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Sé (Scheibing)

Sé (deutsch: Scheibing, kroatisch: Šiba, Šieba) ist ein Dorf im Komitat Vas, im Kreis Szombathely. Sie entstand durch den Zusammenschluss der Dörfer Kis- und Nagy-Sé.

Geografie: Sé liegt etwa 5 km westlich von Szombathely, entlang des Baches Arany. Das bewohnte Gebiet wird durch den Wasserlauf in zwei Teile geteilt, der historische Dorfkern heißt Északsé, das viel kleinere Délsé ist eine spätere Siedlung mit entsprechend vielen neueren Häusern.

Interessanterweise ist das Verwaltungsgebiet fast rechteckig, mit einer Ost-West-Ausdehnung von etwas mehr als einem Kilometer und einer Nord-Süd-Ausdehnung von etwa 5,5 Kilometern.

Sie hat nur drei kommunale Nachbarn: Szombathely im Osten, Nárai im Süden und Torony im Westen. Im Norden grenzt es an einen Teil der Komitatssitzes, an die Vorstadtsiedlung Szünösemajor und an das umliegende, etwa 2 Quadratkilometer große Vorstadtgebiet.

Verkehr: Die Hauptstraße 89, die von Szombathely zum Grenzübergang Bucsu (in Österreich Schachendorf) führt, durchquert die Siedlung nördlich des Stadtzentrums und ist damit die Hauptzufahrtsstraße aus den weiter entfernten Landesteilen; allerdings führt nur die alte Trasse der Hauptstraße, die heutige Straße 8901, die 2005 aufgegeben wurde, durch das Zentrum und ermöglicht den Zugang zum Stadtzentrum und dem westlichen Nachbarort Torony.

Es wird nicht mehr von einer Eisenbahnlinie durchquert, aber bis zu ihrer Schließung verlief die Bahnlinie Szombathely-Pinkafö durch das Gebiet, mit einer Haltestelle in Sé.

Herkunft des Namens: Der Name stammt von dem altungarischen Substantiv séd (= kleiner Bach).

Geschichte: Südlich des Dorfes befand sich bereits in der Jungsteinzeit vor 6000 Jahren eine bedeutende Siedlung, die durch eine ringförmige Erdburg befestigt war, deren reiche Artefakte im Savaria-Museum in Szombathely aufbewahrt werden. Das bedeutendste Stück ist die kleine Tonstatue der Venus von Séi, die in dieser Region einzigartig ist. Das Dorf war bis zur Völkerwanderungszeit ununterbrochen bewohnt. Zahlreiche Funde aus der Bronzezeit, der Eisenzeit, der Römerzeit und der Völkerwanderungszeit zeugen davon. In der Römerzeit verlief hier auch das Aquädukt, das Savaria mit Wasser aus dem Koszeger Gebirge zur Provinzhauptstadt versorgte. In dem Dorf wurden mehrere Teile der Pipeline gefunden. In der Mühlendüne wurden die Überreste einer römischen Villa, der Fußboden der Heizungsanlage und Fragmente von Fresken gefunden. In der Düne von Doberdó wurde der untere Teil einer Statue einer weiblichen Göttin gefunden. In der Nähe des Friedhofs wurde das Skelett eines Kriegers aus der frühen Árpád-Periode ausgegraben, der mit einem Eisenmesser begraben war.

Die heutige Siedlung wurde bereits 1404 als See erwähnt. Die ersten Besitzer des Dorfes waren die Familien Sey, die von Kal und Bulcsú abstammten. Im Jahr 1346 wurde Sé als Teil des Dorfes Ovad aufgeführt, und sein Gebiet wurde von den Adligen von Ovad geteilt. Im Jahr 1418 wurde Mihály Sey aufgrund seiner Heldentaten von Sigismund in den Adelsstand erhoben. Die Familie besaß auch ein Herrenhaus in Sé, das 1720 abgerissen wurde. Die Seys waren die Besitzer bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts, als sie nach Tolna umzogen.

Im Jahr 1815 gab es laut der Canonica Visitaio 45 Beichtväter und 21 Nichtverpflichtete in Klein-Sében und 65 Beichtväter und 30 Nichtverpflichtete in Groß-Sében. Die alte Kirche des Dorfes stand an der Stelle des heutigen Friedhofs, von der heute jedoch keine Spur mehr vorhanden ist. 1901 wurde eine neue Kirche gebaut.

Nach Elek Fényes, "Kis-See, ungarisches Dorf, Komitat Vas, 68 kath. Einwohner. F. u. Skerlecz. Ut. p. Szombathely 1/2 Stunde. Nagy-See, ungarisches Dorf im Komitat Vas, eine halbe Stunde von Szombathely entfernt: 129 kath., 3 evang. Einwohner, fruchtbares Land und Wiesen. F. u. gr. Pál Széchenyi."

Im Jahr 1910 hatte sie 415 Einwohner. Das Dorf hat sich vor allem in den letzten Jahrzehnten rasant entwickelt. Dank der Nähe zu Szombathely haben viele Familien in der Gegend Häuser gebaut, was zu einer Verdreifachung der Bevölkerung in 30 Jahren geführt hat.

Bevölkerung: Bei der Volkszählung 2011 gaben 85,8 % der Einwohner an, Ungar zu sein, 3,7 % Deutsche, 1,7 % Kroaten, 0,3 % Rumänen, 0,1 % Roma (13,7 % machten keine Angaben; aufgrund der doppelten Identitäten kann die Gesamtzahl höher als 100 % sein). Die Religionszugehörigkeit verteilte sich wie folgt: römisch-katholisch 54,5 %, evangelisch 3,8 %, reformiert 2 %, konfessionslos 6,5 % (31,8 % machten keine Angaben).

Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Artefakte: Die in der Gemeinde ausgegrabenen prähistorischen und antiken Artefakte werden im Savaria-Museum in Szombathely aufbewahrt.
Kirche: Die alte römisch-katholische Kirche des Dorfes wurde 1660 zu Ehren des Heiligen Kreuzes erbaut, die heutige Kirche stammt aus dem Jahr 1901. Die Kirche wurde 1933 vergrößert.

Persönlichkeiten:
Richard Rapport: (Szombathely, 25. März 1996 -) Ungarischer internationaler Schachgroßmeister, Silbermedaillengewinner bei der Schacholympiade, Bronzemedaillengewinner mit der Europamannschaft, ungarischer Meister (2017), Silbermedaillengewinner bei der U20-Weltmeisterschaft (gleichauf mit dem ersten Platz), Bronzemedaillengewinner mit der U18-Europamannschaft, U10-Europameister.
Szilvia Csonka: (Szolnok, 26. November 1976 -) ungarische Schauspielerin und Gründungsmitglied des Weöres Sándor Theaters.


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Quelle: Text: Wikipedia (erweitert), Bilder: Nxr-at unter der Lizenz CC BY-SA 4.0, Darinko, gemeinfrei, Pan Peter unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 und Wappen, gemeinfrei.



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