Der Haydnpark ist eine Parkanlage im 12. Wiener Gemeindebezirk Meidling und wurde 1926 an Stelle des aufgelassenen Hundsturmer Friedhofs angelegt. Seinen Namen erhielt er in Erinnerung an den Komponisten Joseph Haydn, der auf dem ehemaligen Friedhof beerdigt war.
Lage: Der Haydnpark hat eine Fläche von rund 26.500 m² und liegt am Gaudenzdorfer Gürtel, an der Bezirksgrenze zu Margareten. Außer vom Gaudenzdorfer Gürtel im Osten wird der Park im Süden von der Flurschützstraße, im Westen von der Siebertgasse und im Norden von der Herthergasse begrenzt.
Geschichte: Aufgrund der von Kaiser Joseph II.
verfügten „Josephinischen Reformen“ wurden aus hygienischen
Gründen alle Friedhöfe innerhalb des Linienwalls (was dem
heutigen Gürtel entspricht) geschlossen. Als Ersatz wurden
die so genannten „communalen Friedhöfe“ errichtet, dies
waren der Sankt
Marxer Friedhof, der
Währinger Friedhof,
der Schmelzer
Friedhof, der
Matzleinsdorfer
Friedhof und schließlich der
Hundsturmer
Friedhof
(ursprünglich Hundsthurmer Friedhof). Mit rund 31.000 m² war
der 1783 angelegte Friedhof vor der Hundsturmer Linie der
kleinste der fünf communalen Friedhöfe Wiens. 1848 war der
Friedhof mit seiner strategisch günstigen Lage direkt vor
dem Linienwall einer
der heftig umkämpften Schauplätze der Wiener
Oktoberrevolution.
Die Epoche des Biedermeier hinterließ auch am
Hundsturmer
Friedhof ihre Spuren. Nebst prächtigen Empiregrabsteinen,
steinernen Engeln und verhüllten Urnen spiegelten viele
Grabinschriften die Eitelkeiten der damaligen Bevölkerung
wider. Hier ruhten Miethauseigentümer, k. k. Luxusbäcker, Hof-Haberkastner und Heumeister und k. k. privilegierte
Seidenfabrikanten.
Bekannte, hier beerdigte Persönlichkeiten: Die
wohl prominenteste auf diesem Friedhof beerdigte
Persönlichkeit war der Komponist Joseph Haydn. Haydn, der am
31. Mai 1809 in seinem Gumpendorfer Haus verstarb, wurde
bereits am nächsten Tag in kleinstem Kreise auf dem
Hundsturmer
Friedhof beigesetzt. Ein Begräbnis erster
Klasse, wie er es sich gewünscht hatte, war nicht möglich,
da Wien zu dieser Zeit gerade von französischen Einheiten
unter Napoleon Bonaparte besetzt war. Als Haydn 1820
exhumiert und nach Eisenstadt überführt wurde, bemerkte man
das Fehlen seines Schädels, dieser wurde bereits kurz nach
der Beerdigung von Anhängern der Schädellehre Franz Joseph Galls aus dem Grab gestohlen.
Andere bekannte Persönlichkeiten, die auf dem
Hundsturmer
Friedhof bestattet wurden, waren die mittlerweile in
Ehrengräber auf dem Wiener Zentralfriedhof überführten Maler
Jakob Gauermann († 1843) und Josef Danhauser († 1845), sowie
der Teppichfabrikant Philipp Haas († 1870) und der erste
Wiener Polizeipräsident Anton Ritter von Le Monnier (†
1873).
Umwandlung in den Haydnpark: Die Eröffnung des
Zentralfriedhofs im Jahre 1874 war gleichzeitig das Ende der
„communalen Friedhöfe“, so wurde in diesem Jahr auch der
Hundsturmer
Friedhof stillgelegt. In den darauf folgenden
Jahrzehnten erfolgte die Schleifung des Linienwalls, der
Ausbaus des Gürtels und die Eingemeindung der Vororte. 1907
trat der 5. Bezirk Margareten seinen außerhalb des
Gürtels
gelegenen Teil (das ehemalige Neumargareten), auf dem sich
auch der aufgelassene Friedhof befand, an den 12. Bezirk
Meidling ab. 1926, als jenseits des
Gürtels gerade der große
Gemeindebau Reumannhof fertig gestellt wurde, wurde der
Friedhof in eine Parkanlage mit – heute nicht mehr
existentem – Kinderfreibad für die künftigen Bewohner des
Reumannhofes umgewandelt. Auch eine wenige Jahre später
nebenan errichtete Wohnhausanlage der Gemeinde Wien wurde
nach dem Komponisten als Haydnhof benannt.
Heute erinnert der 1814 errichtete – und einzige erhalten
gebliebene – Grabstein von Joseph Haydn mit der Inschrift
Non omnis moriar („Ich werde nicht ganz sterben“) sowohl an
den einst hier beerdigten Komponisten, als auch generell an
den früheren Verwendungszweck des Parks als Gottesacker.
Der öffentliche Park wird von der Magistratsabteilung 42
(Wiener Stadtgartenamt) betreut und verfügt über Eingänge an
den beiden Längsseiten (Gaudenzdorfer Gürtel und
Siebertgasse) und einen Eingangsbereich in der
Flurschützstraße, der von einer bogenförmigen Pergola
überdeckt ist. Auf seinem Areal befindet sich auch eine rund
7.500 m² große Jugendsportanlage für die Sportarten
Handball, Faustball und Leichtathletik, unter der eine
Tiefgarage errichtet wurde.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net.
Einige Texte sind von der freien Wikipedia kopiert und angepasst worden. Die allermeisten Bild- und Mediendateien sind aus eigener Quelle und können auf Anfrage für eigene Webseiten verwendet werden. Sollten sich dennoch Bild- oder Mediendateien auf dieser Seite finden, welche einen Copyright unterliegen, so bitte ich um Verständigung per Email office@nikles.net, damit ich einen Copyright-Vermerk bzw. Weblink anbringen kann, bzw. auf Wunsch die Bild- oder Mediendateien löschen kann.
Günter Nikles
Josef Reichl-Str. 17a/7
7540 Güssing
Austria
Email:
office@nikles.net
Website:
www.nikles.net
(c) 2024 www.nikles.net