Die Laaer-Berg-Straße ist die östlichste der vier großen Ausfallstraßen des 10. Wiener Gemeindebezirkes Favoriten. Sie wurde 1956 nach dem Laaer Berg benannt, über den sie vom Zentrum Favoritens nach Oberlaa führt.
Verlauf und Charakteristik: Die Laaer-Berg-Straße
ist ein alter Verkehrsweg, der von
Oberlaa Richtung Wien
führt. Sie wurde früher sowohl als Laaer Straße als auch als
Wiener Straße bezeichnet. Noch heute ist die alte Wegführung
durch den ungeradlinigen Verlauf der Straße erkennbar. Die
Laaer-Berg-Straße verläuft ab dem
Reumannplatz in
südöstlicher Richtung und führt ansteigend auf die Höhe des
Laaer Berges. Von dort
senkt sie sich bis ins Ortszentrum von
Oberlaa, wo sie sich in
der Leopoldsdorfer Straße fortsetzt, die kurz vor der
Stadtgrenze vor Leopoldsdorf wieder mit der verlängerten
Favoritenstraße,
der Himberger Straße, vereinigt. 1978 wurde ein Teil der
Laaer-Berg-Straße in die Theodor-Sickel-Gasse einbezogen.
Die Laaer-Berg-Straße ist eine stark vom Autoverkehr
geprägte Ausfallstraße, die für Fußgänger unattraktiv ist.
Auf ihr verkehrt die Autobuslinie 68A vom
Reumannplatz bis
auf den Laaer Berg
sowie regionale Autobuslinien nach Schwechat und Mödling.
Der Beginn der Straße bis zur Absberggasse ist durch
Verbauung von städtischen Wohnhausanlagen (Gemeindebauten)
geprägt. Danach überquert die Laaer-Berg-Straße die Trasse
der Autobahn Südosttangente Wien, über der sich der neue
Stadtteil Monte Laa befindet. Auf der westlichen
Straßenseite befinden sich dort Firmengelände und
Kleingartenanlagen, östlich führt die Urselbrunnengasse zum
Böhmischen Prater. Nach einer weiteren Wohnhausanlage aus
neuerer Zeit erstreckt sich zu beiden Seiten der
Laaer-Berg-Straße das Erholungsgebiet Laaer Wald sowie
Sportanlagen und ein Kindergarten der Wiener Kinderfreunde
bis auf die Höhe des Laaer Berges. Hier befindet sich die
Gartenstadt Siedlung Südost und Gemeindebauten aus der
Zwischenkriegszeit. Danach folgt östlich der
Kurpark Oberlaa,
westlich Kleingärten und die Per-Albin-Hansson-Siedlung Ost.
Beide Straßenseiten werden beim Bergtaidingweg durch eine
Fußgängerbrücke miteinander verbunden. Vor dem Ortsgebiet
von Oberlaa unterquert
die Laaer-Berg-Straße schließlich die Trassen der
Straßenbahnlinie 67 und der
Donauländebahn.
Insgesamt gibt es 333 Hausnummern an der Laaer-Berg-Straße.
Bemerkenswerte Bauwerke:
Nummer 1 HLW10: Am Beginn der Laaer-Berg-Straße liegt am
Reumannplatz 3 die Höhere Bundeslehranstalt für
wirtschaftliche Berufe, die seit 2001 in dem neu renovierten
Gebäude untergebracht ist, und die sich aus einer 1868
gegründeten Mädchenhandelsschule entwickelt hat.
Nummer 16−20: Diese kommunale Wohnhausanlage mit 200 Wohnungen in Hofrandverbauung wurde in den Jahren 1926/27 von dem Architekten Oskar Wlach errichtet. Sie erstreckt sich zwischen Bürgergasse, Gellertgasse und Laaer-Berg-Straße und weist interessante Erkerfolgen auf.
Nummer 22−24: Vom gleichen Architekten Oskar Wlach wurde auch diese Wohnhausanlage mit 374 Wohnungen in den Jahren 1933−35 erbaut. Ihre Gestaltung ist aber bereits mehr sachlich-zurückhaltender als die frühere Anlage Nummer 17−19 und steht Josef Frank nahe. Der Häuserblock liegt zwischen Bürgergasse, Kennergasse, Laaer-Berg-Straße und Gellertgasse.
Nummer 25−29 GRG: Das Bundesgymnasium, Bundesrealgymnasium und Wirtschaftskundliche Bundesrealgymnasium Wien X besteht seit 1946 und befindet sich seit 1997 in dem neu erbauten Gebäude. 950 Schülerinnen und Schüler werden derzeit in 38 Klassen von ca. 100 Lehrern unterrichtet.
Nummer 32: 1960 bis 1963 wurde die 151 Wohnungen umfassende städtische Wohnhausanlage zwischen Laaer-Berg-Straße, Eisenstadtplatz und Klausenburger Straße nach Plänen der Architekten Hans Jaksch, Walter Jaksch und Siegfried Theiss errichtet. Hervorstechend ist vor allem der Wohnturm IV mit 16 Geschoßen. Hier befindet sich eine Gedenktafel für den sozialistischen Politiker Manfred Ackermann, der hier gewohnt hatte. In der Grünanlage steht die Plastik Figuren am Strand von Oskar Bottoli aus dem Jahr 1964.
Nummer 37: In der Grünanlage der großen städtischen Wohnhausanlage befindet sich die Bronzeplastik Mädchen von Franz Fischer aus dem Jahr 1965.
Nummer 43 Monte Laa: Zwischen Absberggasse (an der östlichen Ecke der Kreuzung das Porr-Hochhaus) und Urselbrunnengasse erstreckt sich östlich der Straße das 2001−2008 errichtete Siedlungs- und Wohngebiet Monte Laa − „ein Prestigeprojekt geförderten Wiener Wohnens“ − teilweise über der überdachten Autobahntrasse der Südosttangente.
Nummer 100 Magere Henne: 1548 wurde diese Bildsäule von Markus Beck aus Leopoldsdorf als Grenzsäule auf der Höhe des Laaer Berges errichtet. Sie markierte einst die Burgfriedensgrenze von Leopoldsdorf. Seit dem 16. Jahrhundert ist der Name Magere Henn' oder Hendlkreuz überliefert. Die Rundsäule besitzt einen Tabernakelaufsatz mit stark verwitterten Reliefs.
Nummer 151−203 Siedlung Südost: 1921 wurde die
große Gartenstadtsiedlung von Franz Schuster und Franz
Schacherl errichtet. Es handelt sich dabei um vorwiegend
zweigeschoßige Familienhäuser im Block- und Zeilenverband an
der höchsten Stelle der Laaer-Berg-Straße bei der
Bitterlichstraße.
Nummer 172: Bis 1932 befand sich an dieser Stelle die Göppelkreuzkapelle.
Nummer 222
Pfarrkirche zum heiligen Kreuz: 1925 entstand an dieser
Stelle eine Notkirche, die dem Heiligsten Herzen Jesu
geweiht war. Die Barackenkirche war zugleich
Gottesdienstraum als auch Theatersaal und wurde ursprünglich
von Kapuzinerpatres betreut. 1926 übernahmen Eucharistiner
die Seelsorgestation. Durch einen schweren Bombenangriff am
6. November 1944 wurde dieses Kirchlein völlig zerstört.
Nach dem Krieg richtete man erneut eine Behelfskirche ein,
die 1965 dem Heiligen Kreuz geweiht wurde. Das heutige
Kirchengebäude entstand 1984/85 nach Plänen von Herbert
Schmid. Das sechseckige Kirchengebäude wurde aus Ziegeln
errichtet, die auf die Tradition der auf dem
Laaer Berg
befindlichen einstigen Ziegelgruben anspielen. Der
Glockenturm befindet sich freistehend daneben.
Bildstock: An der Ecke zur Friedhofstraße in
Oberlaa steht ein Bildstock aus dem Ende des 18.
Jahrhunderts. Der Tabernakelaufsatz zeigt ein Ölbergmosaik
aus neuer Zeit.
Über die Laaer-Berg-Straße führt u.a. der Gartensteg.
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Günter Nikles
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