Der Döblinger Bach war ein Bachlauf im Bereich des heutigen 9. und 19. Wiener Gemeindebezirks Alsergrund und Döbling, der heute vollständig aus der Wiener Topographie verschwunden ist.
Hydrografie und Verlauf: Das Einzugsgebiet des Döblinger Baches lag ursprünglich zwischen jenem der Als bzw. des Währinger Baches und dem Krottenbach. Sein Quellgebiet dürfte sich im heutigen Cottageviertel befunden haben. Von der Cottage aus floss der Bach zum Währinger Spitz (Dreiecksfläche zwischen Billrothstraße zur einmündenden Gymnasiumstrasse) und folgte der Billrothstraße bis zum heutigen Wiener Gürtel. Dort zweigte der Döblinger Bach durch die Devrient- oder die Glatzgasse ab und folgte im wesentlichen der Augasse und Althanstraße, jedoch bereits im Bereich der heutigen Wirtschaftsuniversität Wien. Im Bereich der heutigen Tepserngasse mündete der Döblinger Bach schließlich in den Donaukanal. Vor der Mündung dürfte bis ins frühe 19. Jahrhundert noch ein Seitenarm in den Döblinger Bach gemündet haben, wie ein Stadtplan von 1806 belegt.
Der Döblinger Bach als Bachkanal: Auffallend für
den Döblinger Bach ist sein frühes Verschwinden und seine
Umwandlung in einen Bachkanal. Der Oberlauf wurde bereits
vor 1850 vom Unterlauf getrennt und in Richtung
Donaukanal abgeleitet.
Er verschwand südlich des seinerzeitigen Maschinenhauses der
an 1841 teilweise in Betrieb genommenen
Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung, ohne jedoch den
Vorfluter zu erreichen. Unklar ist jedoch, ob der
abgeleitete Bach im Schotter der Spittelau versiegte oder
für den Betrieb des Maschinenhaus genutzt wurde. Der
Unterlauf wurde hingegen kurz vor 1850 eingewölbt und
kanalisiert. Auf einem Stadtplan von 1850 ist an Stelle des
Gerinnes bereits die so genannte Schmiedgrabenstraße
eingezeichnet. Die Althanstraße trug früher gleich der
Porzellangasse die Bezeichnung Schmiedgasse, was zur
Benennung des ehemaligen Unterlaufes des Döblinger Baches in
Schmiedgraben geführt haben dürfte. Der ehemalige Verlauf
des Baches spiegelte sich später auch im Verlauf des
Wiener
Kanalnetzes wider. So folgt der vor 1890 errichtete
Wolfsgrabensammler im Wesentlichen der Trasse des
Oberlaufes, während die 1911 fertig gestellte
Währinger-Bach-Entlastung den ehemaligen Unterlauf des
Döblinger Baches nutzt.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Carl Vasquez-Pinas von Löwenthal, gemeinfrei und www.nikles.net.
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Günter Nikles
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