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Jobaháza (Joppenhof)

Jobaháza ist ein Dorf im Komitat Győr-Moson-Sopron, im Kreis Csorna. Jobaháza hat 561 Einwohner (Stand: 1.1.2021). Der deutsche Name lautet Joppenhof.

Geografie: Jobaháza liegt im nordwestlichen Teil Ungarns, mitten im Kisalföld, 8 km südwestlich von Csorna, der nächstgelegenen Stadt, und 40 km westlich von Győr, der Komitatshauptstadt. Seine Grenzen sind, wie die der früheren Adelsdörfer, schmal; seine alte Siedlungsstruktur ist die eines Straßendorfes, dem im Laufe der Jahrhunderte weitere Straßen hinzugefügt wurden.

Die Nachbarorte sind Farád im Norden, Csorna im Nordosten, Bogyoszló im Süden und Rábatamási im Nordwesten.

Verkehr: Die Autobahn M85 verläuft entlang der nördlichen Grenze und hat eine Anschlussstelle in unmittelbarer Nähe (allerdings im Gebiet von Farád), so dass sie seit ihrer Eröffnung die Hauptzufahrt darstellt. Zuvor war es am einfachsten, bei Farad auf die M85 abzubiegen und die 8603 zu nehmen. Das Verwaltungsgebiet westlich des Zentrums wird ebenfalls von der Straße 8604 durchquert.

Der Ort ist nicht an das Eisenbahnnetz angeschlossen, liegt aber in der Nähe der Bahnlinie Győr-Sopron. Die beiden nächstgelegenen Bahnanschlüsse sind der Bahnhof Farád (etwa 2 km entfernt) und der Bahnhof Rábatamási (etwa 3 km entfernt).

Geschichte: Am Rande des Dorfes wurden keltische Artefakte gefunden, die darauf hindeuten, dass bereits in der Bronzezeit Menschen in der Gegend lebten. Die Anwesenheit von Römern lässt sich aus Artefakten schließen, die in einem Grab im Park des Sozialheims gefunden wurden.

Die erste bekannte schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1416. Im Mittelalter war es ein Adelssitz. In den letzten Jahrhunderten bestand Jobaháza aus drei Siedlungen: Jobaháza im Norden, Malomfölde in der Mitte und Csáford im Süden. Ab dem 18. Jahrhundert war der Ort nur noch unter dem Namen Jobaháza bekannt. 1594 verwüsteten die Türken die gesamte Raabau (Rábaköz) und Jobaháza war zehn Jahre lang unbewohnt. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts lebte in Csáford István Potyondy, ein Jurat, dessen Vorfahren aus Zsebeháza stammten. Die Familie Potyondy lebte hier noch im 18. Jahrhundert und nahm als bedeutende Grundbesitzerfamilie am Leben und an der Verwaltung des Komitats teil.

Von den beiden Dorfnamen taucht Csáfordé in der Form Chaford in einer von König Ludwig im Jahre 1360 ausgestellten Urkunde auf. Der Name des Dorfes ist laut Lajos Kis, der die Herkunft der Ortsnamen erforscht hat, nicht klar, könnte aber mit dem Sümeg-Dialektadjektiv Csáfordi = "csacska" zusammenhängen. Nach unserer Kenntnis taucht der Name Jobaháza erstmals 1422 in einer Urkunde auf, und zwar in der Form Jobbaháza. Der Name ist eine Zusammensetzung aus dem Personennamen Joba und dem Substantiv Haus mit dem Possessiv-Personalpräfix. Joba könnte eine Ableitung des Personennamens Job sein.

Der "sprechende" Name des Dorfes Jobaháza hat auch die Einheimischen inspiriert: "Jobaháza ist nach einem seiner Gründer benannt, der als Jobba bekannt ist. Die Legende besagt, dass er in einer Hütte lebte. Mit der Zeit baute er ein Haus, und als es fertig war, schrie er vor Freude: Jobba's Haus. Von da an wurde der Name dieser Siedlung Jobba's House oder Hiob's House".

Eine andere Version lautet: "In einem Teil des Dorfes, das in drei Teile geteilt war, wohnten die wohlhabenderen Leute, und ihr Haus war gut gebaut, so dass die anderen sagten, dass XY dort wohnte und sein Haus besser war. Deshalb wurde zum Beispiel die Familie Döry als Familie Jobbaházi Döry bezeichnet."

In der Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in Jobahaza eine eigene Weberzunft mit 17 Meistern. Das Privileg wurde von Kaiser Franz I. im Jahr 1837 erteilt.

An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurde das Döry-Gut von Péter Borsody gekauft. Im Jahr 1905 ließ Géza Borsody einen artesischen Brunnen bohren, der auch das Badebecken des Schlosses speiste, das wegen seiner Schönheit in der Umgebung einzigartig war.

Zu dieser Zeit hatte das Dorf eine Gesamtfläche von 1363 Hektar. In der Gemeinde herrschte das Klein- und Mittelbürgertum vor.

Die Verluste im Ersten und Zweiten Weltkrieg waren geringer als in der Umgebung.

Im Jahr 1959 wurde die Genossenschaft mit 153 Mitgliedern gegründet. Zunächst eigenständig, dann an Bogyoszló angegliedert, wurde die Oberschule an Rábatamás angegliedert.

Entwicklung der Bevölkerung: Bei der Volkszählung 2011 bezeichneten sich 92,4 % der Einwohner als Ungarn, 0,9 % als Roma, 0,2 % als Polen, 0,2 % als Rumänen (7,9 % machten keine Angaben; aufgrund der doppelten Identitäten kann die Gesamtzahl höher als 100 % sein). Die Religionszugehörigkeit verteilte sich wie folgt: römisch-katholisch 64,7 %, reformiert 2,2 %, evangelisch 13,6 %, konfessionslos 2,8 % (15,6 % machten keine Angaben).

Berühmte Persönlichkeiten:
László Németh, der Autor der ersten wissenschaftlichen statistischen Arbeit in ungarischer Sprache, wurde 1770 in Jobaháza geboren.

Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Alte Siedlungsobjekte: Im Zuge einer Notgrabung im Jahre 1998 wurden 172 urnenfelderzeitliche Siedlungsobjekte, darunter Brunnen, in Jobaháza entdeckt.
Döry-Schloss: Das Schloss (Dőry-kastély) und jetztige Seniorenheim wurde von Ádám Dőry erbaut und befindet sich im nördlichen Teil des Dorfes. Das Schloss ist von einem 12 Hektar großen Park mit Hainbuchen und Platanen umgeben. An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurde das Schloss von Peter Borsody gekauft. 1905 ließ Géza Borsody hier einen artesischen Brunnen bohren, dessen Wasser das Badebecken des Schlosses füllte. Im Jahr 1949 wurde neben der Burg ein Badehaus eröffnet, das sich großer Beliebtheit erfreute. Das Schloss und der Schlosspark stehen unter Denkmalschutz.
Evangelisches Gebetshaus: Das Evangelisches Gebetshaus (Jobaházi Evangélikus imaház) befindet an der Kossuth Lajos u. 51 in Jobaháza.
Gedenktafel an der Kirche: Die Gedenktafel befindet sich an der Kirche. Die Inschrift lautet: "ISTEN DICSŐSÉGÉRE épittette a jobahazi kath. község 1869" (1869 von der katholischen Gemeinde Jobaháza zur Ehre Gottes erbaut).
Familie Dőry: Die Gruft der Familie Dőry (Dőry család kriptája) befindet sich auf dem katholischen Friedhof.
Friedhofskapelle: Die Friedhofskapelle befindet sich am katholischen Friedhof an der Petőfi Sándor u. 14 in Jobaháza. Der katholische Friedhof (Római Katolikus temető) befindet sich nördlich, der evangelische Friedhof (Evangélikus Temető) südlich der Straße.
Katholische Kirche: Die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit (Jobaházi Szentháromság-templom) wurde im Jahr 1869 geweiht und befindet sich an der Ady Endre u. 10 in Jobaháza. Die Kirche wurde an der Stelle der alten Turmkirche errichtet, wahrscheinlich als deren Erweiterung. Die Turmspitze, die sich aus der romantischen Fassade erhebt, wird von einem Doppelkreuz gekrönt. Der außergewöhnlich schöne barocke Hochaltar wurde wahrscheinlich aus einer Klosterkirche in das Hiobshaus übertragen. Zwischen den Säulen des dreigeschossigen Altaraufsatzes aus der Zeit um 1750 stehen vergoldete Statuen von vier Heiligen: die Apostel Petrus und Paulus und zwei unbekannte weibliche Heilige. Über dem Ölgemälde der Heiligen Dreifaltigkeit halten zwei geschnitzte Engel eine Krone der Herrlichkeit. Daneben stehen die Statuen der Heiligen Barbara und Agatha. Auf beiden Seiten des Altars befinden sich kleine Statuen der Heiligen Thade und Joseph. Die Rokokokanzel stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Auf dem Kirchhof steht eine 1870 errichtete Säule mit einer Statue der Muttergottes, die Jesus in den Armen hält, und ein Steinkreuz, das 1938 zum Gedenken an das "Eucharistische Heilige Jahr" errichtet wurde (Béla Bartóks spätere Sammeltätigkeit begann im Juni 1906 in Jobahaza, wo er 41 Volkslieder aufnahm). Die Orgel wurde 1974 elektrifiziert. Die größere der beiden Glocken wiegt 150 kg. Die kleinere Glocke wiegt 67,5 kg und trägt die Inschrift: "Neu geweiht zu Ehren der Heiligen Dreifaltigkeit und der Jungfrau Maria durch die Jobaháza-Gemeinde im Jahr 1955.
Landschaftsschutzgebiet: Das Landschaftsschutzgebiet (Védett vadgesztenyefa) befindet sich an der Kossuth Lajos u. 82 in Jobaháza.


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Quelle: Text: Wikipedia (erweitert), Bilder: Pasztilla aka Attila Terbócs unter der Lizenz CC BY-SA 4.0.



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