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Die Bundeshauptstadt

10. Bezirk - Favoritenstraße

Die Favoritenstraße ist eine bedeutende Geschäfts- und Ausfallstraße im 4. Wiener Gemeindebezirk, Wieden, und im 10. Bezirk, Favoriten.

Geschichte: Die Favoritenstraße war und ist neben Wiedner Hauptstraße die wichtigste Ausfallstraße des 4. Bezirks nach Süden. Während der Weg seit dem Mittelalter über die Wiedner Hauptstraße und die Triester Straße nach Wiener Neustadt und in weiterer Folge nach Italien führt, gelangte man über die Favoritenstraße in südöstlicher Richtung nach Ungarn. Ihr ursprünglicher Name war Wimpassinger Weg (nach dem altungarischen Grenzort Wimpassing an der Leitha auf dem Weg nach Ödenburg), nach der Errichtung des kaiserlichen Lustschlosses Favorita im heutigen 4. Bezirk wurde sie Kaiserweg genannt.

Am stadtzentrumsseitigen Beginn der Straße erfolgte bereits im 17. Jahrhundert dichtere Verbauung, anschließend führte die Straße als Feldweg weiter zum Favorithen-Thor, bei dem wieder eine kleinere Häusergruppe mit Kapelle bestand. Auf dem Wien-Plan von Vasquez aus dem Jahr 1830 erscheint der Name Favoriten Linien Straße (Linie = Tor im Linienwall, einer Steuergrenze). Im 19. Jahrhundert veränderte sich der Charakter der Straße durch zahlreiche gründerzeitliche Bauten. Sie war gegenüber dem einstigen Lustschloss Favorita, in dem nunmehr die Theresianische Akademie, eine Eliteschule, untergebracht war, um 1900 eine vornehme Wohngegend. 1903 wurde die Himberger Straße vom Wiedner Gürtel und vom späteren Südtiroler Platz (der die Häusernummerierung der Favoritenstraße unterbricht) bis zur damaligen Stadtgrenze an der Donauländebahn in die Favoritenstraße einbezogen. Südlich der Bahn verblieb bis heute der alte Name.

Von der Straße etwas abgerückt steht im 10. Bezirk beim Keplerplatz, der die Häusernummerierung der Favoritenstraße ebenfalls unterbricht, am westlichen Straßenrand an der Kreuzung mit der Gudrunstraße die Keplerkirche, lang die einzige Kirche Favoritens. Einen Häuserblock weiter südlich entstand schon im 19. Jh. (ebenfalls am westlichen Straßenrand) ein Marktplatz, seit 1919 Viktor-Adler-Platz benannt, auf dem sich bis heute der Viktor-Adler-Markt befindet (auch dieser Platz unterbricht die Nummerierung der Häuser der Favoritenstraße).

Der Reumannplatz unterbricht die Favoritenstraße am südlichen Ende der heutigen Fußgängerzone. Dort wurde 1926 das Amalienbad, ein städtisches Hallenbad, eröffnet. Gegenüber befindet sich seit 1955 der über den Bezirk hinaus bekannte Eissalon Tichy.

Auf früher landwirtschaftlich genutzten Flächen wurde 1947–1977 auf dem Südabhang des Laaer Berges die Per-Albin-Hansson-Siedlung mit den Bauteilen West, Nord (beide westlich der Straße) und Ost errichtet. Sie umfasst mehr als 6000 kommunale Sozialwohnungen. 1959 wurde unmittelbar südlich der Bergkuppe das Laaerbergbad, ein großes städtisches Sommerbad, eröffnet.

1970 entstand statt der Kreuzung der Favoritenstraße mit Grenzackerstraße und Ludwig-von-Höhnel-Gasse auf einer Kuppe des Laaer Berges der Verteilerkreis Favoriten mit Zufahrten zur Südosttangente genannten Stadtautobahn, der stärkstfrequentierten Straße Österreichs, und zum Laaerbergbad.

Ab 1974 entstand zwischen Columbusplatz und Reumannplatz im 10. Bezirk eine große Fußgängerzone, die diesen Abschnitt zum lebhaften Zentrum des Bezirks machte. Später wurde auch der Abschnitt vom Gürtel zum Columbusplatz einbezogen und die hier verbliebene Straßenbahnlinie O in die parallele Laxenburger Straße verlegt. Unmittelbar bei der Kreuzung der Favoritenstraße mit dem Gürtel wird seit 2010 am neuen Hauptbahnhof gebaut.

Auf Favoritenstraße 38 bzw. 40 (beim Bertha-von-Suttner-Hof), befindet sich an der Kreuzung mit der Theresianumgasse, das Bertha-von-Suttner-Denkmal.

Auf Favoritenstraße 69 (Columbusplatz) befindet sich seit 24. August 2020 ein Graffiti mit Bezirksvorsteher Marcus Franz.

Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Peter Gugerell, gemeinfrei, Buchhändler unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 und Buchhändler, gemeinfrei (siehe jeweiliges Bild).



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(Lizenz: CC-A/SA), Fotos: Buch Favoriten 1880-1930. Album Verlag, Wien 2004 3. Auflage, Bild gemeinfrei