix Friedlaender, als Sohn.

Die Presse vom 18.2.1894, Seite 8: [Leichenbegängnis.] Die Leiche der Frau Regine Friedlaender ist heute Nachmittags unter großer Be­theiligung zu Grabe getragen worden. In der Stephanskirche, wo die Einsegnung stattfand, hatten sich außer den Hinterbliebenen eingefunden: die Herrenhausmitglieder Frei­herr v. Helfert, Hofrath Baron Sochor und Baron Leitenberger, Landesgerichts-Präsident Graf Lamezan. GM. Ritter v. Jo son [?]. Hofrath Ritter v. Deczi, Ministerialrath Baron Klaus, Reichsraths-Abgeordneter Dr. Rutz, Hofrath, Ritter v. Pfeifer, Hofrath Professor Nothnagel, Professor Gomperz, Professor Lieben, Professor Udel, David Ritter v. Gutmann, der Director der CreditAnstalt Mauthner, Regierungsrath Ritter v. Kuh, Gemeinderath Bauraty Ritter v. Goldschmidt, die Chef-Redacteure der „Neuen Freien Presse" Dr. Bacher und Werthner, die Schriftsteller Ranzoni, Julius Bauer, J. J. David, Dr. Alexander v. Weilen, die Hofburgschauspieler Ritter v. Sonnenthal, Gabillon, Harlmann uud Thimig, Maler Ritter v. Blaas, Hof-Buchhändler Kienast, Friederike Gräfin Prokesch-Goßmann, Baronin Pauline Lucca-Wallhofen, Hof- und Gerichtsadvocat Dr. Reuda uud viele Ver­treter der Kunst, Schriftsteller- und Finanzkreise. Nach der Ceremonie wurde der Sarg nach dem Centralfriedhofe gebracht und dort in einer Gruft unter den Arcaden bestattet. In einem vom Herbste vorigen Jahres datirtcn Testamente ver­fügte Frau Friedlaender über ihr 1 1/2 bis 2 Millionen be­tragendes Vermögen derart, daß sie jedem ihrer drei Kinder ein Drittel des Gesammtnachlasses vermachte. Die Geschwister und Freunde der Verblichenen, sowie die Dienerschaft des Hauses sind mit namhaften Legaten bedacht. Deßgleichen hat Frau Friedlaender für wohlthätige Zwecke größere Summen bestimmt.

Wiener Salonblatt vom 4.9.1892, Seite 7: Herr Edgar Du Pasquier und Frau Lilly Du Pasquier, geb. Friedländer. Unserer Galerie glücklicher, junger Ehepaare aus den vornehmsten Kreisen der Gesellschaft sind wir heute in der angenehmen Lage, das Doppelporträt des kön. preußischen Kämmerers und Premierlieutenants in der Reserve des zweiten Badischen Drag.-Reg. Nr. 21, Edgar Du Pasquier und seiner Gemahlin, der Frau Lilly Du Pasquier, geb. Friedländer, anzufügen. Herr Edgar Du Pasquier, schon von seiner Carriére bei den Garde-Uhlanen als einer der schneidigsten Reiter und Sieger auf der Rennbahn in deutschen Sportkreisen wohlbekannt, und Frau Lilly Da Pasquier, die Tochter des einstigen Herausgebers der „Neuen Freien Presse", Dr. Max Friedländer, als ehemalige Frau Leo von Hertberg, Be­sitzers der Herrschaft Reichenau, den besten Kreisen der Wiener Gesellschaft in unvergeßlicher Erinnerung, bieten als ein nach Ueberwindung zahlreicher Schwierigkeiten in inniger Liebe ver­einigtes Paar ein allerdings unpolitisches, aber desto schöneres Bild treuer deutsch-österreichischer Vereinigung.

Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) vom 16.1.1912, Seite 12: Frau Baronin Lilly du Pasquier, die vorgestern nacht hier gestorben ist, wird heute Dienstag um 1/4 4 Uhr nachmittags in der Servitenkirche feierlich eingesegnet und sodann auf den Zentralfriedhof überführt.

Neue Freie Presse vom 16.1.1912, Seite 8: [Todesfälle.] Gestern ist hier Baronin Lilly du Pasquier, die älteste Tochter des verstorbenen Herausgebers der „Neuen Freien Presse" Dr. Max Friedländer, im 52. Lebensjahre gestorben. Die Leiche der Verblichenen wird morgen (Dienstag) um 1/4 4 Uhr nachmittags in der Servitenkirche feierlich eingesegnet und auf den Zentralfriedhof überführt werden.

Neue Freie Presse vom 23.5.1891, Seite 19: Helene Friedländer.j .Heute Vormittags ist Fräulein Helene Friedländer, die jüngste Tochter der Frau Reginc Friedländer und unseres verstorbenen Freundes, des Mitbegründers dieses Blattes, Dr. Max Friedländer, nach langem, schwerem Lei­den gestorben. Fräulein Friedländer sollte heute nach Ebenzweier zum Sommeraufenthalte reisen und war eben im Begriffe, die langersehnte Fahrt aufs Land anzutreten, als sie von einer schweren Ohnmacht befallen wurde. Trotzdem ein Arzt der Freiwilligen Rettunqsgesellschaft, welcher den Krankentransport mit aller Sorgfalt vorbereitet hatte, zur Stelle war, konnte Fräulein Friedländer nicht mehr gerettet werden und hauchte in den Armen der Mutter ihren Geist aus. Man kann sich die Verzweiflung und den grenzenlosen Schmerz der Mutter vorstellen, welche monatelang Tag und Nacht nicht vom Krankenlager der Tochter gewichen war und die nun im Augenblicke, da die Sommerfahrt neues Leben und neue Hoffnung dem kranken Kinde einhauchen sollte, wie durch einen jähen Blitzstrahl ihren Liebling dahingerafft sah. Fräulein Helene Friedländer stand im Alter von 23 Jahren. Nichts, was Natur und Bildung einem Mädchen an liebenswürdigen Gaben verleihen können, war ihr versagt geblieben; zu dem scharfen durchdringenden Verstande, den sie vom Vater geerbt zu haben schien, gesellte sich lebhafte Phantasie und ein Zug zu künstlerischer Bethätigung als Erbtheil der Mutter. Solange nicht schwere Krankheit ihren Arm gelähmt hatte, beschäftigte sich Fräulein Friedländer in den letzten Jahren vornehmlich mit Bild­hauerei, und die Freunde des Hauses, zu welchen auch Meister Tilgner gehört, hatten oft Gelegenheit, die seltene künstlerische Be­gabung des Mädchens zu bewundern, welches ohne methodische Schulung Porträtbüsten von sprechender Aehnlichkeit und charak­teristischer Auffassung modellirte. Nicht minder lebhaft waren ihre Neigungen für das literarische Gebiet, dessen Erscheinungen, soweit dieselben einer jungen Dame zugänglich sind, sie noch auf dem Krankenbette aufmerksam verfolgte. Sie trug ihr Leiden mit seltener Ergebung, und in den letzten Tagen war es wie ein sanfter Friede über sie gekommen, als ahnte sie, daß der Tod schon seine dunklen Fittiche aber sie ausbreite; er ist wie ein Erlöser erschienen nach schmerzvollem Kampfe.

Neue Illustrirte Zeitung vom 29.5.1892, Seite 14: („Helene Friedländer.» Ein Denkmal mit zwei Licht­drucken. Wien, Facsy& Frick.) Es ist ein werthvolles literarisches und künstlerisches Denkmal, das Ludwig August Frankl dem so viel versprechenden, vielseitigen Talente eines im vieruudzwanzigsten Jahre dahingeschiedenen Mädchens, namens Helene Friedländer, gesetzt. Schon diese allgemeine Betrachtung ruft wehmüthige Erinnerungen hervor, die aber das klassische Citat: „Wen die Götter lieben, den lassen sie jung sterben", zu trösten vermag. Es ist echte Poesie, edles Gefühl und schöne Form in den elegischen Tönen, auf welche die hier gesammelten Dichtungen gestimmt sind. Und so sind die vorliegenden Blätter es werth, nicht nur von den Bekannten der Dichterin aufbewahrt zu werden, auch die Literaturgeschichte wird derselben ein schlichtes Standbild nicht vorenthaltcn dürfen.

Neue Freie Presse vom 24.5.1891, Seite 18: Vom tiefsten Schmerze gebeugt, geben wir hiemit Nachricht von dem Ableben unserer geliebten Tochter, bezw. Schwester, Schwägerin und Tante Helene Friedländer, welche uns heute, 6 Ubr Früh, nach langem schweren Leiden im 23. Lebensjahre durch den Tod entrissen wurde. Die Leiche wird Montag den 25. Mai 1891 um 3/4 2 Uhr Nachmittags vom Trauerhause: Kolowratring Nr. 3. in die protestantische Kirche A. C., I., Dorotheergasse Nr. 18, überführt, daselbst feierlich eingesegnet und aus dem Central-Friedhofe in der Familiengruft zur Ruhe beigesetzt werden. Wien, den 23. Mai 1891. Regine Friedländer, als Mutter. Alice v. Hertberg, Philippine Baronin Lapenna, Felix Friedländer, als Geschwister. Leo Ritter v. Hertberg. Dr. Marina Freiherr v. Lapenna, als Schwäger. Chea Lapenna, als Nichte.

Die Grabstelle befindet sich am Zentralfriedhof (Gruppe: AAR, Nummer: 13).

Quelle: Text: Wikipedia (erweitert), Bilder: www.nikles.net, Neue Freie Presse vom 20.4.1872, Seite 17, Der Kamerad: österreichisch-ungarische Wehr-Zeitung vom 21.4.1872, Seite 6, Die Presse vom 15.2.1894, Seite 15, Die Presse vom 17.2.1894, Seite 8, Die Presse vom 18.2.1894, Seite 8, Wiener Salonblatt vom 4.9.1892, Seite 5, Wiener Salonblatt vom 4.9.1892, Seite 7, Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) vom 16.1.1912, Seite 12, Neue Freie Presse vom 16.1.1912, Seite 8, Neue Illustrirte Zeitung vom 29.5.1892, Seite 14, Neue Freie Presse vom 23.5.1891, Seite 19, Neue Freie Presse vom 24.5.1891, Seite 18, Neue Freie Presse vom 27.5.1891, Seite 13 und gemeinfrei.



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