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Die Bundeshauptstadt

Person - Hans Canon

Hans Canon (* 15. März 1829 in Wien; † 12. September 1885 ebenda; eigentlich Johann Straširipka), Ritter des Franz Joseph-Ordens und der französischen Ehrenlegion, war ein österreichischer Maler.

Herkunft: Sein Vater war der herrschaftliche Wirtschaftsrat Johann Straschiripka, seine Mutter Sophie Straschiripka, 1. Frau von Johann Straschiripka, † 26.12.1838, zuletzt wohnhaft Stadt Nr. 806. Seine Stiefmutter war Louise (Ludovica) Straschiripka (auch Straschiripka-Balzberg, Ludovica von Balz), Wirtschaftsrat-Witwe, 2. Frau von Johann Straschiripka, geborne Balz Edle von Balzberg, wohnhaft im Jahr 1882: 1. Walfischgasse Nr. 6, im Jahr 1901: Hoher Markt; vermutl. * 14.01.1813, † nach 1901.

Leben: Canon wurde in der Jägerzeile in Wien (heute Praterstraße 68) geboren. Er studierte ab 1845 an der Akademie der bildenden Künste und war Schüler von Ferdinand Georg Waldmüller und Carl Rahl. Dazwischen war Canon bis 1855 Offizier in der österreichischen Armee, ehe er sein Studium an der Akademie abschloss. Es folgten Studienreisen durch Westeuropa, Italien und den Orient. Von 1860 bis 1869 hielt sich Canon in Karlsruhe auf. Er heiratete 1866 Katharina Buchhold. Von 1869 bis 1874 lebte er in Stuttgart und kehrte 1874 nach Wien zurück. 1882 heiratete er ein zweites Mal, und zwar Amalie Veranneman van Watervliet. Hans Canon starb 1885 in der Rasumofskygasse 27 und wurde auf dem Matzleinsdorfer Evangelischen Friedhof (Gruppe 19, Nr. 159) bestattet.

Leistung: Hans Canon war Historien- und Porträtmaler des Historismus und der Ringstraßenzeit und Zeitgenosse von Hans Makart. Er orientierte sich an den alten Meistern, besonders an Peter Paul Rubens und Tizian. Neben seinen Ölbildern schuf Canon auch eine Reihe von Monumentalbildern an öffentlichen Gebäuden der Ringstraßenzeit.

Ehrungen: 1891 wurde die Canongasse in Wien-Favoriten nach dem Künstler benannt. Als dieser Straßenzug 1894 in einer anderen Gasse aufging, widmete man Canon eine ebenfalls Canongasse genannte Straße in Wien-Währing. 1905 wurde im Wiener Stadtpark bei Johannesgasse und Kursalon Hübner ein Bronzestandbild von Rudolf Weyr errichtet (Canon-Denkmal). Am Geburtshaus Praterstraße 68 und an seinem Wohnhaus Währinger Straße 81–83 befinden sich Gedenktafeln mit Büsten.

1948 wurde anlässlich 80 Jahre Wiener Künstlerhaus eine Sonderbriefmarke mit seinem Porträt von der österreichischen Post nach einem Entwurf von Ernst Schrom aufgelegt.

Werke:
Fischermädchen (Linz, Schlossmuseum, Sammlung Pierer), 1859, Öl auf Leinwand, 84,3 × 66,3 cm
Die Loge Johannis (Wien, Österreichische Galerie Belvedere), 1873, Öl auf Leinwand, 320 × 208 cm
Mädchen mit Papagei – Die Gattin des Künstlers (Wien, Österreichische Galerie Belvedere), 1876, Öl auf Leinwand, 126 × 84,6 cm
Putten beim Bahnbau (Wien, Österreichische Galerie Belvedere), um 1876, Öl auf Leinwand, 157 × 280 cm
Sitzende Venus im Pelzmantel (Wien, Leopold Museum, Inv. Nr. 2018), 1880, Öl auf Leinwand, 118,3 × 82,5 cm
4 Lünettenbilder in der Universität Wien
12 Lünettenbilder, die Einzelgebiete der Naturwissenschaften darstellend, im Naturhistorischen Museum, Wien
Kreislauf des Lebens (Wien, Naturhistorisches Museum), 1884–85, Deckengemälde

Wiener Zeitung vom 15.9.1885, Seite 14: Hans Canons. Das Leichenbegängniß des Malers Professor Hans Canon hat heute Nachmittags in würdigster Weise stattgefunden. Zwischen 1 und 2 Uhr versammelten sich die Theilnehmer an demselben in großer Anzahl in und vor dem Trauerhause. Nachdem dort Alles geordnet, der Sarg verschlossen und auf den Leichenwagen gebracht war, setzte sich der Leichenzug um 2 1/4 Uhr vom Trauerhause in der Rasumoffskygaffe in Bewegung und nahm seinen Weg über die Landstraßer Hauptstraße, die Wollzeile, den Stephans­platz und Graben zur evangelischen Kirche in der Dorotheergasse. Voran ritt ein Herold in schwarzer spanischer Tracht, ihm folgten zwei berittene Lampenträger in derselben Tracht, hierauf kam ein zweispänniger mit prächtigen Kränzen belade­ner Wagen, dann der sechsspännige Trauerwagen mit dem ebenfalls von Kränzen bedeckten Sarge, geleitet von 24 Fackel­trägern und anderen Bediensteten in schwarzer spanischer Tracht - die Pferde, lauter Rappen, mit schwarzen Federbüschen auf dem Kopfe. Hinter dem Sarge schritten in langer Doppelreihe die Theilnehmer an dem Leichenzuge, Collegen, Kunstgenossen, Schüler, Freunde und Verehrer des Verstorbenen. Ihnen folgte wieder ein Wagen mit Kränzen, dann etwa 20 Wagen mit den Familienangehörigen, Verwandten und anderen Trauer­gästen. In den Straßen, durch welche sich der Zug überall durch ein dichtes Spalier von theilnehmenden Zuschauern be­wegte, waren die Laternen angezündet, der Verkehr zeitweilig abgesperrt. Um 3 Uhr langte der Leichenzug vor der evangelischen Kirche H. C. in der Dorotheergasse an. In derselben hatten sich eingefunden Se. Excellenz der Herr Minister für Cultus und Unterricht Dr. Freiherr von Conrad-Eybesfeld, der Herr Bürgermeister Eduard Uhl, Dombaumeister Schmidt, die Vorstände des Schriftsteller- und Journalistenvereines „Concordia", Mitglieder der Künstler-Genossenschaft re. Super­intendent Schack nahm die Einsegnung der Leiche vor und hielt dem Verstorbenen einen warmen Nachruf. Der Männer­gesangverein brachte eine Trauercantate zum Vortrage. Nach beendeter kirchlicher Ceremonie bewegte sich der Zug zum Künstlerhause, woselbst der Ausschuß der Künstler-Genossen­schaft einen Kranz auf den Sarg legte und ein Genossen­schaftsmitglied von den Stufen des Haufes aus dem Ver­blichenen warme Abschiedsworte widmete. Vom Künstlerhause bewegte sich der Zug auf den prote­stantischen Friedhof nächst Matzleinsdorf, woselbst der Senior der Künstler-Genossenschaft Maler Conrad Grefe Namens dieses Institutes und Maler Stieler, Vorstand der deutschen Kunstgenossenschaft in München, im Namen dieser Genossen­ schaft dem Heimgegangenen Künstler einen Nachruf widmeten.

Wiener Zeitung vom 15.9.1885, Seite 13 und 14: Canon †. gg. „Kreislauf des Lebens" heißt das riesige Decken­gemälde, welches das Hauptereigniß der letzten Aus­stellungssaison in Wien bildete. Dem aufmerksamen Beobachter entging nicht, daß auf diesem Bilde der Aufstieg reicher gegliedert und besser motivirt erscheint als der Niedergang. Das menschliche Geschlecht ringt sich von des Lebens Nothdurft empor zur Liebe, zur Familie, zum Besitze und besteht auf der Höhe rühm­lichen Kampf: das veranschaulicht uns die aufsteigende Linie des Kreislaufes. Auf der anderen Seite gewahren wir aber nichts Anderes als den jähen, unvorbereiteten und eben so unverschuldeten Sturz desselben blühenden Geschlechtes, das sich eben erst zu lichter Höhe emporgerungen; eine Wetterwolke, daraus der Blitz zuckt, ist Alles, was uns diese tragische Wendung erklären soll. Es spiegelt sich in diesem Titanensturze eine finstere, fatalistische Lebensanschauung, deren man sich von Seite einer Kraft­natur, wie eine solche der Maler des Bildes, Canon, nach Aussehen und allgemeiner Schätzung war, am aller­wenigsten versehen zu müssen glaubte. Aber — und fast unheimlich überkommt es uns, indem wir es be­tonen — der Meister hat seine pessimistische Ansicht durch sein eigenes Schicksal gerechtfertigt; er hat auf der Kehrseite seines Kreislaufes unbewußt das ihm selbst zugedachte Los vorgebildet. Wie auf dem Ge­mälde unversehens und gleichsam nur durch eine Wetterlaune oder durch das räthselhafte Walten der Elementargewalten das lebensfrohe Geschlecht dahin­gerafft wird, so plötzlich und gewaltsam ist der Meister selbst auch vom Tode ereilt und gefällt worden. Wenn man sich den stattlichen, kraftstrotzenden Mann, seine Geltung als Künstler, seinen stolzen Hochflug in neuen Entwürfen vergegenwärtigt, kann sein jähes Ende nicht anders denn tragisch berühren. In dem Manne, der so unvermuthet und erschütternd seinen eigenen Kreislauf vollendet, verliert die öster­reichische, ja die moderne Künstlerschaft überhaupt einen ihrer angesehensten und wichtigsten Meister, die Gesell­schaft Wiens eine Charakterfigur, die Welt eine eigen­artige Erscheinung. Was sich früh schon in diese von Natur aus ungewöhnlich bevorzugte Persönlichkeit theilte und sie abwechselnd mit sich fortriß, das war eine ausgesprochene Vorliebe für ritterliche Uebun­gen, das Drängen einer ursprünglichen Kunstbegabung und die Ungebundenheit eines Bohémien. So mußte sich seine Jugend wohl kraus gestalten, so drang er anfangs nur zeit- und sprungweise an die lichte Bild­fläche vor, so verloren sich seine Lehr- und Wander­jahre, weit ab von den gewiesenen Pfaden, zuweilen ins Schiefe und Dunkle, so wurde aus ihm der schicksalsreiche Mann, als welchen wir ihn kennen und als welchen ihn Gerücht, Sage und das echte, launige Künstlercapriccio schon in seinen Jugendjahren zu umranken begann, so war seine Läuterung wie bei jedem kräftigen und vielseitigen Naturell eine verhältnißmäßig späte. Wie kommt es doch, daß uns, indem wir Canons gedenken, eine so spruchweise Gestalt wie Reinmar der Alte einfällt, von welcher sich Walther von der Vogelweide wie eine flügge Lerche, die sich tirilirend höhenwärts schwingt, abhob? Und von Reinmar gleitet gar noch der Blick auf den räthselhaft-geheimnißvollen Klingsor ab, der aus Ungarn in die deutsche mittel­alterliche Literatur tritt, für einen weisen Meister in der Kunst des Gesanges gilt, einen seinen Merker und einen strengen Richter abgab, wohl gar ein Zau­berer war und wahrscheinlich mit bedenklichem Schütteln seines fremdartig-gedanklichen Hauptes Tannhäusers Lied von dem Venus-Berge vernahm. Vergleiche stellen sich oft ungesucht ein und sollen gerade dann nicht übel gerathen. Um Sänger und Künstler schlingt sich ja gern die Mythe, die für das alte, unverwesliche Kleid immer neue Gestalten braucht. Wer weiß, ob sie aus Makart nicht einen mordernen Tann­häuser erstehen macht und Canon als einen anderen Reinmar oder Klingsor ausspielt? Letz­teres wäre auch keineswegs so uneben. Canon gedieh zu einem gedanklichen Künstler, zu einem weisen Meister, und doch kennt man seine künstlerische Her­kunft wenig und weiß von keiner Schule, die er ordent­lich durchgemacht hätte. Er trat als Straschiripka in die deutsche Kunst und brachte den Namen Canon zu Glanz und Ehren. Wie Klingsor überall dabei ge­wesen sein soll, wo es einen Sängerkrieg gab, tauchte Canon auf einem Wanderleben, das zeitweilig sich bergenden Wässern gleicht, bald da und bald dort empor, ein interessanter Fremdling, dessen Gel­tung sich überall leicht Heimatrecht erwarb. Der Künstler erklärte lauge nicht sein ganzes Wesen; er ist ein Nimrod an der africanischen Küste, und mit raschem Umblicke, mit gelehrigem Auge ein Schüler der großen Cinquecentisten in Rom; und mit einer Löwenjagd wie mit seiner Johannis-Loge im Kopfe kehrt er von da in die Heimat zurück. Er hält auf die Art der Alten, und namentlich der formen- und farben­gewaltige Niederländer ist sein beständiges Studium; er ist der strenge Merker Klingsor, der gleichwohl sein Ohr nicht verschließen kann vor der sinneberückenden coloristischen Symphonie, die von einem neuen Tann­häuser ausgeht. Letzterem, Makart nämlich, war sein Atelier sein Alles: Heim, Werkstätte und Welt; verlangte es ihn nach Gesellschaft, so lud er diese zu sich und lockte sie an durch den fascinirenden Schimmer, der von seinem Studio ausging. Nicht so Canon; als Künstler war er oft nicht zu Hause; sein Atelier ward ihm häufig zu eng; Jagd- und Wandertrophäen und männliches Rüstzeug gaben demselben mitunter ein fast musenfeind­liches Aussehen. Canons gesellschaftliche Vorzüge und Bedürfnisse waren mannigfacher Art, und er war gern gesehen nicht bloß als Künstler, sondern auch als Mensch und Sportsman. Gleichwohl war in seinem vielseitigen und unruhigen Wesen nichts ernster und stäter als eben der Künstler. Wenn diesen so wie sein Atelier ein bannender Zauber, eine Art Klingsor-Geheimniß umgab, so schreibt sich dieser eben von den Dingen her, die dem Künstler anhafteten, ohne eine Künstlernatur zur Voraussetzung zu haben. Canon war nicht lyrisch und noch weniger senti­mental veranlagt. Das Stimmungsbild, das launige oder zierliche Genre war ihm daher im voraus ver­legt. Ein epischer Zug ist seinem Wesen eigen; er hatte ein objectives Auge. Das ist's auch, was ihn als Portraitmaler wesentlich von seinem gefeiertsten Rivalen Angeli unterscheidet — abgesehen davon, daß wie beider Aufschwung, so auch ihre Vortragsweise verschieden ist; denn Canon hatte seinen Auftrag und sein Colorit von den Akten gekräftigt, während Angeli über den flüssigsten modernen Pinsel verfügt. Die große, die monumentale Malerei war Canons vor­bestimmte Domaine. Daher kommt es, daß er selbst seinen Einzel- und Idealgestalten, die er mit Vorliebe behandelte, einen Zug ins Heroische, eine dramatische Pose gab. Wir erinnern an die „moderne Judith", an den „Rüdenmeister" u. dgl. Sein breiter Vor­trag, sein coloristisches Kennen und Können befähigten ihn vorzüglich zum Fresco, an das er denn auch mit Passion ging, so selten ihm hiezu Gelegenheit ward. Sein „Kreislauf des Lebens" ist als Fresco gedacht. Seine Muse war gedanklicher Natur, daher nicht sehr behend, nicht sonderlich productiv. Bei umfangreicheren Compositionen nahm er unbefangen Anlehen bei denjenigen Alten, die er hochhielt. Er hat im Auftrage Sr. k. und k. Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen zur Feier der silbernen Hochzeit Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin eine Nach- oder Umdichtung des Rubens'schen Ildefons-Altares unternommen, und dieses sein Votivblatt zeigt, wie weit er in Aneignung des Fremden gehen zu dürfen glaubte. Nahe verwandt mit diesem Altarblatte ist Canons thronende Madonna, und sie ist in anderer Beziehung charakteristisch für seine Meisterschaft und archaistische Neigung; was den Frührenaissance-Meistern in der Schlichtheit der Composition, in ruhiger Pose, in der Reinheit der Contouren und in der Pracht der Farben abzulernen war, ist an dieses reizende Madonnenbild reichlich verwendet — bis auf die naive andächtige Seele, die den Bellini, Francia oder Perugino zu ihren Schöpfungen die Weihe gab. Die imposanteste selbstständige That des Meisters ist unstreitig seine „Loge des heil. Johannes", welche für ewige Zeiten in der Belvedere-Galerie ihren würdi­gen Platz gefunden hat. War Canons Phantasie nicht sonderlich ergiebig, so war sein technisches Können, seine Erfahrung, sein Wissen um die Kunst desto hervorragender. Wenn das Schaffen Anderer mehr ein instinctives Wagen und Treffen war, so unterschied sich Canon von diesen, die sich's leichter machten und vielleicht auch mehr wagen durften, durch den ernsten Bedacht, mit welchem er ans Werk zu gehen pflegte. Nur er konnte es unter­nehmen, auf eine Riesenleinwand ohne Modellbehelf zonenweise seinen Kreislauf zu malen, ohne be­fürchten zu müssen, an dem aufgerollten Ganzen disjecta membra zu gewahren. Wenn er einmal seiner Sache gewiß war, so arbeitete Canon rasch, ungestüm, wie es seinem kräftigen Naturell entsprach, und ungeduldig, trotz aller Ausdauer. Sein künstlerisches Gewissen war rege und resolut; er ließ lieber einen überkommenen Auftrag fallen, als daß er sich mit demselben, ohne der Kunst Genüge zu leisten, ohne Selbstbefriedigung abgefunden hätte; was er „verhaut" zu haben glaubte, ließ er unvollendet stehen. Es ist uns um eine volle Würdigung Canons als Künstler zu thun. Dieses Blatt, unter dem frischen Eindrucke des großen Verlustes geschrieben und dem jäh Entrissenen als bescheidene Lorbeerspende auf seinen Sarg vermeint, kann solcher Aufgabe nicht genügen. Wenn es zu einer nachträglichen Todtenfeier kommt und der schöpferische Nachlaß Canons zur Ausstellung gelangt, wird uns Gelegenheit geboten sein, das Wesen des Meisters tiefer zu erfassen und vollständiger zu beleuchten.

Volksblatt für Stadt und Land vom 17.9.1885, Seite 2: * (Hans Canon †.) Der Historienmaler Professor Hans Canon ist Samstag den 12 d. M. Nachmittags einem Herzschlage plötzlich erlegen. Professor Canon, recte Straschiripka, wurde in den ersten Nachmittagsstunden in seiner Wohnung, Landstraße, Rasumoffskygasse Nr. 27, von heftigen Herzkrämpfen befallen und mußte sofort zu Bette gebracht werden. Die Aerzte, welche rasch herbeigeholt wurden, bemühten sich leider vergeblich, Professor Canon am Leben zu erhalten. Sein Zustand, der sofort als hoffnungs­los erkannt wurde, verschlimmerte sich von Viertel- zu Viertelstunde und um 5 Uhr schied Professor Canon aus dem Leben. Da der Tod plötzlich eingetreten war, verständigte man von dem traurigen Ereignisse das Polizeicommissariat auf der Landstraße und über Auftrag des Bezirksleiiers begab sich eine Commission in das Trauer­haus, um die näheren Umstände über den plötzlich eingetretenen Tod des berühmten Künstlers festzustellen. Abends wurde die Leiche über polizeiliche Anordnung zur Vornahme der Obduction in die Todtenkammer des allge­meinen Krankenhauses gebracht. Professor Hans Canon war Ritter des Franz Joseph-Ordens und der französischen Ehrenlegion.

Canon-Denkmal: Das Canon-Denkmal befindet sich beim Stadtpark, direkt vor dem Kursalon Hübner, im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt. Die Bronzestatue wurde 1905 vom österreichischen Bildhauer Rudolf Weyr (* 22. März 1847 in Wien; † 30. Oktober 1914 ebenda) geschaffen. Es zeigt den österreichischen Maler Hans Canon (* 15. März 1829 in Wien; † 12. September 1885 ebenda) auf einen wuchtig abgetreppten Sockel.

Quelle: Text: Wikipedia (erweitert um Herkunft, Zeitungsberichte und Canon-Denkmal), Bilder: www.nikles.net, Volksblatt für Stadt und Land vom 17.9.1885, Seite 2, Wiener Zeitung vom 15.9.1885, Seite 14, Wiener Zeitung vom 15.9.1885, Seite 13 und 14 und gemeinfrei.



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