Cookie Consent by Privacy Policies Generator website

Rábacsanak (Schenkenfeld)

Das Dorf Rábacsanak befindet sich im Komitat Győr-Moson-Sopron, im Kreis Csorna. Rábacsanak hat 501 Einwohner (Stand: 1.1.2021). Der deutsche Name lautet Schenkenfeld.

Geografie: Die Gemeinde liegt im nordwestlichen Teil Ungarns, in der Raabau (Rábaköz), 40 km west-südwestlich der Komitatshauptstadt Győr und 12 km südlich von Csorna, der Kreisstadt. Das Dorf liegt in ost-westlicher Richtung. Es ist ein eigenständiges Dorf mit sechs an die Hauptstraße angeschlossenen Nebenstraßen. Das Dorf wird durch den Linkó árok begrenzt.

Verkehr: Die Hauptzufahrt zur Gemeinde ist die Hauptstraße 86, die direkt an der Westgrenze der Gemeinde verläuft und von Csorna und Szombathely aus zu erreichen ist. Die einzige Straße, die durch das bewohnte Gebiet der Gemeinde führt, ist die 8419, die man von Tét und der Hauptstraße 83 aus erreichen kann. Sie ist mit Sanny durch die Straße 8408 verbunden.

Von den nationalen Eisenbahnlinien wird die Gemeinde von der Bahnlinie Nr. 14 Pápa-Csorna der Ungarischen Staatsbahn bedient, die entlang der Ostgrenze in Nord-Süd-Richtung verläuft. Die Strecke hat hier einen Haltepunkt, den Bahnhof Egyed-Rábacsanak, der sich südlich des Bahnübergangs der Straße 8419 befindet, mit direktem Straßenanschluss über die Nebenstraße 84 111.

Geschichte: Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1351. Seit dem Mittelalter gehörte es zum Bistum Győr, dessen Burg Keszo. Nach der Zerstörung durch die Türken im Jahr 1594 starb das Dorf aus, wurde aber 1619 wieder besiedelt. Die Truppen Napoleons marschierten am Medard-Tag 1809 durch das Dorf. Choleraepidemien suchten Rábacsanak zweimal heim: 1832 und 1855. Im Jahr 1873 wurde der größte Teil des Dorfes durch einen Brand zerstört.

Am Unabhängigkeitskrieg von 1848/49 nahmen 12 Soldaten teil. In den frühen 1900er Jahren wanderten Dutzende von Familien nach Amerika aus. Im Rahmen der Bodenreform von 1921 erhielten 221 Personen Land und 65 ein Haus. Die Bevölkerung des Dorfes wuchs langsam, bis sie 1930 die Zahl von 1.300 überschritt.

Leben heute: Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1948 die erste Genossenschaft im Dorf gegründet. Sie wurde später aufgelöst, aber 1958, in der zweiten Welle der Entvölkerung, wurden alle bis auf 6 Personen wieder aufgenommen. Nach einer anfänglichen Stagnation erlebte das Dorf ab den 1960er Jahren einen Aufschwung: eine Arztpraxis, eine Schule mit überdachter Halle und ein neues Postamt wurden gebaut, das Gemeindehaus wurde modernisiert und auch das Altenheim wurde angemessen ausgestattet. Rábacsanak ist ein gut gelegenes Dorf: Die gute Qualität der angrenzenden Flächen eignet sich für den Getreideanbau. Die größte Anbaufläche hat Mais, aber in der Vergangenheit wurden im Dorf auch viele Zuckerrüben angebaut. Die Bedeutung der Viehzucht war jedoch noch größer als die des Ackerbaus: Die in Rábacsanak gezüchteten Tiere haben den örtlichen Landwirten Anerkennung eingebracht.

Im Jahr 1976 wurden die Rábacsanak-, die Einzel- und die Gerstengenossenschaft mit einem Zentrum in Rábacsanak zusammengelegt, aber nach der Wende wurden die Betriebe wieder unabhängig.

Die frühere Tradition der Viehzucht ist im Niedergang begriffen. In den Gärten rund um das Haus werden heute hauptsächlich Himbeeren und Gurken angebaut. Der größte Teil des Ackerlandes ist verpachtet. Der größte Pächter ist die Genossenschaft. Ein Teil der erwerbstätigen Bevölkerung arbeitet in den Städten, während der Rest nach wie vor hauptsächlich von Ackerbau und Viehzucht lebt.

Nach dem Regimewechsel wurde das Dorf wieder eine eigenständige Gemeinde, deren Büro jedoch von der Kreisverwaltung von Sany geführt wird. Die Grundschule wird gemeinsam mit dem Dorf Szil betrieben, und die medizinische Versorgung erfolgt gemeinsam mit dem Dorf Egyed. Das Dorf verfügt über eine gute Infrastruktur: Strom, Wasser, Kanalisation, Gasleitung, Telefon, befestigte Straßen und Gehwege, Kabelfernsehnetz.

Mit Ausnahme des Maibaums und des "Karéj" genannten Tanzes sind die früheren Volksbräuche verschwunden.

Die Zahl der Einwohner des Dorfes nimmt stetig ab. Die meisten von ihnen sind römisch-katholisch.

Entwicklung der Bevölkerung: Bei der Volkszählung 2011 gaben sich 97,3 % der Einwohner als ungarisch, 0,4 % als deutsch an (2,7 % machten keine Angaben; aufgrund von Doppelidentitäten kann die Gesamtzahl höher als 100 % sein). Die Religionszugehörigkeit verteilte sich wie folgt: römisch-katholisch 82,8 %, reformiert 0,2 %, evangelisch 0,8 %, griechisch-katholisch 0,4 %, konfessionslos 5,9 % (9,8 % machten keine Angaben).

Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Kriegerdenkmal: Das Kriegerdenkmal bzw. Gefallenendenkmal befindet sich als Gedenktafel an der Wand der römisch-katholischen Kirche in Rábacsanak. Die Gedenktafel ist ein gemaltes Relief, das ein Eichenblatt, einen Helm und ein Bajonett darstellt. Fünfundvierzig Namen von Menschen, die im Ersten Weltkrieg für ihr Land gefallen oder vermisst sind, sind dort eingraviert. 2 Menschen starben 1919 den Märtyrertod. Bálint Pozsgay, ein Bauer aus Rábacsanak und Ferenc Takács (Takáts).
Lesende Frau (Olvasó nő): Die Gedenktafel an der Hunyadi u. 18 (Postamt) in Rábacsanak deutet darauf hin, dass sich hier früher die Gedenkbibliothek der Befreiung befand. Eine solche Bibliothek wurde anlässlich des 25. Jahrestages der Befreiung an mehreren Orten im Lande eingerichtet. Die Gedenktafel ist ein Werk des Bildhauers Iván Szabó. Sie stellt eine lesende Frau dar.
Madonna-Statue: Die Madonna-Statue befindet sich an der Hunyadi utca 158 in Rábacsanak. Auf einem hohen quadratischen Sockel steht die Jungfrau Maria mit dem Jesuskind im Arm. Jesus hält ein königliches Abzeichen in der Hand. Die Form der Kugel selbst ist ein Symbol der Vollkommenheit. Und Jesus in seinen Händen verweist auch auf seine Mission, die Sünde zu überwinden und die Erlösung zu bringen. Im ungarischen katholischen Lexikon heißt es: "Die ganze Kindheitsgeschichte sollte bezeugen, dass das Jesuskind der von den Propheten vorausgesagte Erlöser ist. Das Kind der Jungfrau Maria wird Sohn des Allerhöchsten genannt werden (Lk 1,32); es wird den Thron Davids haben, es wird über das Haus Jakob herrschen (1,33), es wird der Messias sein; 1,35 sagt, dass das Kind Jesus der Sohn Gottes ist, weil es nicht von einem Menschen, sondern aus der Kraft des Heiligen Geistes geboren ist." Die Statue im Garten des Hauses ist 113 Jahre alt. Die Witterung hat die Gesichtszüge der Jungfrau Maria abgetragen. Die Inschrift lautet: „Szűz Mária tiszteletére emeltette (…) József és (…) Rozália 1908." (Errichtet zu Ehren der Jungfrau Maria von (...) Josef und (...) Rozália im Jahre 1908).
Römisch-katholische Kirche St. Johannes der Täufer: Sie wurde 1927 im neoromanischen Stil an der Stelle der ehemaligen Barockkirche des Dorfes errichtet. Sie wurde von Bischof Antal Fetser aus Győr erbaut.
Säule der Maria und des Heiligen Sebastian: Die toskanische Pestsäule (Mária és Sebestyén oszlopa) im Garten der katholischen Kirche aus dem Jahr 1714 ist mit Weinreben verziert und trägt eine kleine Marienstatue sowie eine Statue des Heiligen Sebastian am Fuß der Säule. Die Pestsäule erinnert an die Opfer der Epidemie. Der gemarterte Heilige Sebastian wird oft als Pestheiliger dargestellt. Die Barockstatue steht unter Denkmalschutz. Die Inschrift ist in lateinischer Sprache und ist schwer zu lesen, aber teilweise lesbar: "Ora pro nobis / beate Martyr / Sebastiane / ut m/aereatur / pestem Epide/miae illaesi/pertransire et pro/missionem Christi obtinere /1714/ Ex voto hanc statuam curarunt fieri Csanakiensises in insula anno MDCCXIV." Am Fuß der Statue ist folgender Text eingemeißelt: "Könyörögj érettünk Szent Sebestyén mártír, hogy méltók legyünk a pestis ragályát sértetlenül átvészelni és Krisztus ígéretét elnyerni. 1714"
Statue der Heiligen Dreifaltigkeit: Die Statue der Heiligen Dreifaltigkeit (Szentháromság-szobor) befindet an der Hunyadi utca, direkt bei der Kirche St. Johannes der Täufer, unter dem Turm, in Rábacsanak. Im Garten der römisch-katholischen Kirche St. Johannes der Täufer, unter dem Turm, steht die Statue der Heiligen Dreifaltigkeit. Die Inschrift auf dem Sockel lautet: "sten dicsősségére / emeltette / az Amerikában elhalt / Takács P. István / 1908. évben. / Áthelyezve 1988." (Zur Ehre Gottes / errichtet / von István P. Takács / der in Amerika / 1908 starb. / Umgesetzt 1988.) In den frühen 1900er Jahren wanderten viele Menschen aus diesem Dorf nach Amerika aus. An mehreren Orten wurden zur Erinnerung an die Gründer "Amerikanerkreuze" aufgestellt. Die Statue wurde von István P. Takács errichtet und mit Putten verziert. In der Statuengruppe der Heiligen Dreifaltigkeit befindet sich eine Weltkugel in der linken Hand des Vaters und das herrschende Zepter in seiner rechten. Der Erlöser Jesus Christus umarmt das Kreuz und weist mit seiner linken Hand auf den Heiligen Geist, der über ihm in Form einer Taube dargestellt ist und sich in Herrlichkeit zeigt. Über dem Haupt des Vaters befindet sich ein dreieckiger Heiligenschein, über dem Haupt des Sohnes ein Kreuznimbus.


Größere Karte anzeigen

Quelle: Text: Wikipedia (erweitert), Bilder: Google Maps, Quijo unter der Lizenz CC BY-SA 3.0, Tevan Imre unter der Lizenz CC BY 2.5 hu, Wappen, gemeinfrei.



Disclaimer

Einige Texte sind von der freien Wikipedia kopiert und angepasst worden. Die allermeisten Bild- und Mediendateien sind aus eigener Quelle und können auf Anfrage für eigene Webseiten verwendet werden. Sollten sich dennoch Bild- oder Mediendateien auf dieser Seite finden, welche einen Copyright unterliegen, so bitte ich um Verständigung per Email office@nikles.net, damit ich einen Copyright-Vermerk bzw. Weblink anbringen kann, bzw. auf Wunsch die Bild- oder Mediendateien löschen kann.

Kontakt

Bevorzugte Kontaktaufnahme ist Email.

Email: office@nikles.net
Website: www.nikles.net

Günter Nikles,
Josef Reichl-Straße 17a/7,
A-7540 Güssing
Österreich